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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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dich. Von Marcia, hier!« Sie schwenkte den Arm.
    »Dann wirf es rüber«, forderte Nicko sie auf.
    Rose schüttelte den Kopf. »Ich bin eine miserable Werferin«, antwortete sie. »Es könnte ins Wasser fallen.«
    »Ich kann dich hinüberrudern«, bot Eustace an. »Ich hole mein Boot.« Er deutete auf ein kleines Ruderboot, das am Ufer festgemacht war.
    »Ach, Eustace, du bist ein Schatz!«, freute sich Rose.
    Eustace errötete. Noch nie hatte ihn jemand einen Schatz genannt. Ein paar Minuten später stand Rose auf Zehenspitzen am gold glänzenden Rumpf des Drachenboots, und Septimus beugte sich über die Reling zu ihr herunter und nahm einen kleinen Samtbeutel entgegen, der, wie er wusste, den Flug-Charm enthielt.
    »Was für ein wunderschönes Boot«, sagte Rose schüchtern. »Kann es wirklich fliegen?«
    »Wie ein Vogel«, antwortete Septimus.
    »Toll …« Rose atmete schwer. »Es ist einfach … toll.«
    »Können wir jetzt, oder was?«, fragte Nicko.
    »Oh, entschuldigt, ich will euch nicht aufhalten«, sagte Rose.
    »Du hältst uns nicht auf«, erwiderte Septimus, der nicht wollte, dass sie zurück ans Ufer fuhr.
    »Doch, doch. Viel Glück. Ich denke an dich.«
    »Ja. Ich auch.«
    »Um Himmels willen«, rief Nicko. »Hol das Mädchen an Bord und hör auf mit dem Geturtel.«
    »Du meine Güte!«, sagte Rose. »Ich würde ja gern, aber …«
    »… Marcia würde einen Anfall bekommen«, beendete Septimus den Satz für sie.
    »Genau.« Rose lächelte. »Also dann, guten Flug.«
    Das Drachenboot machte sich startklar. Es drückte die Schwanzspitze nach unten und reckte den Hals so weit vor wie nur möglich, dann ließ es die Flügel kräftig nach unten rauschen, dass das Wasser an die Ufer spritzte und Eustaces Boot ins Schaukeln geriet. Langsam zuerst, dann immer schneller glitt es den langen geraden Teil des Burggrabens vor der Werft entlang. Sieben Flügelschläge später spürte Nicko, wie die Stöße des Wassers unter dem Rumpf aufhörten, und im nächsten Moment wurde er wieder daran erinnert, was für ein komisches Gefühl es war, in einem Boot zu fliegen.
    Septimus hingegen fühlte sich ganz in seinem Element. Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass es kaum einen Unterschied machte, ob er Feuerspei oder das Drachenboot flog. Selbstbewusst steuerte er mit der Ruderpinne das Boot über die Burgmauern hinaus. Durch anhaltenden leichten Druck auf die Pinne beschrieb es einen weiten Bogen und überflog noch einmal die Werft. Beetle, Milo und Eustace Bott winkten. Nur Jannit stand mit verschränkten Armen reglos da, ganz und gar nicht davon erbaut, dass sich ihr Geselle ohne Erlaubnis freinahm – aber umso erfreuter, dass auch dieser verflixte Drache endlich verschwand.
    Als das Drachenboot in großer Höhe die Burg überflog, folgte ihm Feuerspei – ganz der pflichtbewusste Sohn, der er war. Doch Septimus hatte ihn noch nicht bemerkt, denn wie die anderen Passagiere des Drachenboots hatte er nur Augen für das, was es tief unten zu sehen gab, wo die Zauberer-Eskorte soeben am Manuskriptorium eingetroffen war und die Körper von Ernold und Edmund Heap umringte.

 
    * 39 *
    EINDRINGLINGE
     
     
     
    Simon und Lucy saßen zu Hause gerade beim Essen, als sie – wie alle anderen in der Burg – alarmiert wurden. Jedes Haus, das sich dem Alarmsystem angeschlossen hatte, besaß inzwischen einen kleinen Kasten, der neben der Eingangstür stand. Normalerweise leuchtete der Kasten mattgrün, wurde er jedoch vom Zaubererturm aus aktiviert, nahm er eine leuchtend rote (oder bei Übungen eine gelbe) Farbe an. Die Klappe des Kastens öffnete sich und setzte die Larm frei, die – wie eine große rote Hornisse aussehend – geräuschvoll durchs Haus schwirrte und alle seine Bewohner warnte. Lucy konnte sie nicht ausstehen.
    »Iiiih, nimm sie weg!«, schrie sie und schlug nach ihr, als die Larm um ihren Kopf zu kreisen begann.
    »Halt einfach still, Lucy«, riet ihr Simon. »Die fliegt gleich weg und sucht sich jemand anderen.« Und tatsächlich, urplötzlich stürzte sich die Larm auf Simon, der daraufhin zur Tür rannte und auf den Aus-Knopf am Alarmkasten drückte. Die Larm surrte in den Kasten zurück. Simon drückte die kleine Klappe zu und lief wieder in die Küche.
    »Das ist eine Zumutung, gestern Abend eine Übung und jetzt schon wieder«, grummelte Lucy, während sie zwei gekochte Eier aus einem Topf fischte. Dann bemerkte sie Simons Gesichtsausdruck. »Simon … was ist denn los?«
    »Lucy, das ist keine

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