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Septemberblut

Titel: Septemberblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebekka Pax
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Feuerkörbe. Menschliche Wachleute und ein Vampir kontrollierten die Gäste. Der Unsterbliche beugte sich zum Fenster der Limousine hinab, erkannte Curtis und winkte uns durch.
    Brandon schlug das Lenkrad ein, und der Wagen rollte auf einen Kiesparkplatz. Er gehörte zu einer Villa, die majestätisch auf der Hügelkuppe thronte. Halbverwilderte Blumenrabatten rahmten eine Freitreppe ein. Schwere Vorhänge vor den hohen Bogenfenstern schützten die Gäste vor unliebsamen Blicken. Die Türen des Anwesens standen weit offen, im Flur glitzerte ein Kronleuchter im Kerzenschein.
    Brandon und ich tauschten einen letzten Blick, dann stiegen wir aus. Schwerer Duft von Lavendel und Rosen tränkte die Luft.
    Amber blieb dicht neben mir stehen. Ich verstand ihre Unruhe. Überall in den Schatten hielten schwerbewaffnete Männer Wache, und durch die Siegel fühlte sie meine Angst vor Curtis.
    »Komm«, sagte ich leise.

Kapitel 36
    Meine Geliebte folgte mir zu Curtis, der abwartend an seinem Wagen stehengeblieben war. Ohne ein Wort zu sagen, sank ich vor ihm in die Knie und neigte den Kopf zur Seite, so dass meine Kehle ungeschützt vor ihm lag.
    In einer blitzschnellen Bewegung umfasste er mein Kinn und riss mich wieder auf die Beine. Ich musste würgen.
    Sein Gesicht verriet keinerlei Gefühl. » Nicht jetzt, Julius! «
    »Ja, Meister«, brachte ich hervor und er ließ von mir ab.
    Ich stolperte zurück zu Brandon und Christina. Amber folgte mir und beobachtete mich besorgt.
    »Ist alles in Ordnung? War das deine Strafe?«, flüsterte sie.
    Ich lachte trocken. »Das war noch gar nichts.«
    Curtis nickte mir zu. Die Show konnte beginnen.
    »Wir gehen rein«, sagte ich nüchtern und streckte meine Hand nach Amber aus. »Bleib dicht bei mir. Sollten wir getrennt werden, halte dich an Christina und Brandon, sie werden dich und das Messer schützen.«
    Brandon nickte loyal, und Amber sah ihn überrascht an.
    Mit meiner Dienerin an der Seite und Brandon und Christina im Gefolge schritt ich zum Eingang, wo Curtis bereits auf uns wartete.
    Ich fühlte Brandon wie einen Abglanz meines Körpers hinter mir. Er galt jetzt als Vampir von meinem Blut – Curtis hatte ihn niemals trinken lassen.
    Ich war jetzt Brandons Meister! Der Gedanke schien unwirklich und doch war es wahr. Verdammt!
    Curtis’ Blick glitt kalt über unsere kleine Gruppe und bohrte sich direkt bis in meine Seele. In manchen Clans standauf so ein Vergehen der Tod. Ich bezweifelte, dass Curtis so weit gehen würde, aber meine Strafe würde schlimm genug werden.
    » Ich wollte es nicht! « , rief ich meinem Meister zu.
    Sein Blick blieb eisig, sein Geist verschlossen. Mit einer scharfen Geste befahl er mich an meinen Platz. Ich gehorchte augenblicklich und trat hinter ihn. Kathryn sah mich schadenfroh an.
    Liliana und zwei Vampire ihres Clans erwarteten uns am Fuß der Treppe. Man sah ihr an, dass sie auch heute viel geweint hatte.
    Curtis bot ihr seinen Arm, und sie schritten gemeinsam die Treppe hinauf. Wir traten durch das Vorzimmer in den Salon. Es sah gespenstisch aus. Die meisten Möbel waren mit Tüchern bedeckt und harrten besserer Zeiten. Ein dünner Staubfilm lag auf Regalen und Tischen. Überall standen Kerzen und warfen ihr unruhiges Licht.
    Es war still, viel zu still. Hier und da standen Gäste einzeln oder in kleinen Gruppen, doch sie unterhielten sich nicht. Man beobachtete unsere Ankunft, und die feindseligen Blicke der anderen Unsterblichen jagten mir einen Schauer über den Rücken.
    Ich begegnete den Blicken des einen oder anderen Vampirs direkt, aber ich konnte nicht alle zurechtweisen. Mir war klar, dass sie meine neue Camarilla sofort bemerkt hatten. Brandon stank förmlich nach meinem Blut. Christina gehörte als seine Dienerin jetzt ebenfalls zu mir, und Amber kannten sie noch nicht.
    Fast meinte ich, ihre Empörung hören zu können. Doch sie schirmten sich zu gut ab. Bislang kannten sie mich nur als Jäger und Curtis’ rechte Hand. Lange hatte die Kraft eines Meisters ungenutzt in mir geschlummert. Ich hatte es gewusst, Curtis hatte es gewusst, eigentlich jeder.
    DenMeisterstatus konnte man sich nicht erarbeiten. Er war naturgegeben und kam mit dem Alter oder niemals.
    Ich hatte meine Stärke nie genutzt, hatte keinen Grund dafür gesehen. Jetzt erschien ich plötzlich nicht nur als Meister, sondern führte neben einem Vampir auch noch zwei Menschen in meiner Camarilla.
    Brandon hielt sich schützend neben mir. Seine schwarzen Augen nahmen es

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