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Septemberblut

Titel: Septemberblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebekka Pax
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fragte ich ruhig.
    Christina krampfte die Hände über der schmerzenden Brust und witterte mit bebenden Nasenflügeln, dann leuchtete plötzlich Erkenntnis auf ihrem Gesicht auf.
    »Die Quelle, Meister Julius Lawhead«, stieß sie hervor.
    Es waren die ersten Worte, die sie seit ihrer Erweckung sprach, und es waren die richtigen.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich spürte, wie ihre Gedanken nach und nach zur Ruhe kamen.
    Erleichtert gab ich ihr Herz frei.
    »Ich erwarte, dass du deinen Hunger kontrollierst, Christina. Du weißt alles über uns, du hast Jahre mit uns gelebt. Ich habe dir viel von mir gegeben, und du bist stark genug. Stelle dich deiner Gier.«
    »Es tut nur so weh«, sagte sie gequält. »Es zerreißt mich. Warum hat mir niemand gesagt, dass es so weh tun würde?«
    »Es wird besser mit der Zeit«, versuchte ich sie zu trösten und trat zurück.
    Kapitel44
    Christina stand wie ein Häufchen Elend in der Mitte des Raums. Sie zittert, eine Träne rollte über ihre Wange.
    Ihr Atem ging schnell und keuchend, doch nach und nach wurde er ruhiger, tiefer. Sie war geübt in der Meditation, das wusste ich. Für sie würde es leichter sein, ihren Hunger zu kontrollieren, als für die meisten.
    Sie ließ mich nicht aus den Augen.
    Ich ging zu Brandon, der seine ehemalige Dienerin noch immer misstrauisch beobachtete.
    » Wird sie wieder? « , fragte er tonlos.
    » Ja, ich denke, die Verwandlung ist gelungen. «
    Christina straffte den Rücken, ballte die Fäuste und schloss kurz die Augen, dann nickte sie mir zu. Es war beeindruckend, wie schnell sie sich gefangen hatte.
    »Komm zu mir«, forderte ich sie auf und streckte die Rechte nach ihr aus. Sie setzte ihre Schritte langsam und steif, dann sank sie vor mir in die Knie und presste ihre Stirn gegen meine Hand. »Verzeih mir, Meister.«
    »Natürlich, mein Kind«, erwiderte ich lächelnd und strich ihr über das Haar. Den Eid würde ich ihr später abnehmen, entschied ich, Neugeborene waren nicht in Gefahr, geraubt zu werden.
    Jetzt sollte sie erst einmal erhalten, wonach sie so sehr verlangte. »Komm her, Brandon, es ist so weit.«
    Der Indianer leistete meinem Befehl nur ungern Folge, doch er kam, ohne zu zögern.
    »Du wirst nur so viel nehmen, bis der Schmerz aufhört. Verstanden, Chris?«, ermahnte ich die junge Unsterbliche und war mir zugleich fast hundertprozentig sicher, dass ich siegewaltsam von ihrem ersten Opfer würde trennen müssen.
    »Ja, ja«, hauchte sie, die Stimme heiser vor Gier. Sie hatte nur noch Augen für Brandons Unterarme. Da sie noch immer kniete, waren sie die nächste Blutquelle, die sie vor sich hatte. Als der Indianer keine Anstalten machte, sie trinken zu lassen, ergriff ich kurzentschlossen seine linke Hand und hielt Christina seinen Puls hin.
    Sie brauchte keine weitere Aufforderung, sondern riss Brandons Arm mit beiden Händen an sich.
    »Scheiße«, fluchte der Indianer und keuchte, als sie ihre Fänge mit voller Wucht in seine Adern rammte und gierig zu trinken begann, die Lippen so fest auf die Haut gepresst, dass kein einziger Tropfen verlorenging.
    Christina schluckte laut und wiegte ihren Körper vor und zurück. Sie war wie in Trance, aber sie durfte sich jetzt nicht verlieren.
    »Christina!«, warnte ich. Ich spürte, dass sie kämpfte, doch noch war es nicht genug, noch war die Gier zu groß. Brandon sah mich unsicher an.
    »Gib ihr noch ein wenig. Du hast gestern so viel unsterbliches Blut getrunken, dass du dich schnell wieder erholst.«
    Ich ließ Christina noch wenige Schlucke trinken, dann forderte ich sie erneut auf abzulassen.
    Sie hielt die Augen geschlossen und schien mich weder zu sehen noch zu hören. Sie brauchte Hilfe, wie ich es geahnt hatte. Ich trat hinter sie und legte ihr eine Hand auf die Stirn und die andere auf die Kehle.
    Brandon sah mich erschrocken an. »Tu ihr nicht weh, bitte.«
    »Das werde ich nicht. Ich habe in den letzten zweihundert Jahren schon viele Neugeborene geführt, auch wenn sie nicht von meinem Blut waren.«
    Ichließ kalte Energie in Christinas Körper fließen. Nach und nach verstärkte ich den Druck meiner Hände. Als die Vampirin kaum noch schlucken konnte, schlug sie die Augen auf.
    »Lass los, Christina!«, befahl ich noch einmal ruhig.
    Unter großer Willensanstrengung zog sie ihre Zähne aus der Wunde. Sie leckte die letzten Tropfen auf, Brandons Haut schloss sich unter ihren Lippen, und ich ließ sie endgültig los.
    Sie küsste sein Handgelenk, die Adern auf seinen

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