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Titel: Selection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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genug fand, war das nur in meinem Sinne. Aspens Schwestern würden auf jeden Fall die Nase vorn haben. Sie waren Naturschönheiten und sahen bezaubernd aus mit ihrem dezenten Make-up. Gingen Kamber oder Celia als Siegerin aus dem Wettbewerb hervor, würde Aspens Familie im Kastensystem aufsteigen. Und meine Mutter würde ja wohl kaum etwas dagegen einwenden können, dass ich einen Einser heiratete, nur weil er nicht der Prinz selbst war. Zum Glück war ich nicht besser informiert gewesen!
    »Wahrscheinlich hast du recht«, sagte Mom. »Dieses Mädchen da drüben sieht aus wie ein Christbaum.« Sie lachte, aber ich merkte, dass sie erschüttert war über meinen Startnachteil.
    »Keine Ahnung, weshalb manche Mädchen so übertreiben«, sagte Mrs Leger. »Schau doch nur America an. Sie sieht so hübsch aus. Ich bin froh, dass du nicht so zurechtgemacht bist.«
    »Ach, ich bin doch nichts Besonderes. Wer würde schon mich auswählen, wenn er Kamber oder Celia haben könnte?« Ich zwinkerte den beiden zu, und sie lächelten. Auch Mom lächelte, aber es sah gezwungen aus. Sie fragte sich wohl, ob sie nicht lieber nach Hause laufen und sich umziehen sollte.
    »Ach Unsinn!«, erwiderte Mrs Leger. »Jedes Mal, wenn Aspen deinem Bruder geholfen hat, schwärmt er davon, wie schön und talentiert die Singer-Kinder sind.«
    »Wirklich? Was für ein netter Junge!«, säuselte Mom.
    »Ja, man könnte sich keinen besseren Sohn wünschen. Er ist mir eine große Hilfe und arbeitet so hart.«
    »Und eines Tages wird er bestimmt ein Mädchen glücklich machen«, sagte meine Mutter, die nur mit halbem Ohr zuhörte, weil sie die anderen Teilnehmerinnen musterte.
    Mrs Leger sah sich rasch um. »Ganz unter uns: Ich glaube, er hat schon jemanden im Sinn.«
    Ich erstarrte. Und überlegte, ob ich etwas sagen sollte oder ob jede Äußerung mich verraten würde.
    »Und, wie ist sie?«, fragte Mom. Für Klatsch war immer Zeit, auch wenn sie mich gerade im Geiste mit einem Wildfremden verheiratete.
    »Ich weiß es nicht. Ich habe sie noch nicht kennengelernt. Ist auch nur eine Vermutung, aber er wirkt so viel fröhlicher in letzter Zeit«, antwortete Mrs Leger strahlend.
    In letzter Zeit? Wir trafen uns schon seit zwei Jahren. Wieso erst in letzter Zeit?
    »Er summt vor sich hin«, warf Celia ein.
    »Ja, er singt auch«, ergänzte Kamber.
    »Er singt?«, rief ich aus.
    »Oh ja«, antworteten die beiden wie aus einem Mund.
    »Dann hat er bestimmt ein Mädchen«, sagte meine Mutter. »Ich frage mich, wer sie wohl ist.«
    »Ich würde es auch allzu gern wissen«, sagte Mrs Leger. »Sie muss jedenfalls ein tolles Mädchen sein. In den letzten Monaten schuftet Aspen noch viel mehr als sonst. Und er spart Geld. Wahrscheinlich will er heiraten.«
    Ich gab unwillkürlich einen kleinen Laut von mir, hatte aber Glück, denn die anderen schienen anzunehmen, ich fände die Nachricht als solche aufregend, und schöpften keinen Verdacht.
    »Und ich freue mich so sehr für ihn«, fuhr Mrs Leger fort, »auch wenn er uns noch nicht verrät, wer sie ist. Aber er lächelt viel mehr und wirkt so zufrieden. Wir hatten eine schlimme Zeit, seit wir Herrick verloren haben, und Aspen trägt seitdem eine schwere Last. Ein Mädchen, das ihn glücklich macht, ist jetzt schon wie eine Tochter für mich.«
    »Sie kann sich jedenfalls beglückwünschen! Dein Aspen ist ein großartiger Junge«, sagte Mom.
    Ich konnte es nicht fassen. Seine Familie rackerte sich ab, um über die Runden zu kommen, und er legte Geld beiseite für mich! Ich wusste nicht, ob ich ihn schelten oder küssen sollte. Ich war überwältigt.
    Er wollte also wirklich um meine Hand anhalten!
    Ich konnte an nichts anderes mehr denken. Aspen, Aspen, Aspen.
    Als ich an der Reihe war, unterschrieb ich am Schalter, um die Richtigkeit meiner Angaben auf dem Formular zu bestätigen, und ließ mich fotografieren. Ich setzte mich auf den Stuhl, schüttelte meine Haare aus, damit sie lebhaft wirkten, und schaute in die Kamera.
    Ich glaube, kein anderes Mädchen aus Illeá lächelte so strahlend wie ich.

4
    Jeden Freitag um zwanzig Uhr kam der Bericht aus dem Capitol im Fernsehen. Man war nicht gezwungen, ihn anzuschauen, war aber besser informiert, wenn man es tat. Sogar Achter – Obdachlose und Vagabunden – suchten sich einen Laden oder eine Kirche, um den Bericht zu sehen. Und jetzt, da das Casting bevorstand, gab es natürlich auch ein interessantes Thema – jeder wollte Details wissen.
    »Meinst du, sie geben

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