Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
keine Erklärung geben können, werde ich wohl selbst nachsehen müssen. Sapperlot, gehen Sie mir gefälligst aus dem Weg!«
    Foxy hatte sich vor Jillie Djinn aufgebaut, als hüte er ein unsichtbares Tor, doch leider waren auch seine Talente als Torhüter arg beschränkt. Die Obermagieschreiberin stieß ihn beiseite und marschierte durch den schmalen Gang zwischen den Pultreihen.
    Die Schreiber, die Beetle schützend umringten, sahen die Kugel aus marineblauer Seide auf sich zurollen. Sie rückten noch enger zusammen und wappneten sich gegen ihren Angriff.
    »Was geht hier vor?«, fauchte Jillie Djinn sie an. »Warum arbeiten Sie nicht?«
    »Ich hatte einen kleinen Unfall«, ertönte Romillys Stimme aus den hinteren Reihen.
    »Einen Unfall?«
    »Etwas ist unerwartet aus dem Schrank gefallen«, sagte Romilly.
    »Unfälle geschehen immer unerwartet«, bemerkte Jillie Djinn scharf. »Tragen Sie alle Begleitumstände und die genaue Uhrzeit des Unfalls umgehend ins Unfallbuch ein ... hatschi ... hatschi ... und legen Sie es mir zum Abzeichnen vor.«
    »Jawohl, Miss Djinn. Ich muss nur vorher in den Sanitätsraum und mir einen Verband anlegen. Es wird nicht lange dauern.«
    »Wenn es unbedingt sein muss, Miss Badger«, schnaubte Miss Djinn gereizt. Sie wusste, dass da irgendetwas nicht stimmte, und versuchte, über die Köpfe der Schreiber hinwegzuspähen, doch zu ihrem Ärger musste sie feststellen, dass die größten Schreiber sie umlagerten, allen voran der geistesgegenwärtige Barnaby Ewe, der sich immer den Kopf oben am Türrahmen stieß.
    »Bitte um Verzeihung, Miss Djinn«, sagte einer, ein schlaksiger junger Mann mit dünnem braunem Haar. »Könnten Sie vielleicht einen Blick auf meine Berechnungen werfen, solange Miss Badger im Sanitätsraum ist? Ich habe ausgerechnet, mit wie viel Sekunden Verspätung im Durchschnitt die Leute in den letzten sieben Wochen zu ihren Terminen gekommen sind. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das Ergebnis stimmt. Ich fürchte, ich habe ein Dezimalkomma falsch gesetzt.«
    Jillie Djinn seufzte. »Mr. Partridge, werden Sie denn nie begreifen, wie man ein Dezimalkomma setzt?«
    »Ich glaube, ich bin kurz davor, Miss Djinn. Wenn Sie die Berechnungen ein letztes Mal für mich durchsehen könnten, wird mir bestimmt alles klar.«
    Partridge wusste, dass Jillie Djinn nie der Versuchung widerstehen konnte, den Gebrauch des Dezimalkommas zu erläutern. Und während Jillie Djinn zu einer umständlichen Erklärung ansetzte und Partridge das eine oder andere Gähnen unterdrückte, wurde Beetle von Romilly Badger heimlich in den Sanitätsraum gebracht.
    Der Sanitätsraum war klein und düster und hatte nur einen kleinen Fensterschlitz, der auf den Hof des Manuskriptoriums hinausging. Im Raum standen ein Bett mit klumpiger Matratze, zwei Stühle und ein Tisch mit einem großen roten Kasten darauf. Romilly setzte Beetle auf die Bettkante und legte ihm eine Decke um die Schultern – er zitterte noch von dem Schock. Foxy kam herein, schloss leise die Tür hinter sich und lehnte sich von innen dagegen.
    »Du siehst schlimm aus«, sagte er zu Beetle.
    Beetle rang sich ein Lächeln ab. »Danke, Foxy.«
    »Entschuldige, Beetle. Ich dachte, der Bumerang würde dich dorthin zurückbringen, wo du zuletzt sicher warst – ich wusste nicht, dass er einen dorthin zurückbringt, wo er zuletzt war. Dummes Ding.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Foxy. In dem Schrank war es wahrscheinlich hundertmal angenehmer als dort, wo ich eigentlich hinsollte. Ich ärgere mich nur, dass ich nicht früher dahintergekommen bin. Dann hätte ich nicht einen solchen Radau gemacht.« Beetle grinste verlegen. Er wusste nicht mehr genau, was er gerufen hatte. Er hatte das Gefühl, dass er »Mama« oder, noch schlimmer, »Mami« geschrien hatte, hoffte aber, dass er sich das nur einbildete.
    »Nein, das war schon in Ordnung so«, sagte Foxy lächelnd und wandte sich an Romilly. »Und was ist mit dir? Wo hast du dich denn verletzt?«
    »Mir fehlt nichts«, antwortete Romilly geduldig. »Ich habe mich nicht verletzt. Das mit dem Verband war nur eine Ausrede, damit wir Beetle wegschmuggeln konnten.«
    »Ah, verstehe. Das war wirklich schlau.«
    Beetle und Foxy sahen zu, wie Romilly den roten Kasten öffnete, ihm eine dicke Binde entnahm und sich um den Daumen wickelte.
    Foxy stutzte. »Aber ich dachte ...«
    »Nur zur Untermauerung«, sagte Romilly. »So, Beetle. Ich sehe jetzt nach, ob die Luft rein ist, dann können wir dich

Weitere Kostenlose Bücher