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Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Titel: Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Jackson
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Gage, Dale Hasting, Tom Ewans und ein paar andere Idioten morgen bei dir Zuhause, Gebbie! Toll!
    „Gib mir mal bitte mein Handy“, forderte ich.
    Seth gab mir mein Handy und ich rief Sarah, Vicky, Rebecca und sogar DJ aus meinem Geschikurs an, der mir seine Handynummer gegeben hatte. Sarah und Vicky hatten morgen Nachmittag keine Zeit. DJ und Rebecca gingen nicht an ihre Handys ran. Meine Hoffnung sank auf Null.
    „Das war’s“
    „So schlimm wird’s nicht werden“, versuchte mich Seth zu beruhigen.
    Ich brauchte einen Plan. Einen verdammt guten Plan.
    „Ich werde es schon überleben“
    Ob sie es würden, konnte ich noch nicht versprechen.
     
     
    Am nächsten Tag konnte ich es kaum erwarten, zur Schule zu gehen. Ich hatte nämlich Clodagh auf sie losgehetzt, und Dale und seine Freunde waren geflohen, nachdem sie ein Gesicht im Feuer gesehen hatten.
    Connor Gage und seine Gang verhielten sich an dem nächsten Tag sehr abwesend und kleinlaut. Dale nannte mich nie wieder sein Babe und nervte mich auch nicht mehr mit anderen Kommentaren.
    Ich würde nicht sagen wollen, dass ich die Welt ein bisschen besser gemacht hatte, doch zumindest hatte sich das Schulleben für einige Beteiligten sehr klimatisiert.
    Die Jungs waren von ihrer hohen Wolke wieder heruntergeschwebt und ich konnte fast sagen, dass ich mich auf meiner neuen Schule wohlfühlte.

Der Fremde
     
     
     
    Auf dem flachen Stein vor mir sah ich einen Schmetterling landen.
    Ich saß in einem Schneidersitz im Gras und beobachtete ihn aufmerksam. Eigentlich sollte ich üben, aber es gelang mir nicht. Ständig ließ ich mich von kleinsten Geräuschen oder Bewegungen ablenken.
    Einen Moment lang ließ ich meine Gedanken schweifen.
    Es war ein Zitronenfalter. Meinen ersten in diesem Jahr hatte ich an dem ersten warmen Sommertag gesehen. Gewöhnlich sah ich sie immer dann, wenn der Sommer begann.
    Der Zitronenfalter ließ sich auf dem Stein nieder. Er flatterte noch ein paar Mal mit den Flügeln, bis er sich schließlich erhob und wie betrunken durch die Luft torkelte.
    Clodagh hatte mir die Aufgabe zugeteilt, den Aufrufezauber so lange durchzuführen, bis er mir auch im Schlaf gelang. Er war zwar nicht einfach auszuführen, aber mittlerweile kam ich ziemlich gut damit klar. Mit etwas mehr Übung konnte ich Clodaghs Aufträgen gerechtwerden. Allerdings fehlte mir die nötige Konzentration dazu. Meine müden Augen fielen immer wieder zu und mein Rücken tat weh vom langen aufrechten Sitzen. Die Müdigkeit zog sich bis tief in meine Knochen und saugte mir die letzte brauchbare Energie aus dem Körper. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis ich wie eine Marionette ohne Fäden umkippen würde.
    In den vergangenen Tagen kam Clodagh nachts, weil sie den Verdacht hatte, Seth würde unser kleines Geheimnis lüften. Sie konnte ihn bis auf den Tod nicht ausstehen, und wenn es nach ihr ginge, hätte sie ihn schon längst mit ihren Methoden aus dem Weg geschafft. Doch dann würde mich zweifellos nichts daran hindern, sie bis in die Ewigkeit in diesem Bild verrotten zu lassen.
     
    Ich erlaubte es meinem Körper letztendlich doch, sich kurz ins Gras zu legen. Nur für einen winzigen Augenblick.
    Am blassblauen Himmel war keine einzige Wolke zu sehen. Die Sonne strahle warm auf meinen braun gebrannten Körper und die Grashalme kitzelten meine Oberschenkel unterhalb der Shorts, während ein leichter Sommerwind meine Haare streichelte. Er trug die verschiedensten Gerüche des Waldes zusammen. Man konnte die unglaublich Frische spüren, die Hand nach ihr ausstrecken. Man konnte sie riechen, weil auch sie ihren eigenen Geruch hatte. Dazu kamen noch andere Gerüche wie die von Harz, Tannennadeln und frischem Gras. Das alles war der Wald für mich.
    Ich vergaß für einen Moment meine Pflichten, vergaß weshalb ich eigentlich hier war. All das erinnerte mich an eine Zeit, die für mich schon zu weit in der Vergangenheit lag. Die Zeit, in der ich alleine mit dem Wald war. In der ich keine Probleme, keine Sorgen und vor allem kein Geheimnis hatte. Es war wieder einmal der Wald, der mich beruhigte und vergessen ließ. Der Wald, den ich liebte.  
     
     
    Der Ruf eines Waldkauzes weckte mich. Es war ein Zeichen, genau wie der Ruf eines Kuckucks.
    Wenn ein Kuckuck rief, sollte man stets ein wenig Geld in der Hosentasche haben. Wenn nicht, würde sie auch in nächster Zeit leer bleiben. Was mir Emma jedoch zum Ruf eines Waldkauzes sagte, wusste ich nicht mehr.
    Die Sonne war am

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