Sevenheart-2
die Sache hineingeritten.
„Ich bekam diese Kette als kleines Kind von ihr als Geschenk. Sie wollte immer, dass ich so werde, wie sie. Sie wollte, dass ich ihr eine gute Schülerin war, denn sie tat alles Menschenmögliche dafür, aber dann wurde sie schon bald in das Bild verbannt“
Ich tat eine Pause und ging einen Schritt auf den König zu, der mich mit unerklärlicher Miene ansah.
„Ich weiß von dem Zeitportal, Sire. Ich weiß, wie man es benutzt. Ich weiß, wo Lady Clodagh gefangen ist“
Als sich immer noch keiner wagte, etwas zu sagen, sprach ich weiter:
„Der einzige Beweis, den ich habe, ist diese Kette und die Tatsache, dass mein Vater und ich nicht wie normale Menschen leben. Mein Vater hatte die Magie immer verdrängt. Er wollte nie, dass jemand erfährt, wir wären mit Lady Clodagh verwandt. Sie war eine Hexe, genauso wie meine Mutter. Mein Vater hatte sich nach Clodaghs Verbannung zurückgezogen und mir das Kämpfen beigebracht“
Wieder herrschte eine kurze Pause, bis die junge Frau hinter dem König endlich das Wort ergriff.
„Sieh sie dir an, Richard. Sie ist eine kleine Kopie von Lady Clodagh. Was für einen Beweis willst du mehr? Lass das Mädchen endlich in Ruhe“, sagte sie ruhig.
Alle sahen sich zu der Frau um, der König zögerte.
„Sie hat Recht“, sagte der blonde Mann neben ihr.
Ein leises Murmeln ging durch die Reihen. Eine kurze Pause entstand und Stille legte sich in den Saal.
Der König sah mich an und blickte sich dann im Saal um.
„Bereitet alles für heute Abend vor, denn heute Abend wird es etwas zu feiern geben! Es ist ein Segen, dass William uns Clodaghs Nichte gebracht hat! Wir werden sie willkommen heißen. Sie soll sich hier zu Hause fühlen und wird so behandelt werden, wie es ihre Tante wurde. Es ist das mindeste, was wir Lady Clodagh schuldig sind!“, verkündete König Richard.
Ich atmete erleichtert auf und konnte sogar fast lächeln. Die Atmosphäre hatte sich deutlich gebessert und die Leute betrachteten mich mit anderen Augen. Auch der König schien aus seiner Trance erwacht zu sein, denn seine geliebte Clodagh war in Kleinversion wieder zurückgekommen.
Der König streckte eine Hand nach mir aus und ich ergriff sie zögerlich. Dann zog er mich etwas zu sich.
„Ihr seid wirklich Clodaghs Nichte?“
Ich nickte leicht.
„Verzeiht Ihr mir?“, fragte er lächelnd.
Ich kam mir unglaublich falsch vor. Ich fühlte mich nicht wohl in meiner Haut, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich konnte ihnen nicht die Wahrheit sagen. Keine der Wahrheiten. Ich konnte nicht sagen, dass ich aus der Zukunft kam. Ich konnte Ciaran nicht verraten, egal wie sehr er mir wehgetan hatte. Ich konnte nichts von meiner Magie erzählen.
Ich tat das, um mich zu retten und um nach Hause zu kommen. Nur deswegen.
„Natürlich“, sagte ich etwas kläglich.
Der König atmete hörbar aus. Die Leute begannen sich zu unterhalten und das Unglaubliche zu verarbeiten.
„Wir werden Euch solange hier behalten, bis Ihr Euch vollständig erholt habt. Gleich morgen früh können wir einen Boten zu Euerem Vater schicken und bescheid geben, dass wir Euch hier in unserer Obhut haben. Ihr könnt natürlich so lange hierbleiben, wie Ihr es wünscht. Es wäre mir sogar eine Ehre, wenn Ihr hier wohnen würdet. Ihr werdet es gut bei uns haben“
Ich schluckte wieder leise.
Sie konnten meinem Vater keinen Boten schicken, denn er existierte gar nicht. Das durfte nicht herauskommen.
„Nein, nein. Ich werde meinem Vater selbst bescheid geben. Er würde es nicht gutheißen, wenn ich unseren Wohnplatz verrate. Es ist nicht nötig, dort Boten hinzuschicken, in Anbetracht der Tatsache, dass ich mich in Sicherheit befinde. Mein Vater würde nur wollen, dass ich ein gutes Leben habe“
Richard klatschte sich begeistert in die Hände.
„Dies werdet Ihr sicherlich haben, meine Liebe! Wir werden Euch Euer Zimmer einrichten und Ihr werdet Euch wie Zuhause fühlen!“
Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Befand ich mich nun in einem Märchen oder in einem Alptraum, denn ich konnte schon wieder nicht nach Hause. Ich war nicht von Ciaran geflohen, um vom nächsten gefangen zu werden.
Sie konnten mich nicht gehenlassen, denn es gab nichts, wohin ich gehen konnte. Alles andere würde auffliegen.
Ich musste nur abwarten. Der König war fasziniert von mir. Vielleicht würde sich bald eine Gelegenheit zum Fliehen ergeben. Irgendetwas würde mir schon einfallen. Irgendwie würde ich aus diesem
Weitere Kostenlose Bücher