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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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geredet haben wir noch nicht, deshalb halte ich es für angemessen, dass ich mich Euch nun vorstelle“, sagte sie und hielt mir ihre Hand hin.
    Ich war einen kurzen Blick auf die Hand, dann ergriff ich sie schließlich doch misstrauisch.
    „Ich heiße Praidana“
    Sie ließ meine Hand wieder los.
    „Meinen Namen weißt du schon“, entgegnete ich steif.
    Etwas empört über meine Aussage, versteifte sich auch ihre Miene augenblicklich.
    „Richtig. Ich erinnere mich noch genau an das letzte Mal, als ich Euch sah. War es nicht gerade dann gewesen, als William und ich Euch aus dem Unwetter retten mussten?“
    Ich funkelte sie an.
    „Stimmt. Ich hilfloses Ding irrte orientierungslos im Schlossgarten herum, wie konnte ich das vergessen. Nur zu schade, dass es an dem Abend mit Euch und William nicht ganz geklappt hat. Irgendwie fand er es dann doch amüsanter, mich aus dem triefenden Regen zu retten“
    Von nun an wusste ich, dass es eine Person in meinem Leben gab, die mich abgrundtief hasste. Doch die Tatsache, dass sie die Geschichte uminterpretierte, gefiel mir gar nicht.
    Praidana musste sich an allen Riemen reißen, mich nicht zu schlagen. Und wenn William und der Hauptmann nicht wenige Meter von uns entfernt stehen würden, hätte ich mich wahrscheinlich mit ihr geschlagen. Ich würde sogar darauf wetten, dass ich gewonnen hätte.
    Alleine die Vorstellung lockte ein Lächeln auf meine Lippen und ich konnte mich nicht davon abhalten, einmal breit zu grinsen.
    „Wenn es Euch Spaß macht, andere Menschen zu beleidigen, sehe ich keinen Grund, warum Ihr auf ein Schloss wie dieses gehört“, konterte sie.
    „Im Grunde genommen gehöre ich hier auch nicht hin. Ich komme doch aus einem Dorf“
    Ich sah es ihr an, es ärgerte sie noch mehr, dass ich ihr bei jeder Bemerkung Recht gab und dabei so gelassen blieb. Am liebsten hätte ich als Reaktion wieder gelächelt. Doch leider konnte sie in dem Moment nichts mehr darauf antworten, da William und Caradoc wieder auf uns zukamen. Wahrscheinlich würde das arme Mädchen gleich zu Papi rennen und ihm erzählen, was für eine gemeine Schlange ich war. Aber irgendwie gefiel mir der Gedanke, dass ich ihnen das Leben schwer machte.
    „Einen schönen Abend noch, Gabriella“, fauchte sie.
    Ich lächelte ihr zu.
    „Danke, Euch auch“
    Nachdem Praidana und ihr Vater wieder in der Dunkelheit verschwunden waren, gesellte sich William langsam wieder zu mir.
    „Verrätst du mir, was du mit ihr angestellt hast?“, fragte er lächelnd.
    Ich blickte unschuldig zu ihm.
    „Ich habe nur meine Kommentare zu ihren Aussagen gegeben“
    Er sah mich schräg an.
    „So einfach glaube ich dir das nicht“
    Ich zuckte mit den Schultern und hakte mich bei ihm ein.
    „Hab ich auch erwartet“
    „An deiner Stelle würde ich sie nicht so provozieren. Caradoc ist ein skrupelloser Bastard“, sagte er plötzlich.
    Ich hielt inne. Mir war vorher nicht bewusst gewesen, dass Will auch einen Hehl gegen den Hauptmann hegte.
    „Ich provoziere sie nicht- sie provozieren mich“
    William blieb stehen und sah mich an.
    „Es ist nicht ungefährlich, sich mit dem Hauptmann anzulegen, Gebbie“
    Ich hielt seinem Blick stand.
    „Ich habe keine Angst vor ihm“
    Einen Moment schien William aus meinem Blick nicht schlau zu werden und versuchte, irgendetwas in meinem Gesicht zu finden.
    „Vor was hast du dann Angst?“
    Ich überlegte kurz. Sofort musste ich an Fa denken, an die unangenehme Sache in der Festung, bei der ich schon beim bloßen Gedanken Schweißausbrüche bekam. Doch Fa war tot, er konnte mir nichts mehr antun.
    „Vor dem, was auf mich zukommt“, erwiderte ich schließlich.
    Ich wandte meinen Blick von ihm ab. In Wirklichkeit war das, wovor ich mich am meisten fürchtete, nicht nach Hause zu kommen. Oder auf meinem Weg dorthin zu scheitern.
    Bevor William etwas darauf antworten konnte, fiel ich ihm ins Wort.
    „Begleitest du mich zu meinem Zimmer?“
    Ich sah ihn entschlossen an und merkte ihm an, dass er etwas bestürzt darüber wirkte.
    Während des Weges zu meinen Gemächern schwiegen wir wie Grabmähler. Innerlich war ich so aufgewühlt, dass ich nicht mehr wusste, was ich machen sollte. Es waren zu viele neue Eindrücke, Fragen und aufgefrischte Erinnerungen, die mich beschäftigten.
    Vor meinem Zimmer angekommen, blieben wir so lange schweigend stehen, bis William das Wort ergriff:
    „Es tut mir leid, dass ich dich in Verlegenheit gebrach habe“
    Überrascht über seine Aussage

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