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Selig in Kleinöd: Kriminalroman (German Edition)

Selig in Kleinöd: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Selig in Kleinöd: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Schröger , Katharina Gerwens
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dass die Haustür auf- und zugegangen war. Als Meinrad und der Beagle Joschi plötzlich neben ihr standen, zuckte sie zusammen.
    »Ja, wo kommst du denn jetzt her?«
    Meinrad Hiendlmayr reichte ihr die Hand. »Ich komm aus dem Haus. Ich hab heut frei.«
    Sie nickte voller Anteilnahme. »Wegen dem Todesfall, gell?« Dann wandte sie sich an Ägidius Alberti. »Das ist der Neffe von der grad verstorbenen Malwine, aber auch der Neffe von meiner Agnes, nur dass er die leider nicht mehr hat kennenlernen dürfen. Als ich den Meinrad g’funden hab, war die Agnes nämlich schon da oben und hat mir von dort aus beim Suchen geholfen. Und eigentlich ist das auch schon ein Wunder gewesen.« Sie wies auf den Abgesandten des Bischofs. »Wir dokumentieren gerade der Agnes ihr Wirken.«
    Meinrad schluckte. »Kann ich euch vielleicht einen Kaffee anbieten? Ein paar Kekse müsst ich auch noch haben. Ist schon arg einsam in dem großen Haus ohne die Malwine. Weißt, Martha, ich frag mich, wie das alles weitergehn soll. Und ich weiß auch nicht, wohin mit meiner Trauer.« Er wirkte eigenartig hilflos.
    »Die Agnes wird’s richten«, behauptete Martha voller Zuversicht. »Mach dir keine Sorgen, alles wird gut.«
    »Gern«, kam es aus dem Mund von Ägidius Alberti und Martha Moosthenninger übersetzte das einsilbige Wort simultan in: »Ja, einen Kaffee, das tät uns jetzt gut bei dem Wetter.«
    »Wir nannten es nur das ›Loch des Anstoßes‹, erzählte Meinrad, als sie wenig später in der Küche um den gedeckten Tisch saßen. Er lächelte wehmütig und wandte sich an Ägidius Alberti. »Ich habe übrigens gesehen, wie Sie das Objekt von allen Seiten fotografiert haben. Das sind dann sicher Dokumente für Ihren Bericht.«
    Der Abgesandte des Bischofs nickte.
    »Wenn Sie wollen, stell ich Ihnen meinen Computer zur Verfügung. Dann können Sie die Bilder gleich einlesen und eventuell schon bearbeiten.«
    Der Abgesandte des Bischofs schüttelte den Kopf.
    »Dann haben Sie sicher selbst einen Rechner dabei und außerdem schon auf Ihrem Display gesehen, dass die Fotos in Ordnung sind.«
    Der Abgesandte des Bischofs nickte und nahm sich einen Keks.
    Martha Moosthenninger, der dieses Schweigen zu unheimlich wurde, wandte sich an Meinrad. »Hast heut sicher einen langen Spaziergang mit dem Joschi gemacht, weil du doch frei hast.«
    »Wir waren in der Stadt.«
    »In Landau?«
    »Ja, die Kommissarin hatte mich zu sich bestellt, und da ist der Joschi mitgekommen.«
    Der Hund spitzte die Ohren.
    »Und?« Martha beugte sich vor.
    »Ich musste ihr beweisen, dass ich wirklich Malwines Neffe bin.«
    »Da hätt sie nur mich fragen brauchen«, verkündete Martha. »Ich hätt das sofort bestätigt.«
    »Das glaub ich dir.« Er legte dankbar seine Hand auf die ihre. »Aber Frau Hausmann wollte die Papiere sehen, weißt schon, den Auszug vom Stammbaum und die Kopie aus dem Hebammenbuch. Und als ich ihr das alles gezeigt habe, hat sie mir schon geglaubt, dass ich der bin, der ich bin. Und damit ein richtig handfester Beweis vorliegt, sind mir noch ins Krankenhaus gefahren, und der Dr. Wiener hat mir ein bisschen Blut abgenommen. Da macht er nun einen DNA-Abgleich mit dem Blut von der Malwine. Und dann haben wir alles schwarz auf weiß!«
    »Das ist sicher nicht falsch«, murmelte Martha und schenkte sich Kaffee nach.
    »Und weißt, was ich dabei erfahren hab?«, sagte Meinrad zur Schwester des Pfarrers, und seine Stimme kippte. Respektvoll wandte er sich an Bruder Ägidius. »Verzeihen Sie bitte, ich weiß, dass das für Sie nicht so interessant ist, aber stell dir vor, Martha, die haben in dem Blut von der Malwine ungewöhnliche Substanzen gefunden.«
    »Nein!« Martha sprang auf. Der Bürgermeister hatte zwar auch von Unregelmäßigkeiten gesprochen und sich in dem Gespräch mit ihrem Bruder über die Verzögerung der Bestattung aufgeregt – aber der Waldmoser redete viel, wenn der Tag lang war. Ungewöhnliche Substanzen im Blut. Was konnte das nur bedeuten? Martha starrte auf den Hund, als könne der eine Erklärung liefern.
    »Doch, leider.« Meinrad nickte. »Der Herr Wiener hat es mir gesagt, beim Blutabnehmen, denn bei dem liegt die nun, die Malwine, nachdem der Staatsanwalt einer Überführung zugestimmt hat. Ich hab ja gleich gewusst, dass da was nicht stimmt. Aber als ich noch einmal die Malwine anschauen wollt, hat der Wiener gemeint, ich soll sie lieber so in Erinnerung behalten, wie sie war.«
    »Dann gehört das alles also Ihnen?«,

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