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Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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schnell näher kamen.
    Mit einem Ruck hatte mein Gegenüber ein Messer herausgeholt und mir das Kleid an der rechten Schulter aufgerissen.
    Er stürzte sich in letzter Sekunde auf mich und küsste mich gewaltsam auf den Mund.
    „Da sind sie!“
    Ich stieß dem Mann sein Messer in den Arm und verletzte meine Hand selbst dabei. Es bewirkte, dass er von mir abließ und sich umdrehte.
    Ich sah Praidana auf uns mit dem Finger zeigen.
    Hinter ihr kamen William und Oss hervor.
    Ich hielt mein zerrissenes Kleid und konnte nichts dagegen machen, dass mir heiße Tränen die Wange herunterliefen.
    „Will!“, rief ich.
    William sah mich mit einem Blick voller Abscheulichkeit an und schüttelte unglaubwürdig den Kopf. Oss war auf meinen Angreifer zugerannt und hatte ihm einen Schlag auf den Hinterkopf gegeben, sodass er bewusstlos geworden war. An seinem Arm zeigte sich eine klaffende Wunde sowie auch an meiner Hand Blut herunterlief.
    Caradoc und Evenon kamen herangeeilt.
    „Will!“, rief ich wieder.
    Am liebsten wäre ich zusammengebrochen.
    Alle Erinnerungen an Fa kamen wieder hoch, zusammen mit der Demütigung und allem Schlechten, was mir in letzter Zeit noch widerfahren war.
    Ich fragte mich, warum sich alle an mir vergreifen konnten, warum die Welt so ungerecht war.
    William drehte sich mit angeekelt von mir um und ging den Gang zurück. Caradoc folgte ihm auf dem Fuße sowie Praidana.
    „Prinz William! Seht nur, diese Hure, wie sie sich an fremde Männer heranschmeißt und es wie einen Überfall aussehen lässt!“
    Alle Leute, die aus dem Saal kamen, blickten ebenfalls angewidert zu mir und gingen dem Prinzen nach. Nur Arove, die als letzte rausging, zeigte sich mit einem Blick voller Mitleid.
    Zurückblieben Oss, der bewusstlose Mann und ich.
    Oss hatte mich nicht einmal angesehen, war aber nun auch gezwungen, mir einen Blick zuzuwerfen.
    „Kommt mit!“
    Ich hatte noch nie so viel Kälte in seiner rauen Stimme gehört. Er sah mich an wie das letzte Stück Dreck, warf sich den jungen Mann über die Schulter und schritt voran.
    „Oss...“, flüsterte ich.
    Aber er schenkte mir keine Beachtung, würdigte mich noch nicht einmal eines Blickes.
    Und ich wollte wimmern, heulen und schreien, wie ungerecht diese verdammte Welt doch war.

Zwei Prinzen
     
     
     
    Ich hatte mich getäuscht. Gewaltig getäuscht.
    Mir wurde langsam klar, dass sie mich reingelegt hatten.
    Es war der Plan Caradocs gewesen und jeder einzelne von denen, die mit mir an einer Tafel gesessen hatten, hatte mitgespielt. Es war alles geplant.
    Das einzig nicht geplante war, dass ich mich verteidigen würde und mein Angreifer Gewalt anwenden musste.
    Wie dumm ich war, nicht zu sehen, dass sie mich hintergangen hatten. Doch noch schlimmer war es, dass mir keiner glaubte.
    Ich folgte Oss mit schweren Schritten und versuchte, meine Tränen zu unterdrücken.
    Unwillkürlich musste ich an Zuhause denken, an meinen Vater und an Clodagh, die jetzt sichtlich enttäuscht wären, wenn ich mich so ohne weiteres ergeben würde.
    Ich fasste meinen Mut zusammen und rannte los.
    Ich rannte an Oss und dem bewusstlosen Mann vorbei, bis ich Praidana, Caradoc und William erreichte, die schon vorgegangen waren.
    „William!“
    Ich blieb stehen und merkte, dass er auch innehielt. Er drehte sich aber nicht um. Caradoc musterte mich höhnisch.
    „Tut nicht so, als ob Ihr die Unschuldige wäret! Endlich hat der Prinz einmal gesehen, was für ein Weib Ihr wirklich seid!“
    Praidana lachte.
    „William...“, versuchte ich wieder.
    Ich überholte ihn und stellte mich vor ihn, sodass er gezwungen war, mich anzusehen. Endlich blieb er stehen.
    „Sei nicht so feige, und siehe mich an!“
    Er sah mir in die Augen, und es tat mir weh. Sie waren erfüllt von Schmerz.
    „Ich möchte, dass du mit mir redest. Alleine!“
    Will schüttelte den Kopf.
    „Nein, ich habe genug gesehen! Geh mir aus den Augen!“
    „William! Hör mir zu! Du solltest wenigstens noch einmal mit mir geredet haben, bevor du deine Urteile fällen kannst!“
    Er sah mich einen Moment unschlüssig an, versuchte jedoch dabei gleichgültig zu wirken. Ich konnte ihm ansehen, dass er nicht wusste, wie er handeln sollte.
    „Komm!“
    Er nahm mich bei der Hand, führte mich in das nächstgelegene Zimmer und schloss die Tür hinter sich, ohne Caradoc oder die anderen mit einem Blick zu würdigen. Als wir alleine waren, dränge er mich gegen die Wand und stemmte einen Arm neben meinen Kopf.
    „Warum hast du das

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