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Sex and the Office

Sex and the Office

Titel: Sex and the Office Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Sternberg
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Gelegenheit um die Gunst der Fotografen buhlte. Ihr Südstaatenakzent war nicht zu überhören, und obwohl ich von mir behaupten konnte, des Englischen mächtig zu sein, hatte ich Mühe, Pamela Smith zu verstehen, als sie mir ungefragt erzählte, ihr Bekanntheitsindex sei in den vergangenen vier Monaten um ganze sechs Prozent gestiegen, was nicht zuletzt daran gelegen habe, dass sie Tarantino einen »Foot-Job« gegeben hatte. »Auf so was stürzt sich die Presse natürlich«, erklärte sie, offensichtlich stolz auf sich. »Nun bin ich sogar für einen Werbespot im Gespräch.«
    »Ach wirklich?«, fragte ich mehr aus Höflichkeit und hielt weiter nach echten Prominenten Ausschau. Doch die selbsternannte Monroe ließ nicht locker. »Falls du mich mal interviewen willst, hier ist meine Karte«, sagte sie und steckte mir selbige zu, während sie mich immerzu mit ihren strahlend weißen Beißerchen anlächelte. Ein Lächeln, das abrupt verschwand, als Leon Wenzel mit einem Glas Champagner in der Hand auf uns zukam.
    »Pamela Smith, dachte ich mir doch, dass du hier irgendwo herumlungerst!« Er zwinkerte ihr frech zu. »Ich habe dich neulich in diesem Horrorstreifen gesehen. Du warst echt gut.«
    Die Augen der Monroe verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Ich war nur von hinten zu sehen …!«
    »Aber du warst echt gut!« Er nippte an seinem Glas. »Ich fand ja immer schon, dass du dich von hinten sehen lassen kannst.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte sie sich auf dem Absatz um und lief davon.
    Ich blickte Leon Wenzel an und seufzte. »Gibt es hier eigentlich irgendeine Frau, mit der Sie noch nicht geschlafen haben?«
    Verstohlen schaute er sich um und antwortete nicht sofort. »Nun seien Sie doch nicht so streng, Charlotte. Wo bliebt denn Ihr Sinn für Humor?« Er machte eine ausladende Handbewegung. »Sie sind jung, wir sind in Venedig, und außerdem gibt es hier jede Menge Champagner.«
    »Oh, bitte. Und das zieht?«
    »Normalerweise schon.«
    »Ich glaube Ihnen kein Wort.«
    Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Was halten Sie von einem Deal? Ich beweise Ihnen, dass meine Masche funktioniert, bei …«, sein Blick schweifte über das Deck der Jacht, »… sagen wir, der da vorne. Wenn die mir ihre Nummer gibt, nehmen Sie mit mir nachher noch einen Drink an der Hotelbar.«
    Ich blies meinen Pony aus der Stirn und folgte seinem Blick zu einer dezent geschminkten Brünetten, die in einem dunklen Cocktailkleid an der Bar saß und gewiss nicht aussah, als wäre sie für ein schnelles Abenteuer zu haben. »Die fällt niemals auf Ihre Tour rein.«
    »Das werden wir ja noch sehen.«
    »Und was springt für mich dabei raus?«
    Leon Wenzel musterte mich, bevor er sagte: »Wenn ich verliere, lege ich für Sie ein gutes Wort bei Ariane Rothenburg ein – soweit ich weiß, hat die Geschäftsführerin Franziskas Vertrag noch nicht unterschrieben.«
    Meine Mundwinkel fuhren in die Höhe. »Klingt gut.«
    Leon Wenzel hatte sich bereits zum Gehen gewandt, da drehte er sich noch einmal zu mir um. »Ob Sie es glauben oder nicht, aber es geht mir gar nicht darum, die Frauen ins Bett zu kriegen – es ist das Erobern, das den Reiz für mich ausmacht.«
    Ich lachte auf. »Sie wollen mir ernsthaft weismachen, Sie würden Ihre Eroberungen an der Schwelle zu Ihrem Schlafzimmer abweisen?«
    Er presste die Lippen aufeinander und hob die Schultern. »Was soll ich sagen, Sie scheinen Ihr Urteil über mich ja längst gefällt zu haben.«
    Und weg war er.
    »Mein ehemaliger Chef kann ein ziemliches Arschloch sein, beachte ihn einfach nicht«, tröstete ich Pamela Smith, die ich einige Zeit später auf der Damentoilette wieder traf.
    »Soll das etwa heißen, du arbeitest überhaupt nicht mehr für ihn?«, fragte sie gleichermaßen enttäuscht wie entsetzt, da sie sich offenbar mehr von meiner Bekanntschaft erhofft hatte.
    »Genau genommen …«, begann ich zögerlich, doch ich sollte nicht mehr dazu kommen, den Satz zu beenden. Pamela Smith fuhr herum.
    »Und das sagst du mir erst jetzt?« Wutschäumend rauschte sie aus der Damentoilette. Ich sah ihr mit gerunzelter Stirn hinterher. Oh Mann, die stand der echten Monroe in nichts nach. Ich ging wieder zurück auf die Party. Von Ferne sah ich, wie Leon Wenzel sich von besagter Brünetter an der Bar mit Oliven und Cocktailkirschen füttern ließ. Wie gewonnen, so zerronnen.
    Ich stellte mich mit einem Glas Champagner an einen Stehtisch und nestelte gelangweilt an der

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