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Serum

Serum

Titel: Serum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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Vierunddreißig. Schlechte Gene, schlechte Erziehung, wer weiß? Vielleicht haben seine Eltern ihn als Kind auf den Kopf fallen oder ihn zu viel FOX-TV sehen lassen. Egal, er war jedenfalls tatsächlich bei den Marines. Geheimoperationen. Kehrte mit ein paar Auszeichnungen aus Afghanistan zurück und brachte dann vor einer Bar bei Lejeune einen Anwalt um. Der arme Kerl hatte etwas gegen die Detroit Tigers gesagt.«
    »Warum ist Royce dann auf freiem Fuß?«
    »Er redete sich auf Notwehr hinaus. Der einzige Zeuge las auf einem Straßenfest eine Blondine auf, nahm sie mit nach Hause und wurde am nächsten Morgen mit einem Herzinfarkt tot aufgefunden. Er war erst dreißig. Die Frau blieb verschwunden. Keine Beschreibung. Keine Fingerabdrücke. Die Wohnung war so gründlich gereinigt worden, dass sie praktisch steril war. Kein einziges Schamhaar, weder von ihm noch von ihr. In der Autopsie steht ›natürliche Todesursache‹. Der gute Oliver kam frei.«
    »Die Frau, die mich anrief«, sagte ich.
    »Unser Oliver ist mit einer gewissen Abby Hayes verheiratet, genau wie er aus dem sonnigen Kalifornien stammend. Worzak hat ihre Sozialversicherungsnummern überprüft, und was glaubst du? Mehrere Trips nach Amman auf Touristenvisa. Zwei nach Uruguay. Zwei nach Bahrain. Touristen in Bahrain, was? Sie sind sauber, bis auf eine weitere Festnahme von Oliver in Buffalo, wo er einen Sicherheitsbeamten vom Flugplatz verprügelte, der ihn getriezt hatte. Er fand die Adresse des Mannes heraus, klingelte an seiner Tür und brach ihm drei Rippen. Einwandfreie Identifizierung. Anklage ohne Erklärung fallengelassen.«
    »Bei einem Beamten der Flughafensicherheit? Spüre ich da den langen Arm der Regierung?«
    »Mittlerweile besitzt unser glückliches Paar eine Kette von Lapdance-Schuppen um das sonnige Camp Lejeune herum.«
    »Bargeschäfte. Für wen arbeiten sie also, Danny? Sind sie Freischaffende? Regierung? Beides?«
    »Worzak weiß es nicht, aber er hat ein Gerücht über Abby gehört.«
    »Der gute alte Worzak.«
    »Sie hat Pharmakologie studiert, während Oliver in der Armee war. Sie ist Chemikerin. Ein perfektes Karnickel-Team. Ollie erledigt die harten Sachen. Abby die weichen. Wenn alles vorbei ist, rammeln sie wie die Karnickel. Ich hoffe nur, sie haben nie Kinder.«
    Mein Kopf tat weh, und die Fragen vervielfachten sich. Als das Taxi die Cooper-Union-Gegend erreichte, fragte ich: »Was war das nur für ein Zeug in dem Arzneifläschchen?«
    »Du musstest es ja weggeben.«
    »Danny, wenn du in einer Firma vorankommen willst, ist es keine gute Idee, deinem Boss ständig seine Fehler unter die Nase zu reiben.«
    »Ist das das Geheimnis? Ich wusste doch gleich, dass ich irgendwas falsch mache. Es war ganz richtig, Keating das Zeug zu geben.«
    Ich seufzte und sagte Danny, er solle ins Büro gehen wie an einem ganz normalen Tag und jedem erzählen, er hätte keine Ahnung, wo ich sei.
    »Mach das besser nicht allein, Boss. Worzak hat sich nach Olivers IQ erkundigt. Dass er die Sache im Park vermasselt hat, war Zufall. Er hat dich wohl unterschätzt. Den Fehler macht er nicht noch einmal, und sie ist mindestens genauso schlimm wie er.«
    »Er war heute Morgen hinter Kim her. Ich konnte ihn verscheuchen.«
    Ich versprach Danny, ihn sofort anzurufen, wenn es einen Notfall gab.
    »Die Versprechen des weißen Mannes. Sie gelten, bis der Mond vom Himmel fällt, die Ozeane austrocknen oder dreißig Tage lang, was immer zuerst eintritt.«
    »Halt mir Keating vom Hals.«
    »Gut, ich werde meinen schier unbegrenzten Einfluss geltend machen. Übrigens, hast du schon mit der Eiskönigin diniert? Ich setze fünf Eier, dass sie keinen Kochtopf anrührt. Sie wirkt auf mich eher wie der Typ für Gourmettempel.«
    »Sorg dafür, dass ein paar gute Leute Kim bewachen. Zieh den Burschen ab, der heute Morgen da war. Und sie müssen schnell laufen können.«
     
    Ich rief Hoot an und erwischte sie auf dem Weg zur Arbeit. Sie war begeistert, als ich ihr sagte, sie solle kehrtmachen und sich krankmelden.
    »Großartig! Bei Uranus ist Ausverkauf.«
    »Freu dich nicht zu früh. Du arbeitest zu Hause. Ich will nur nicht, dass dir jemand über die Schulter sieht. Hast du etwas zu schreiben? Ich brauche alles, was du über einen gewissen Oliver Lee Royce und seine Frau Abby herausfinden kannst.« Ich buchstabierte die Namen und gab die Sozialversicherungsnummern durch.
    »Royce ist ehemaliger Marine. Abby könnte Pharmakologie studiert haben. Außerdem brauche

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