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Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Titel: Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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diese Rolle versetzen Sie sich, sobald Sie spüren, wie Scham Ihre Handlungen und Ihre Lust begrenzt! Beispiel: Ihr Schatz will sich Ihre Intimzone ganz genau anschauen, und Sie möchten am liebsten die Beine schließen. Überlegen Sie, was Ihr Alter Ego tun würde. Es würde vielleicht freimütig zeigen, was es hat, und sagen: «Alles für dich!»
    Mein Tipp: Weihen Sie Ihren Partner ein – und spielen Sie einfach mal diese Person. Kommen Sie schon, nur mal zum Spaß. Geben Sie absichtlich Gas, stöhnen und ächzen Sie, winden Sie sich, zerwühlen Sie das Laken. Tragen Sie ruhig dick auf, das würde die Person auch tun. Das geht Ihnen zu schnell? Schalten Sie einen Gang runter: Tasten Sie sich erst im Stockdunklen an die Rolle heran. Oder bitten Sie Ihren Schatz, sich erst mal die Ohren zuzustöpseln, bevor Sie loslegen.

Passt «erotisch» zu Ihrem Selbstbild?
    An einem Beispiel zeige ich Ihnen, wie man das sexuelle Selbstbild und dessen Zusammenhänge schärfer herausarbeiten kann.
    Die bildhübsche Ines sieht sich selbst nicht als erotisches Wesen:
    «Das ist auch kein Attribut, das ich mir zuordnen könnte, geschweige denn ausleben.»
    «Ist es wirklich ‹könnte› – oder eher «mag»?, frage ich sie. «Passt es nicht zu deinem Selbstbild?»
    «Es wirkt albern, wenn ich versuche, sexy zu sein oder betörend zu gucken», erwidert Ines. «Ich fühle nicht, dass es aus mir herauskommt, sondern eher, dass ich mich verstellen würde. Also passt es wohl nicht in mein Selbstbild. Vielleicht weil ich in meiner Kindheit nie mitbekommen habe, dass meine Eltern Sex haben.»
    «Ich denke, das ist nicht der eigentliche Grund», widerspreche ich. «Sehr viele Jugendliche haben von ihren Eltern sexuell nichts ‹mitbekommen›, auch keine Aufklärung, dennoch entwickeln sie eine eigene und positive Sexualität. Erstens ist es ein Grundtrieb des Menschen, auch ein Instinkt, und zweitens erhalten wir aus sehr vielen Quellen Informationen über Sex.»
    «Vielleicht sehe ich Sex unbewusst als irgendwas Fragliches an?», mutmaßt Ines. «Als wäre es etwas Unsittliches, Schmutziges. Ich weiß ja, dass es das nicht ist. Aber ich denke auch im Alltag nicht daran, weil Sex da irgendwie nicht reingehört für mich. Auch wenn in einem Film im Kino Leute Sex haben, ertappe ich mich dabei, dass ich ganz befangen werde, wenn jemand neben mir sitzt und das auch sieht. Ich küsse auch nicht gerne in der Öffentlichkeit.»
    Ich bitte sie, mit geschlossenen Augen tief in so eine Situation hineinzugehen: «Welche Gefühle und Gedanken kommen dabei auf?»
    «So etwas wie Scham, dass man mir womöglich unterstellt, ich wäre erregt.»
    «Wieso – was wäre, wenn jemand denkt, du wärst erregt? Und was könnte konkret passieren?», hake ich nach.
    «Hm … schwer zu beschreiben», überlegt sie. «Ich werde ein wenig nervös. Ich habe ja auch beim Sex immer die Augen zu, weil ich dann das Gefühl habe, dass ich nicht gesehen werde.» (Anmerkung: Wie ein Kind, das sich die Augen zuhält und denkt, man sähe es dann nicht mehr!) «Dazu fällt mir ein, dass Jens neulich von einer Nacht erzählt hat, in der ich wohl sehr ausgelassen und wild gewesen sein soll und wir über Stunden mehrmals Sex hatten. Am nächsten Morgen, als er mit mir darüber reden wollte, habe ich nur abgewinkt. Ich war damals wohl sehr angetrunken von einer Party nach Hause gekommen, normalerweise erinnere ich mich auch am nächsten Tag an alles. Aber an diese eine Nacht: Fehlanzeige. Das ist erschreckend. Ich dachte erst, Jens würde mich aufziehen. Wenn ich mich anstrenge, erinnere ich ein oder zwei Sequenzen. Mehr aber nicht … Ich glaube, das ist so eine Situation, in der ich Erregung voll und ganz zugelassen habe, was mich aber im Nachhinein dermaßen gestört hat, dass ich es ausgeblendet habe.»
    Hier können wir schon einen Teil von Ines’ Selbstbild erkennen: Ich bin
nicht
jemand, der Sex hat und erregt werden kann, und ich will auch nicht so wahrgenommen werden.
    «Wie willst du denn wahrgenommen werden?», frage ich sie.
    «Lieber irgendwie neutral. Ich werde auch von den anderen nicht als der sexy Vamp gesehen, sondern habe eher so ein ‹reines› Image, wie ein Engel.»
    «Oder wie ein unschuldiges Mädchen?»
    «Vielleicht, ja.» Sie nickt.
    Ines hat über ihre früheren Sex-Erlebnisse mit anderen Männern einmal gesagt:
«Ich hatte dann oft das Gefühl, ich würde aus mir heraustreten und auf uns blicken. Ich fand es dann total daneben, mit einem

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