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Sektfrühstück um Mitternacht: Roman (German Edition)

Sektfrühstück um Mitternacht: Roman (German Edition)

Titel: Sektfrühstück um Mitternacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Moran
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dem Weg zurück ins Haus läuft Laura mir über den Weg.
    »Rauchst du heimlich eine mit mir?«, fragt sie und holt eine Schachtel Zigaretten heraus.
    »Danke, aber ich rauche nicht. Doch ich werde dir Gesellschaft leisten.«
    »Das ist gut, aber sollte James rauskommen, musst du schwören, dass es deine sind.«
    Ich sehe sie schief an, und sie lächelt entschuldigend, ohne weiter darauf einzugehen. Ich beiße mir auf die Zunge und verkneife mir den Kommentar, dass man, hat man erst mal umgegraben und den Boden mit kleinen Notlügen präpariert, am Ende unweigerlich die dicken großen Lügen abwehren muss.
    »Wohin geht’s bei dir als Nächstes?«, frage ich sie fröstelnd. »Sag mir, dass es dort warm ist, auch wenn überall Handgranaten herumliegen.«
    »Ich werde in den nächsten paar Monaten mehr Zeit in der Redaktion verbringen«, sagt sie leise. »Mal ein bisschen kürzertreten.«
    »Oh. Das ist gut«, erwidere ich überrascht. Sie ist immer in ihrer Arbeit aufgegangen, in den Ungerechtigkeiten, die sie aufgedeckt hat. »Hattest du das Gefühl, eine Pause zu brauchen? Vermutlich willst du der neuen Beziehung wegen auch einmal eine Weile an einem Ort sein.«
    »Ja, natürlich«, sagt sie und zieht kräftig an der Kippe. Doch sie sagt das so kleinlaut und ohne jede Lebendigkeit, dass ich mir plötzlich nicht mehr so sicher bin, ob diese Beziehung die romantische Seligkeit ist, als die sie sich ausgibt. Wäre James wirklich der Mann ihrer Träume, dann hätte sie das doch schon vor Jahren merken müssen und sich bestimmt nicht mit der schmerzhaften Rolle der guten Freundin abgegeben, oder? Könnte es sein, dass sie ihr Spiel nicht der Küsse wegen spielen, sondern weil die biologische Uhr tickt: Wie lange kann man es riskieren, nicht sesshaft zu werden, ehe der große böse Wolf kommt und deine Eier verschlingt? Ralph kommt nach draußen, um mich für ein Duett reinzuholen, lässt sich aber vom verlockenden Rauch von Lauras Zigarette ablenken.
    »Ich fass es nicht, dass ein Mediziner wie du bereit ist, eine Teerlunge und den drohenden plötzlichen vorzeitigen Tod zu riskieren«, sage ich in Umschreibung der gutgemeinten Warnung, die auf der Packung steht.
    »Auch dir alles Gute zum Geburtstag«, sagt er und fischt sich eine aus der Schachtel. Wir stehen frierend und lachend da, und die beiden ziehen an ihren Kippen wie ungezogene Teenager. Ralph legt einen Arm um meine Schulter.
    »Ich habe nicht damit gerechnet, dass du es heute Abend schaffst herzukommen.«
    »Es ist dein Geburtstag, da komme ich natürlich!«
    Er zieht die Augenbrauen hoch und lächelt mich zynisch an. »Und du bist noch immer da, was auch ein absolutes Wunder ist.«
    »Es ist kein Wunder! Aber ich werde tatsächlich bald aufbrechen.«
    »Oh«, sagt er enttäuscht. »Soll Beth dir und Milly ein Taxi rufen?« Peinliches Schweigen. »Oh!«, meint er grinsend. »Sind sie und Anthony einander versprochen?«
    »Nein!«, sage ich. »Nein, es ist nur …« Mist, ich möchte Milly nicht in Verlegenheit bringen. »Es kommt jemand, um mich abzuholen.«
    »O mein Gott, du hast Ge-schlechts-ver-kehr!«, sagt er triumphierend. Eine Sekunde lang betrachtet er mich mit mehr Ernst. »Ist es Dom? Versucht ihr es noch mal? Ich würde ihn am liebsten umbringen, aber verdammt, wenn er sich wirklich wieder mit dir ausgesöhnt hat …«
    Ralph und Dom waren immer Kumpel gewesen, gleich von Anfang an. Ich glaube, er fühlt sich fast so betrogen wie ich.
    »Nein, nein, es ist nicht Dom!«, sage ich und werde zunehmend nervös. Hätte ich bloß nie damit angefangen.
    »Wer? Wer? Ich werde dich so lange kitzeln, bis du’s mir sagst.«
    »Du meine Güte, wie alt bist du denn?«
    Ich habe mein Telefon auf laut gestellt, damit Oscar nicht warten muss. Es piept wichtigtuerisch und wartet mit einem Text auf. Ralph versucht ihn zu lesen, aber ich schirme mich ab und frage mich, ob er schon draußen steht. Anfangs weiß ich gar nicht, von wem die Nachricht stammt – die Nummer habe ich nicht mehr in meinem Telefon gespeichert, in einem Wutanfall gelöscht. Doch als ich zu lesen anfange, kann es keinen Zweifel mehr geben.
    Ich weiß, dass es sinnlos wäre, dich anzurufen, da du doch nicht abnimmst, aber bitte erübrige mir sieben Sekunden, bevor du auf die Löschtaste drückst. Es tut mir wegen gestern Abend so schrecklich leid. Es ist mir unerträglich, dir schon wieder wehgetan zu haben, ich bin zutiefst unglücklich. Es ist nach Toilettengate passiert, das schwöre ich

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