Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sex oder Schokolade

Titel: Sex oder Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Alexander
Vom Netzwerk:
ja auch den ganzen Abend lang den Ofen an." Er ging zum Fenster und  schaltete die Klimaanlage an. Das Apartment lag mitten in der Stadt, war mit falschem Kamin, Klimaanlage und Essnische ausgestattet, und die Miete war unverschämt hoch.
    Seltsam, dachte Sabrina, das passt gar nicht zu Kit. War er nicht ein Abenteurer, so wie sie?
    War das nicht ein Grund, warum sie ihm vertraute? Aber allmählich wunderte sie sich schon über ihn. Er wirkte fast wie ein Mann, der sich ernsthaft niederlassen will.
    „Ich wohne hier nur zur Untermiete." Kit sah, wie Sabrina das beigefarbene Sofa und den Teppich mit Zebrastreifen betrachtete.
    Sie sehnte sich nach einem Schokoriegel. „Wie lange willst du denn hier bleiben?"
    „Nicht lange. Aber du kennst ja den Wohnungsmarkt in Manhattan. Mein  Vermögensberater will mir immer Anteile an einem Wohnkomplex in den West Eighties  verkaufen. Aber da sieht's auch so aus wie hier. Allerdings ist die Küche toll."
    Sabrina ließ ihre Fransentasche auf einen Sessel fallen und stützte die Hände in die Seiten.
    „Willst du denn auf Dauer im ,Decadence' arbeiten?"
    „Nichts ist von Dauer."
    „Stimmt. Und was ist mit deinem Pralinengeschäft?" In Gedanken sah sie sich selbst mit Schürze hinter dem Verkaufstresen stehen. Schwanger und dick, die Pralinen in kleinen Schälchen vor sich aufgereiht. Das war doch verrückt. Bekam sie etwa ihre Regel?
    Solche Fantasien ... das mussten die Hormone sein.
    „Dieses Geschäft will ich erst eröffnen, wenn ich die Arbeit in den Restaurants leid  bin."
    Erleichtert wischte sie sich über die Stirn. „Und ich dachte schon, du willst sesshaft werden."
    „Wäre das denn so schlimm?"
    „Nicht unbedingt." Sie war plötzlich verunsichert. „Wem's gefällt."
    „Es muss ja nicht unbedingt das eine Extrem oder das andere sein."
    „Bei mir ist immer alles extrem."
    Sein Blick bekam einen leidenschaftlichen Ausdruck, als er sie von Kopf bis Fuß  musterte. Ein prickelnder Schauer durchströmte sie, und ihr wurde klar, dass das weder an den Hormonen, der Hitze oder der Schokolade lag. Es war Kit, der das in ihr  auslöste. Sein Blick war es, der sie erregte.
    „Bei dir heißt es immer alles oder nichts, wie?"
    „Eher alles und dann gar nichts."
    „Wieso denn, Sabrina? Warum legst du es partout darauf an, am Ende mit leeren  Händen dazustehen?" Seine Frage klang nicht vorwurfsvoll, sondern eher  verständnislos.
    „Nicht absichtlich, aber so läuft es nun mal."
    „Verstehe."
    Er wirkte so unglücklich über ihre Antwort, dass Sabrina sich wünschte, anders zu  sein, als sie nun mal war. „Du weißt Ja, wie wenig ich besitze. Genauso wichtig ist mir, dass ich niemandem gegenüber Versprechen abgebe, die ich nicht halten kann." Sie versuchte zu lächeln. „Das solltest du doch verstehen! Du bist doch genauso!"
    „Das war ich."
    Einen Moment lang schloss sie die Augen. Nein, darüber wollte sie nicht weiter  nachdenken. Kit brauchte mehr, als sie ihm bieten konnte. Selbst wenn sie wie durch ein Wunder die Wette mit Marjorie gewinnen würde, so war ein Jahr noch nichts im Vergleich mit dem unsteten Leben, das sie bislang geführt hatte. Sollte sie sich auf Dauer ändern? Ihr Herz für tiefe Gefühle öffnen, Verpflichtungen eingehen?
    Allein die Vorstellung war Sabrina zuwider. Mit betont heiterer Stimme sagte sie: „Wo ist denn nun die Schokolade? Du hast mich hergelockt, damit ich ... damit meine Geschmacksknospen ein außergewöhnliches Erlebnis erfahren."
    „Ich habe hier reichlich Schokolade, wenn du darauf aus bist."
    „Her damit."
    Kit deutete in Richtung Sofatisch. „Mach's dir bequem."
    „Kann ich nicht mit in die Küche kommen?" Kit in der Küche, das war ihr vertraut. Kit im Wohnzimmer, das konnte gefährlich werden.
    „Nein, hier geht es um etwas Besonderes. Da muss ich es auch in aller Form präsentieren."
    Er verschwand in der Küche, aus der es nach Süßspeisen duftete. Sabrina ging zum  Couchtisch. Eine pfauenblaue Tischdecke auf dem Esstisch, Dessertschälchen, Servietten, Besteck, Kerzen auf dem Esstisch und dem Couchtisch und Mineralwasser im Kühler - Kit geht wirklich aufs Ganze, dachte sie.
    Das Licht wurde gedimmt, und Sabrina fuhr herum. An der Tür stand Kit mit einem Tablett voller Desserts. „Nicht hinsehen", sagte er. „Dreh dich um und setz dich aufs Sofa. Entspann dich."
    Sabrina sank auf das Sofa und lauschte Kits Bewegungen. Er stellte das Tablett auf den Esstisch hinter ihr und zündete dann die

Weitere Kostenlose Bücher