Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sevenheart-2

Sevenheart-2

Titel: Sevenheart-2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
Vom Netzwerk:
warten nur auf Euch“
    Praidana lächelte mich höhnisch an. Ich setzte mich. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so unwohl in meiner Haut gefühlt.
    Caradoc nahm am Ende der Tafel Platz. Die Leute fingen an, sich Essen zu nehmen und zu speisen.
    Ich rührte kein bisschen davon an.
    „Wollt Ihr nichts von dem köstlichen Essen nehmen, Lady Gabriella?“, fragte Caradoc mich, „es ist auch nichts vergiftet“
    Einige der Adeligen lachten.
    Ich hatte den Eindruck, dass sie nicht alle zu Caradoc gehörten. Vermutlich waren es einfach Landsleute, die auf dem Schloss wohnten und zusammen speisten. Caradoc würde mir hier nichts antun können, doch was dann seine Absicht war, wusste ich nicht.
    „Ich habe keinen Hunger“
    Ich merkte, dass ein junger Mann mich beobachtete.
    Er hatte lange, braune Haare und helle Augen. Als ich seinem Blick begegnete, lächelte er mir zu. Ich erwiderte sein Lächeln nicht. Irgendetwas lief hier falsch.
    „Sie muss wahrscheinlich noch etwas Fett verlieren, damit sie in das Hochzeitskleid der Königin Jade passt“, meinte Praidana.
    Nun musste ich lächeln. Irgendwie freute es mich, dass sie sich so über mich ärgerte.
    „Sagt mir, Gabriella, ist es wahr, dass Ihr kämpfen könnt?“, fragte Evenon und lenkte damit vom Thema ab.
    Sofort zog sie mit der Frage alle Blicke der Leute auf mich.
    „Ja“
    Evenon sah mich etwas überrascht an. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ich die Aussage bestätigte.
    „Und Ihr seid Euch bewusst, dass dies strengstens verboten ist?“
    Wieder sahen mich alle im Saal an. Die Blicke derer, die mich nicht kannten, ruhten schwer wie Magnete auf mir.
    Eine Frau schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund.
    „Ihr werdet Königin werden! Ihr sollt Vorbild aller Mädchen und Damen sein und doch steigt bewusst Ihr auf den Thron, alle die bestrafen zu lassen, die Euch nachmachen werden! Dass Ihr Euch nicht schämt!“
    Lautes Gemurmel ging durch die Reihen.
    Ich fing an, mich unwohl und schlecht zu fühlen. Sie blamierten mich bis zum Obersten.
    „Ihr tragt Hosen und benehmt Euch wie ein Mann! Ihr seid ein Dorfmädchen mit einem Sturkopf, das noch nicht einmal Manieren zeigen will! Selbst dann, wenn Ihr Königin werdet!“
    „Wir sollten dem König die Augen öffnen!“
    Lady Evenon war aufgestanden. Einige Frauen hatten sich mit ihr erhoben. Das Mahl drohte in einem Chaos auszubrechen.
    Die Leute wussten nicht mehr, wie sie sich verhalten sollten. Caradocs Familie ließ ihren Hass auf mich hemmungslos zeigen.
    „Wahrscheinlich ist sie noch nicht einmal Lady Clodaghs Nichte! In der Legende steht nichts davon geschrieben! Nirgendwo!“
    Der junge Mann, der mich unentwegt angestarrt hatte, erhob sich nun. Er suchte Blickkontakt mit mir.
    „Lasst sie in Ruhe!“
    Caradoc sah zu dem Mann, aber er war nicht beunruhig. Irgendwie wirkte er sogar vertraut.
    Evenon und die anderen Frauen sahen ebenfalls zu ihm.
    „Sie ist eine Verräterin! Sie ist eine von Skars Bediensteten!“
    „Ein Spion in unserem Hause!“
    Nun hatte sich die gesamte Gesellschaft erhoben.
    Ich wusste nicht mehr, wie ich mich verhalten oder was ich tun sollte. Sie hetzten sich alle gegenseitig gegen mich auf.
    Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner Schulter. Es war der junge Mann.
    „Kommt! Schnell!“
    Er nahm mich bei der Hand und versuchte, mich aus dem Saal zu ziehen.
    Die Leute verließen die Tafel, Caradoc und Evenon sahen uns nach. Doch ich könnte schwören, dass Caradoc anfing, zu lachen.
    Zur selben Zeit sah ich einen anderen Mann auch aus dem Saal verschwinden. Er rannte zielgesteuert den Gang entlang und verschwand hinter einer Ecke.
    Das Chaos war im Saal ausgebrochen, doch anscheinend interessierten sie sich nicht mehr für mich. Der junge Mann konnte mich mühelos aus dem Saal bringen und zog mich weiter. Ich sträubte mich.
    Irgendetwas gefiel mir an ihm nicht. Etwas sagte mir, dass er falsch war.
    „Kommt, schnell! Damit uns keiner sieht!“
    Ich blieb stehen.
    „Ich komme alleine klar!“
    Der Mann wurde plötzlich wütend. Meine Vorahnung hatte sich bestätigt. Er packte mich unsanft am Arm.
    „Ich habe gesagt, Ihr sollt mitkommen!“, drohte er.
    Ich entriss mich ihm wieder.
    Er drückte mich mit einem Schlag hart gegen die Wand. Ich rammte ihm einen Ellebogen mit voller Wucht in die Brust.
    Der Mann bekam große Augen und schien kurz verwirrt. Er blickte sich nach hinten zum Gang um und wendete sich dann hektisch zu mir. Wir hörten Schritte, die

Weitere Kostenlose Bücher