Seit jenem Tag
uns Trixie und Rory in den Weg.
»Wunderbare Rede«, sagt Rory.
»Keine Frage«, stimmt William ihm zu, während ich neben Trixie stehe und nach Worten ringe. Doch sie dreht sich zu William um und kehrt mir den Rücken zu.
»Du musst zu uns zum Abendessen kommen, bevor du in die USA zurückfliegst. Du fährst einfach die A40 hoch und bist im Handumdrehen in Henley.«
»Danke. Sehr freundlich.«
»Sei gewarnt, ich nagele dich darauf fest.«
»Das tut sie«, bestätigt Rory.
Mit Sicherheit, so viel steht fest. Jules hat recht, es wird sofort losgehen mit der Kuppelei. Obwohl es noch viel zu früh ist, werden die Trixies dieser Welt dafür sorgen, dass ihre Singlefreundinnen schon mal den Boden bereiten für die Zeit, wenn die Trauerwolken sich verzogen haben und sie auf ehrbare Weise ihre Annäherungsversuche starten können. Ich betrachte sein Profil und frage mich, ob ihm klar ist, was hier auf dem Plan steht. Der Gedanke daran macht mich traurig, obwohl ich natürlich weiß, dass sein Leben weitergehen muss: Die Zeit kennt keine Gnade, so wie sie Erde über die Vergangenheit schüttet, baut sie das Neue wieder über ihren Gebeinen auf. Und doch – ich sehe nicht, dass Sally ihn so leicht loslässt. Was immer die zweite Mrs. Harrington auch glauben mag, ich weiß, dass sie dem Schatten der ersten nie entkommen wird.
»Wenn ihr uns entschuldigen wollt, Rory hat mir einen Boogie versprochen«, sagt Trixie. Das muss ich mir ansehen, und ich empfinde einen seltsamen Trost dabei, dass ich trotz allem noch immer ich bin. Wieder diese Abwesenheit, in der ich Sally spüre, die Trixie längst einen ungeheuerlichen Spitznamen verpasst hätte. William ist stehengeblieben und starrt auf die Tanzfläche, betrachtet die Paare, die dorthin strömen. Wir sitzen am Rand fest – zu zweit, aber definitiv kein Paar.
»Möchtest du …«, erkundigt William sich mit angestrengter Miene. Ich wehre ab.
»O nein, ich …«
»Glaub mir, da bleibt dir was erspart«, sagt er. »Zwei linke Füße, wie sie im Buche stehen.«
Jasper kommt auf uns zu und lenkt mich ab, sodass ich Trixie nicht länger beobachten kann, die mit kleinen Kicks und fingerschnippend You Sexy Thing interpretiert – obwohl Rory der Typ mit dem geringsten Sexappeal ist, der mir je begegnet ist.
»Wäre es vermessen, Sie für ein Lied zu entführen?«, erkundigt er sich.
»Aber bitte«, sagt William, was ich verrückterweise als Zurückweisung auffasse.
Wie sich herausstellt, führt Jasper überraschend gut, obwohl es mir nicht besonders gefällt, dass er seine Hände auf Wanderschaft schickt. Ich schaue zurück zu William, der ganz für sich in einer Ecke des Tanzsaals steht. Womöglich bilde ich es mir ein, aber er scheint seine Augen auf uns gerichtet zu haben.
»Er ist brillant, wissen Sie«, sagt Jasper. »Einer der besten Männer seiner Generation.«
»Tatsächlich?«
»Er hat ein Händchen fürs Geschäft. Was er anpackt, wird von Erfolg gekrönt sein.«
Und schließlich sind wir draußen, wo uns die frische Nachtluft entgegenweht und die alberne Atmosphäre der vergangenen vier Stunden vertreibt. Ich atme tief ein und aus und merke jetzt erst, wie stickig es gewesen war.
»Du brauchst nicht höflich zu sein«, sagt William. »Ich weiß, welchem Härtetest du da ausgesetzt warst.« Er hält inne. »Danke.«
»Das stimmt schon, aber es war nichts im Vergleich zu dem, wie du dich gefühlt haben musst. Ich kann nicht glauben …«
»Sie haben nur versucht, freundlich zu sein.«
Wir verweilen einen Moment und sehen einander an, und ich versuche den Mut aufzubringen, die Fragen zu stellen, die mich quälen.
»Sollen wir ein Taxi suchen?«, fragt er.
»Ja, oder …« Ich möchte ihn fragen, ob er noch was trinken möchte, aber es fällt mir schwer, das auszusprechen.
»Wir könnten uns eins teilen. Die neue Unterkunft ist in Battersea.«
»Hervorragend«, sage ich, als er eins herbeiwinkt.
William gibt sich mit dem unbequemen Klappsitz zufrieden und überlässt mir den Luxus des geräumigen Rücksitzes. Sally würde sofort loslegen, ohne sich Gedanken um die Folgen zu machen. Ich habe solche Angst, ihn zu verletzen oder ihn vor den Kopf zu stoßen oder eine Antwort zu bekommen, die alles noch schlimmer macht.
»Was hast du für den Rest der Woche geplant?«, will er wissen.
Ich glaube nicht, diesen Smalltalk noch länger aushalten zu können. Als die Worte aus meinem Mund sprudeln, wird mir klar, dass ich ein wenig beschwipst bin. Vielleicht
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