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Septemberblut

Titel: Septemberblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebekka Pax
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Julius.«
    Ich lächelte und schwieg. Stevens Nasenflügel blähten sich unmerklich. Er roch mein Blut in ihren Adern, das unsichtbare Siegel.
    » Sie gehört dir ?«, fragte er tonlos.
    » Wie du siehst .« Stolz strich ich durch Ambers Haar. Besitzergreifend verharrte meine Rechte über dem Puls an ihrem Hals.
    » Wer hat das Messer, du oder sie? «
    » Sie. «
    Amber spürte, dass da etwas vor sich ging, von dem sie ausgeschlossen wurde. Sie sah erst Steven an, dann mich.
    »Ich habe gehört, dass Gordon zwei der Seinen verloren hat«, sagte der junge Vampir, diesmal laut.
    »Sie haben uns angegriffen«, erwiderte Amber entschlossen.
    »Gut so, zwei weniger.« Stevens Worte besaßen eine Grimmigkeit, die man seiner sanften Miene nicht zugetraut hätte. Dann wechselte er wieder in tonlose Sprache. » Vater will dich sprechen, noch heute, und du sollst die Frau mitbringen. «
    Ich nickte, das war zu erwarten gewesen. Steven war der Einzige, der unser Oberhaupt Vater nannte, und das, obwohl er nicht aus dessen Blut stammte. Ich dagegen schon.
    »Unser Meister Curtis Leonhardt will dich kennenlernen«, sagte ich zu Amber.
    »Ist das gut oder schlecht?«, fragte sie unsicher.
    Ich konnte deutlich spüren, wie das Messer auf ihre Verunsicherung reagierte.
    Ein kalter Schmerz fuhr in meinen Körper. Der mächtigen Energieschub ließ Steven zurückweichen und die Zähne blecken.
    »Wiedu siehst, behagt ihr die Vorstellung nicht!«, lachte ich verkrampft und versuchte, mich von meinem eigenen Schrecken zu erholen.
    »Keine Angst. Niemand wird dir etwas tun. Ich verspreche es«, versuchte ich sie zu beruhigen und drückte ihr einen Kuss ins Haar.
    » Du musst ihr das Messer wegnehmen! « , schrie Steven lautlos. » Sie wird uns alle töten! «
    Er fasste meine Angst in Worte. » Versuch es, wenn du es wagst « , antwortete ich.
    Steven schüttelte den Kopf. Er würde mit Sicherheit nicht derjenige sein, der mit Amber um das Messer rang, dafür war er zu jung, zu schwach.
    »Was ist?«, fragte Amber.
    »Nichts.«
    Ich dachte an die Begegnung, die uns bevorstand, und konnte mir nicht vorstellen, wie das gutgehen sollte.
    Steven verabschiedete sich, um zum Meister zurückzukehren.
    Amber und ich ließen es langsamer angehen. Ich wollte die romantische Gesellschaft mit ihr nicht gegen Diskussionen über Kampfstrategien und Vermutungen über Gordon tauschen, aber ich musste.
    Als Amber ihr Weinglas gelehrt hatte, wurde es endgültig Zeit. Curtis duldete keine Säumnis.
    »Julius, warte.«
    Ambers Hand glitt aus meiner. Sie war stehengeblieben. Ich ging zurück und fühlte das Messer eine pulsierende Energie ausstrahlen. »Ich möchte nicht mit.«
    »Was?« Ich traute meinen Ohren nicht.
    »Ich habe darüber nachgedacht, Julius. Ich will das Messer nicht. Du kannst es haben. Bring es deinem Boss, und dann treffen wir uns später wieder.«
    Ichschüttelte den Kopf. »Das geht nicht.«
    Curtis’ Befehl war eindeutig, er wollte Messer und Adeptin, die Waffe allein nutzte uns nichts. Für Amber würde das Argument allerdings nicht zählen.
    Ich brauchte etwas, das sie überzeugte. Sollte ich sie mit Geschichten über ihren toten Bruder locken? Nein, das wäre unfair und würde die gerade entstandene Nähe zwischen uns zerstören. Notfalls blieb mir immer noch meine Magie. Ich konnte sie betören oder in eine Art Schlaf versetzen, aber auch das kam mir falsch vor.
    Ich legte ihr die Hände auf die Schultern. »Komm mit mir, Amber, bitte. Dir wird nichts geschehen. Ich schwöre, dass ich das nie zulassen würde.«
    »Warum? Du kennst mich doch gar nicht.«
    »Deshalb.« Ich versiegelte ihre Lippen mit einem Kuss. Amber erwiderte ihn mit wachsender Leidenschaft, zog mich an sich, als wollte sie mich nie wieder loslassen. Ganz vorsichtig öffnete ich das Siegel und wollte mit aller Kraft, dass sie wusste, was ich für sie empfand, dass ich mich in sie verliebt hatte.
    Amber wurde plötzlich ganz still in meinen Armen. Sie neigte den Kopf nach hinten, um mich anzusehen, die grünen Augen glänzten ungläubig und glücklich.
    Ja, sie hatte mich verstanden, auch ohne Worte.
    Kapitel13
    Der Wilshire Boulevard war auch zu dieser Uhrzeit noch voller Autos.
    »Steven ist noch ein halbes Kind«, sagte Amber plötzlich.
    »Erwar fast neunzehn, als er sich für unsere Art des Daseins entschieden hat, jetzt ist er noch keine dreißig. Ja, er ist sehr jung.«
    »Er hat sich dafür entschieden?«, fragte Amber verwundert.
    »Ja. Curtis hält nichts

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