Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap 03 - Physic

Titel: Septimus Heap 03 - Physic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
und Septimus mit zügigen Schritten den Weg zum Tor herauf, dicht gefolgt von Feuerspei. Septimus brachte Feuerspei zu Jenna, damit sie den Suchzauber aufhob. Der Drache lief ihm auf Schritt und Tritt nach und wurde allmählich sehr lästig.
    »Eins verstehe ich nicht, Septimus«, sagte Marcia gerade. »Wie kann der Geist von diesem rattenartigen Etwas ...«
    »Es ist ein Aie-Aie«, korrigierte Septimus. »Feuerspei, bitte, blas mir deinen Atem nicht so in den Nacken.«
    »Aie-Aie, Ratte, Elefant, ist doch egal, was – der entscheidende Punkt ist, dass es sich um einen Geist handelt. Und Geister beißen nicht. Zugegeben, sie können manchmal bewirken, dass ein Fenster aufgeht oder eine Tür zufällt, aber sie beißen nicht. Lass meinen Umhang in Ruhe, du blöder Drache!«
    »Autsch. Das war meine Ferse, Feuerspei. Ich weiß, aber er ist kein normaler Geist, sondern ein stofflicher Geist.«
    »So etwas gibt es nicht«, erwiderte Marcia. »Du hast wieder im Gespensterhandbuch für Hexen geblättert, habe ich recht?«
    »Nein, hab ich nicht. Ich weiß, dass es ein stofflicher Geist ist, weil Marcellus gesagt hat, dass ...«
    »Langsam kann ich nicht mehr hören, was Marcellus gesagt hat«, fuhr Marcia ihn an.
    »Aber verstehen Sie denn nicht? Der Aie-Aie hat dasselbe getrunken wie Etheldredda. Ich meine die Tinktur, die Marcellus gebraut hat...« Marcia stieß bei der Erwähnung dieses Namens einen lauten Seufzer aus, sagte aber nichts.
    Septimus fuhr fort: »Er wollte sie eigentlich selber trinken, aber sie war noch nicht fertig, und dann hat Etheldredda sie sich geschnappt und getrunken. Marcellus war außer sich. Und dann hat Etheldredda Jenna gepackt und zum Fluss geschleppt, aber es war eisglatt, und da ist sie ausgerutscht, ins Wasser gefallen und ertrunken, was ihr ganz recht geschehen ist. Später hat Marcellus gesagt, dass er ihren Geist in ihr offizielles Porträt einschließen und in einem Raum versiegeln werde, denn er wusste, dass sie ein stofflicher Geist werden würde. Das wäre genauso gewesen, als wäre sie noch am Leben, nur mit dem Unterschied, dass sie ewig hätte leben können, was sie ja von Anfang an gewollt hat und ...«
    »Aufhören!«, rief Marcia. »Ich spüre, dass ich wieder Kopfschmerzen bekomme.«
    »Darum ist auch der Aie-Aie ein stofflicher Geist und beißt Menschen«, sprach Septimus rasch zu Ende, bevor Marcia ihn unterbrechen konnte.
    Mittlerweile hatten sie die kleine Holzbrücke erreicht, die sich über den Palastgraben spannte. Marcia blieb einen Augenblick stehen, um ihre Gedanken zu ordnen. Sie hatte, auch wenn der äußere Anschein dagegen sprach, jedem Wort, das Septimus gesagt hatte, aufmerksam gelauscht. »Wer weiß, wozu der stoffliche Geist Etheldreddas jetzt noch imstande ist!«, murmelte sie. »Wir müssen zusehen, dass sie schleunigst versiegelt wird, Septimus.«
    Die Holzbrücke über den Palastgraben bog sich unter Feuerspeis Gewicht bedenklich. Hildegard, die Unterzauberin, die am Palasttor den Türdienst versah, blickte besorgt.
    »Silas Heap, wenn ich bitten darf«, sagte Marcia barsch. »Sofort.«
    »Ich glaube, er ist auf dem Dachboden, Madam Marcia«, erwiderte Hildegard mit einem argwöhnischen Blick auf Feuerspei. Hildegard hatte für Reptilien nicht besonders viel übrig, und im Palast gab es für ihren Geschmack schon viel zu viele, wie zum Beispiel die Schnappschildkröten im Wassergraben und Billy Pots zahlreiche Graseidechsen.
    »Schön«, sagte Marcia. »Vielleicht macht er ausnahmsweise mal etwas richtig, obwohl ich mir das nicht recht vorstellen kann.« Zu Hildegards Erleichterung wandte sie sich an Septimus und sagte: »Septimus, bring den Drachen nicht mit herein. Geh mit ihm hinten herum. Ich bin mir sicher, Mr. Pot wird für eine weitere Spende dankbar sein.« Damit eilte sie davon und verschwand im dunklen Langgang, aus dem gleich darauf ein lautes Scheppern ertönte, als sie mit dem Palastputzer zusammenstieß und seinen Eimer umwarf.
    Während Marcia dem bedauernswerten Putzer klarmachte, wo er in Zukunft seinen Eimer hinzustellen habe, schlug Septimus den Weg zur Rückseite des Palastes ein, und Feuerspei trottete hinter ihm her, als werde er von ihm an einer sehr kurzen, unsichtbaren Leine geführt.
    Marcia gelangte, nachdem sie sich mehrmals verlaufen hatte, endlich auf den Dachboden. Ein lauter Wortwechsel empfing sie.
    »Hören Sie, Gringe. Ich kann doch nichts dafür, dass Sie nicht in der Lage sind, Ihre Figuren unter Kontrolle zu halten.

Weitere Kostenlose Bücher