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Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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tust du hier im Palast?«, fragte er.
    »Hatschi! Dasselbe könnte ich dich fragen. Du bist wohl schon wieder gefeuert worden, wie? Hast du nichts Besseres zu tun, als in fremden Zimmern herumzuschnüffeln?«
    »Mit Herumschnüffeln kennst du dich ja aus«, erwiderte Beetle. »Und was das Gefeuertwerden angeht – wie ich höre, hat Jillie Djinn endlich Vernunft angenommen und dich an die Luft gesetzt. Wieso sie dazu so lange gebraucht hat, ist mir schleierhaft.«
    »Dumme Kuh«, schniefte Merrin.
    Beetle konnte ihm da nicht widersprechen.
    »Aber sie hat mich nicht gefeuert – jedenfalls nicht endgültig. Jillie Heringsgesicht Djinn tut nämlich, was ich sage, weil ich das hier habe.« Merrin reckte den linken Daumen in die Höhe und zeigte Beetle höhnisch den doppelgesichtigen Ring – einen dicken Goldring mit einem dunkelgrünen Jadestein, in den zwei böse dreinschauende Gesichter geschnitzt waren.
    Beetle betrachtete den Ring geringschätzig. »Billiger Schnickschnack aus der Gruselgrotte«, sagte er herablassend.
    »Das zeigt nur, dass du keine Ahnung hast, du Spatzenhirn«, erwiderte Merrin. »Das Ding ist echt. Diese beschränkten Schreiber wagen es nicht mehr, sich mit mir anzulegen. In dem Saftladen bestimme ich jetzt, wo es langgeht.« Merrin genoss es, vor Beetle zu prahlen. Verstohlen schob er die Hand unter das Kopfkissen, um sich davon zu überzeugen – zum zwanzigsten Mal an diesem Tag –, dass Der Schwarze Index noch da war. Das war er. Das kleine, aber gefährliche Buch, das Merrin in seinen Besitz gebracht hatte, als er im Observatorium für Simon gearbeitet hatte – und das ihn zu dem doppelgesichtigen Ring geführt hatte –, fühlte sich zerknittert und etwas feucht an, doch es verlieh ihm zusätzliches Selbstvertrauen. »Bald werde ich über die ganze Burg bestimmen. Dieser doofe Septimus Heap mit seinem armseligen Drachen sollte sich lieber vorsehen, denn alles, was er kann, kann ich zehnmal besser!« Merrin machte eine ausholende Armbewegung. »Was ich hier tue, bekommt er im Leben nicht hin.«
    »Was meinst du denn?«, fragte Beetle. »Dass du dich auf dem Dachboden des Palastes versteckst und schniefst?«
    Er glaubte zu sehen, dass ein Ausdruck der Verunsicherung über Merrins Gesicht huschte.
    »Quatsch. Du weißt, was ich meine. Das hier. Und wenn ich will, kann ich jeden dazu bringen herzukommen. Gestern hat die zickige Prinzessin ihr zartes Füßchen hier hereingesetzt, weil ich es so wollte, und heute Morgen hat sogar der alte Zauberer Heap seinen Holzkopf hereingesteckt. Beide haben es mit der Angst bekommen und das Weite gesucht, aber das spielt keine Rolle. Wir haben gekriegt, was wir brauchen.«
    »Wir?«, fragte Beetle.
    »Ja. Ich habe Unterstützung erhalten. Du solltest auf der Hut sein, Bürogehilfe, denn heute habe ich dich ordentlich angeschmiert.« Merrin lachte. »Du hast gedacht, du würdest hier deinen dämlichen Vater treffen!«
    Beetle hatte ganz vergessen, was für ein Ekel Merrin war. Er widerstand dem Verlangen, ihm die Faust auf die Nase zu donnern. Es lohnte sich nicht, was ihm Jenna zweifellos bestätigen würde.
    »Ich bin hier«, sagte er, »weil mich Prinzessin Jenna darum gebeten hat. Ich soll nachsehen, was es mit gewissen Geräuschen auf dem Dachboden auf sich hat. Ich habe zu ihr gesagt, dass es wahrscheinlich Ratten sind, und wie sich jetzt herausstellt, hatte ich recht. Auch wenn es nur eine einzige Ratte ist, eine besonders große und dumme.«
    »Nenn mich nicht dumm«, brauste Merrin auf. »Ich werde dir zeigen, wer von uns beiden der Dumme ist. Du. Weil du nämlich hier hereinmarschiert bist.«
    »Hier herein? In dein stinkendes Zimmer?«, fragte Beetle verächtlich.
    Nun sah ihn Merrin leicht verunsichert an. »Ist dir nichts aufgefallen?«, fragte er.
    »Ein Haufen altes Gerümpel und leere Kammern«, antwortete Beetle, nach wie vor darauf bedacht, die Wahrheit zu sagen.
    »Sonst nichts?«
    Beetle spürte, dass er die Oberhand gewann. Er vermied eine direkte Antwort und fuhr Merrin an: »Wovon redest du eigentlich?«
    Merrins Selbstsicherheit war dahin. Er ließ die Schultern hängen. »Nie klappt etwas richtig«, jammerte er und schaute zu Beetle auf, als erwarte er Mitgefühl. »Aber das liegt nur daran, dass ich nicht gesund bin. Ich könnte es schaffen, wenn ich nicht diese furchtbare Erkältung hätte.«
    »Was schaffen?«
    »Das geht dich nichts an«, erwiderte Merrin niedergeschlagen.
    Beetle hielt den Zeitpunkt für gekommen, den

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