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Selig in Kleinöd: Kriminalroman (German Edition)

Selig in Kleinöd: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Selig in Kleinöd: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Schröger , Katharina Gerwens
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hab ich sie dauernd nach meinem Vater ausgefragt. Warum wollen Sie das wissen?« Er hob den Blick und sah sie verunsichert an. »Da stimmt was nicht mit ihrem Tod, gell? Da stimmt was nicht! Ich hab es ja gleich gewusst. Ermitteln Sie jetzt? Bitte, klären Sie das auf. Die war doch total gesund.«
    »Es gibt ein paar Ungereimtheiten. Mehr kann ich momentan nicht sagen. Um Sie über weitere Details zu informieren, brauche ich vor allem die Bestätigung, dass Sie wirklich mit Malwine Brunner verwandt sind.«
    »Ich kann Ihnen leider nur die Aufzeichnungen der Hebamme zeigen, also die Kopie davon, und den Stammbaum, den die Martha für mich gemacht hat. Andererseits lässt sich so was inzwischen doch auch über die DNA nachweisen, oder? Also wenn Sie da vielleicht was machen könnten, wär ich Ihnen dankbar. Malwine und ich hatten auch darüber nachgedacht – ich hatte sogar schon mit einem Labor für Abstammungsgenetik Kontakt aufgenommen. Sie wollte wissen, wie viel Harbingerblut in meinen Adern fließt – ob dreißig oder siebzig Prozent, damit sie mich auch im rechten Maß lieb hat. So war sie.« Er schluckte.
    Franziska war aufgestanden. »Wir sehen uns dann am Montag?«
    Er nickte und versuchte erneut ein Lächeln. »Montag, ja das passt. Wenn ich samstags arbeite, habe ich montags fast immer frei. Wie die Friseure.«
    »Hey, Franziska, träumst du? Jetzt hab ich schon zweimal deinen Namen gerufen.« Bruno fuchtelte vor ihrem Gesicht herum. »Wir waren beim mittelmäßigen Hiendlmayr, von dem du behauptest, er sei gar nicht mittelmäßig. Was ist mit ihm?«
    »Er kommt am Montag vorbei. Ich hätt ihn auch für heut bestellen können. Aber am Freitag wusste ich ja noch nicht, dass wir eine Sonntagsschicht einlegen müssen.«
    »Und warum kommt er vorbei?«
    »Um zu beweisen, dass er mit Malwine verwandt ist.«
    »Wenn ich das schon wieder höre. Malwine!« Er regte sich demonstrativ auf. »Wir ermitteln jetzt im Mordfall Hellmann, und damit haben wir genug zu tun. Lass also bitte diese Malwine Brunner aus dem Spiel. Die hat sich einfach überanstrengt auf ihre alten Tage. Ist ein paar Meter zu weit geschwommen. Soll es alles geben!«
    Franziska schüttelte den Kopf. »Da hat jemand nachgeholfen, glaub mir. Ich hab das im Gefühl. Und Gustav Wiener ist auf der gleichen Spur. Und wenn der sucht, so wird er finden. Das weißt du auch.«
    Ihr Kollege verdrehte die Augen. »Du und dein Gefühl.«
    »Nur zu deiner Information: Ich habe den Hiendlmayr am Freitag noch zum Bürgermeister und zum Pfarrer geschickt. Er hatte zwar keine entsprechenden Papiere bei sich, aber ich wollte, dass er sich schon mal als Malwines Erbe zu erkennen gibt. Denn falls es bei ihrem Tod nicht mit rechten Dingen zugegangen sein sollte, könnte diese Information für einige Unruhe sorgen.«
    »Und?« Er sah sie erwartungsvoll an.
    »Keine Ahnung, aber wir sollten die Sache im Auge behalten. Was ich auf jeden Fall sehr verdächtig finde, ist, dass der Bürgermeister den mutmaßlichen Brunnererben sofort zu seiner Treibjagd einlädt. Weißt du, wie ich das nenne? Anbiedern. Ich sehe es richtig vor mir: Vermutlich hat der Waldmoser auf seine schleimige Art gesagt: ›Mein herzliches Beileid zum Tode Ihrer Tante, war eine gute Seele, die Malwine. Also, wenn S’ Lust haben, kommen S’ doch morgen mit auf meine Jagd, da lernen S’ gleich alle wichtigen Leute der Gemeinde kennen. Ich brauch eh noch ein paar Treiber, und so sind S’ auch gleich a bisserl abgelenkt.‹« Sie versuchte, Waldmosers polternde Stimme zu imitieren. »Glaub mir, der Waldmoser will an den Brunnerhof, und vor allem will der an diese komische Quelle. Das kann ich riechen.«
    »Kann schon sein.« Bruno betrachtete die Kopie der Einladungsliste auf seinem Computer. »Dieser Meinrad steht übrigens nur als Eingeladener auf der Liste, da ist aber kein Häkchen für die Teilnahme. Dass er dem Ruf des Bürgermeisters nicht gefolgt ist, zeigt, dass er Charakter hat. Hat eigentlich auch jemand aus dem Trauerhaus an der Treibjagd teilgenommen?«
    »Ja, ja, klar, der Döhring. Müsste auch auf deiner Liste stehen.«
    »Was für eine Spezlwirtschaft«, brummte Bruno unwillig und scrollte die Liste auf seinem Bildschirm runter.
    »Der Döhring war aber im Haus, als der Schuss fiel. Der kann es nicht gewesen sein« sagte Franziska.
    »Der Döhring.« Bruno seufzte. »Glaub mir, den hab ich gefressen. So einer macht sich nicht selbst die Finger schmutzig. Wenn der seinen zukünftigen

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