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Sex for One

Sex for One

Titel: Sex for One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Dodson
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platonische Freunde.
    Allmählich entwickelte sich zwischen uns eine sexuelle
    Gemeinsamkeit, die uns beiden Spaß machte. Lauras ka-tholische Erziehung hatte ihr die Sexualität gründlich ver-dorben. Erst vor kurzem hatte sie gelernt, durch Masturba-tion einen Orgasmus zu bekommen. Zuerst hatten wir beide
    Angst, wenn wir Oralsex praktizierten. Laura stand unter
    Druck zu kommen, wenn ich es bei ihr machte, und ich
    machte mir Sorgen, daß ich zu lange brauchte, wenn sie an
    der Reihe war. Doch dann hörten wir einfach auf, immer auf
    einen Orgasmus hinzuarbeiten, und masturbierten einfach.
    Massage und Masturbation schenkten uns eine erstaunli-che sexuelle Vielfalt. An manchen Abenden massierten wir
    uns nur und freuten uns daran. Dann wieder verstärkten
    wir den Orgasmus der anderen, indem wir Massage mit
    Masturbation kombinierten. Oder eine benutzte den Vibra-tor, während die andere sie streichelte oder vaginal oder
    anal in sie eindrang. Dann wieder benutzten wir gleichzei-tig den gleichen Vibrator. Die unten Liegende hielt den
    Vibrator in der für sie angenehmen Position, während die
    oben sich so bewegte, wie es ihr Freude machte. Wir wech-selten uns immer ab.
    Die gemeinsame Masturbation war sehr heilsam, und wir
    erlebten Hunderte von Stunden gemeinsamer Massage.
    Anstatt bei der romantischen Vorstellung von Sex stehenzu-bleiben, hatten Laura und ich eine gemeinsame Vorstellung
    von erotischer Liebe. Als wir uns schließlich trennten, ver-wandelte sich unsere Liebe nicht in Haß, und wir sind bis
    zum heutigen Tag befreundet.
    Während dieser Zeit ging ich in eine neue Selbsterfah-rungsgruppe, die aus berufstätigen Frauen bestand, die ein
    Netzwerk aufbauen wollten. Sie waren an Geld und Macht
    interessiert. Ich trat natürlich für die Macht ein, die auf der
    Lust basiert. Wirtschaftliche Macht war nicht genug. Ohne
    die sexuelle Befreiung würden wir Macht genau so miß-brauchen wie Männer. Ein herrschendes Matriarchat war
    nichts anderes als das Patriarchat - zwei Seiten der glei-chen Medaille. Mutter und Vater waren beide Diktatoren,
    ob nun gute oder böse. In meiner Familie war Daddy der
    Stärkere, doch mit Mutters Macht mußte man immer rech-nen.
    Bei einem Treffen sprach ich ausführlich über mein Sexu-alleben, in der Hoffnung, ein Gespräch über Sexualität
    anzuregen. Ich teilte meine Beobachtungen bei Sexpartys
    mit. Viele Frauen täuschten den Orgasmus vor. Die Männer
    kamen, und die Frauen waren ihnen zu Willen. Ich war der

    Meinung, daß eine Frau sich selbst kaum lieben kann, wenn
    ihr Sexualleben auf Täuschung beruht. Ich wollte weiter
    ausführen, daß ich gern Sex mit Männern wie Frauen hatte.
    Ich hielt mich zwar für eine bisexuelle Feministin, doch es
    war mir wichtig, alle Etikettierungen zu benutzen, um ihre
    Bedeutung aufzuweichen. Die Leute standen so oft unter
    dem Zwang, sich öffentlich für schwul oder nichtschwul zu
    erklären. Bis diese Etikettierungen abgeschafft waren,
    würde ich mich als heterosexuelle, bisexuelle Lesbierin
    bezeichnen. Als ich meine Rede beendet hatte, herrschte
    Schweigen.
    Schockiert merkte ich, daß das Persönliche nicht politisch
    war, nicht, wenn es um Sex ging. Alle hielten Sexualität für
    eine Privatangelegenheit, während ich gedacht hatte, es sei
    ein feministisches Thema von höchster Priorität. Unter
    diesen Frauen befanden sich mehrere Schriftstellerinnen
    und Lektorinnen, eine Fotografin, eine Fernsehproduzen-tin, eine Filmskriptschreiberin, eine Theaterdirektorin,
    eine Schauspielerin und zwei Topmanagerinnen. Nur zwei
    waren verheiratet, die anderen geschieden oder alleinste-hend. Ich hatte angenommen, berufstätige Frauen seien
    sexuell aufgeschlossener und unabhängiger. Das traf nicht
    zu. Berufliche Unsicherheit und finanzielle Probleme mach-ten die Suche nach dem richtigen Mann immer noch zum
    Eckstein der Sicherheit. Es war ja nicht falsch, Liebe, Sex
    und Geld mit einem Partner zu teilen, doch ich fand, die
    Selbstliebe müsse den ersten Rang einnehmen.
    Ich übte mich also in Geduld, als ich den qualvollen,
    wiederholten Geschichten ihrer Liebessucht zuhörte. Diese
    jungen Frauen waren anständig erzogen und hatten eine
    gute Ausbildung, doch sie saßen in der Falle falscher Be-scheidenheit und körperlicher Gehemmtheit. Sie hatten alle
    fürchterlich romantische Vorstellungen von Sex, was ihnen
    eine Menge Konflikte und Leid bescherte. Vermutlich waren
    die meisten von ihnen überzeugt, einen Orgasmus nur
    durch

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