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Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sekundentod: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mattfeldt
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hätte, dass gerade Timo Breitenbach, sein Stellvertreter, ihm manchmal seinen Status neidete. Doch das schrieb Falko dessen Ehrgeiz zu. So oder so wusste Cornelsen, dass er sich blind auf Breitenbach verlassen konnte. Timo war nicht verheiratet und wollte es auch nicht sein. Aus seiner Lust auf Unabhängigkeit hatte er nie einen Hehl gemacht. Die zahlreichen Affären, die Timo unterhielt, würden ihn eines Tages in Schwierigkeiten bringen, davon war Falko überzeugt. Und das hatte er ihm auch gesagt, was Timo mit einem Lächeln quittiert hatte. Einmal allerdings hatte Falko eingreifen müssen – als Sarah ins Team gekommen war. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Timo sich an sie heranmachen würde. Sarah hatte zunächst freundlich reagiert, jedoch klar signalisiert, dass sie nicht das geringste Interesse an ihm hatte. Für Timo kein Hindernis – er war nur noch deutlicher geworden, bis seine Anzüglichkeiten nicht mehr zu überhören gewesen waren. Gerade als Falko ihn in seine Schranken hatte verweisen wollen, war Sarah der Kragen geplatzt. Es brauchte nur noch Falkos Hinweis, dass er sich ab sofort professionell zu verhalten habe. Vorfälle dieser Art hatte es von da an nicht mehr gegeben. Rolf Kramer war das genaue Gegenteil, glücklich verheiratet und vor etwas über einem halben Jahr zum ersten Mal Vater geworden. Und Sarah vervollständigte das Team mit genau dem Touch weiblichen Instinkts, der den anderen dreien logischerweise fehlte. Und sie hatte tatsächlich wie er selbst ein ähnliches Gespür für mögliche Täter-Opfer-Beziehungen, was ihnen schon manches Mal den richtigen Denkansatz zur Lösung eines Falls geliefert hatte.
    Timo Breitenbach berichtete, dass er den Anruf des Düsseldorfer Kollegen entgegengenommen hatte, und reichte ihm eine Mappe.
    »Die Kopie der Fallakte ist schon da?« Cornelsen pfiff beeindruckt durch die Zähne.
    »Per Mail gekommen. Ist fast wie bei unserer Toten.«
    Falko blätterte die Akte durch. Auf dem Ausdruck waren die Fotos nicht besonders gut zu erkennen.
    »Was meinst du mit ›fast‹?«
    »Die Frau in Düsseldorf wurde nicht gewürgt und auch nicht geschlagen, sondern sie starb, weil ihr der Mund und die Nase verschlossen worden waren. Und ihr wurden Zeigefinger und Daumen der rechten Hand abgeschnitten.«
    »Wo wurde sie gefunden?«
    »In einem Park. Ein Jogger hat sie gefunden, genauer gesagt, sein Labrador, als sie an der Stelle vorbeigelaufen sind.«
    »War sie versteckt?«
    »Mehr oder weniger.« Timo Breitenbach trat zu ihm und blätterte in den Papieren der Mappe. »Hier ist eine Fundortskizze. Die Leiche lag in einem Grab, das schwach mit Erde bedeckt war. Tatort und Fundort stimmen nicht überein.«
    »Haben die Kollegen schon einen Verdächtigen?«
    »Nada! Bisher nicht eine Spur. Deshalb ja auch gleich die Aufregung, als die feststellten, dass wir einen ähnlichen Fall haben.«
    Cornelsen legte den Zeigefinger an seine Lippen, starrte auf die Fotos. »Irgendetwas ist doch anders«, murmelte er. »Lass uns die Fotos mal am Bildschirm angucken.«
    »Was meinst du?« Timo rief die Mail auf und klickte die Fotos an.
    Parallel dazu legte Falko die Bilder vom hiesigen Tatort der Reihe nach auf seinen Schreibtisch. »Seht euch das an. Wenn wir mal von dem Sekundenkleber absehen, hättet ihr dann den Eindruck, wir haben es mit ein- und demselben Täter zu tun?«
    Sie stellten sich im Halbkreis um seinen Schreibtisch auf, betrachteten konzentriert die Bilder.
    »Vielleicht wurde er bei der zweiten Tat gestört«, warf Rolf Kramer ein.
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Cornelsen.
    »Der Tatort wirkt chaotisch. Und Tatort und Fundort sind identisch, im Gegensatz zu der Leiche im Park, die dort nur abgelegt wurde. Vielleicht wurde er im Fall Ganter gestört und konnte deshalb die Leiche nicht mehr verschwinden lassen.«
    »Ich denke, der hat in aller Ruhe das Manuskript gelesen, dann der Ganter Ohropax in die Nase geschoben und ihr den Mund zugeklebt, um das Ganze zu Ende zu bringen. Und, so wie es aussieht, hat er sich sogar noch den Staubsauger geholt, um seine Spuren zu beseitigen. Nach plötzlicher Störung sieht das für mich nicht aus.« Timo sah Rolf an.
    »Oder wir haben zwei Täter«, sagte Sarah.
    »Zwei Täter, die unabhängig voneinander ihre Opfer ersticken lassen, indem sie ihnen Mund und Nase verschließen? Das wäre schon ein gewaltiger Zufall, findest du nicht?«
    Sarah zuckte mit den Schultern.
    »Timo, du vergleichst die Ergebnisse der

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