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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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schief geht, warte ich mit meinem kleinen alten Messer auf Sie .« Er lächelte kalt.
    »Das glaub’ ich gern«, sagte
ich tonlos.
    Seine babyblauen Augen
betrachteten mich eine ganze Weile noch intensiver. »Zuerst«, sagte er sanft,
»hatten Sie Angst, aber auch einen Mordsmumm. Nun ist Ihnen anscheinend alles
egal, stimmt’s ?«
    »Ich bin halt nervös wegen heute abend «, sagte ich, »und außerdem bin ich es gründlich
leid, die ganze Zeit von Ihnen herumgeschubst zu werden .«
    »Laß ihn um Mitternacht allein
hier zurück, dann lasse ich dich in Ruhe .« Damit
drehte er sich um und ging hinaus.
    Ich streckte ihm die Zunge raus
— sobald die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte — und dachte grimmig, daß er
mich nach Mitternacht ganz bestimmt in Ruhe lassen würde, denn dann würde sich Peter
Brook ja seiner annehmen. Der Gedanke heiterte mich zusehends auf, denn ich
würde nicht nur Marty los sein, sondern außerdem auch Peter — und das hieß, daß
ich den Rest meines Urlaubs genießen durfte, ohne daß mich ständig jemand
bedrohte. Der Gedanke stimmte mich so froh, daß ich mich fast auf die Party
freute, als ich mein Zimmer verließ und die Treppe hinunterging.
    Auf der Terrasse waren schon
ein paar Leute. Jackie Kruger fiel mir zuallererst auf, weil ihr Kostüm mit
meinem identisch war — außer daß es bleu und mit Silber statt mit Gold gesäumt
war. Es war ein Jammer, daß sie ein bißchen zu dürr dafür war, dachte ich und
holte tief Luft, denn zu solch einem Kostüm gehörte nun mal die entsprechende
Oberweite. Mr. Amalfi unterhielt sich mit Peter, er sah traurig wie immer aus
und trug eine dunkelblaue Toga, die bis zu den Knöcheln hinabreichte. Ganz
hinten auf der Terrasse stand der dicke kleine Strolch Marty neben der
ehrenwerten Pamela Waring. Ihr schwarzes Gewand bedeckte die Knie und wurde in
der Mitte von einem weißen Strick zusammengehalten. Es sah aus, als habe es
jemand bei irgendeiner Beerdigung liegenlassen.
    Jackie Kruger gesellte sich zu
mir und musterte mich zweimal von oben bis unten. »Tag, Mavis.« Es klang direkt
freundlich. »Glauben Sie, daß wir Zwillinge darstellen sollen ?«
    »Ich habe keine Ahnung«,
antwortete ich der Wahrheit entsprechend. »Was mich weitaus mehr interessiert:
Wie soll man sich in diesen Dingern hinsetzen ?«
    Sie zuckte lässig die
Schultern. »Darüber mache ich mir schon keine Gedanken mehr, seit Miniröcke
Mode wurden. Jedenfalls ist mir dieses Problem weitaus lieber, als etwa so
auszuschauen wie die ehrenwerte Pamela .« Sie blickte
über meine Schulter, und ihre Züge strafften sich. »Drehen Sie sich nicht um,
aber gleich werden wir beide ganz von oben herab angeguckt .«
    Ich wandte mich ganz beiläufig
um und erblickte Harry und die Contessa, die gerade auf die Terrasse kamen. Er
hatte eine Art Uniform an und sah atemberaubend aus; seine Tunika war fast so
kurz wie die von Jackie und mir, dazu trug er einen breiten Ledergürtel um die
Taille, und ein karmesinroter Mantel hing ihm nach hinten über die Schultern.
Die Contessa an seiner Seite trug ein safrangelbes Gewand, dessen Ausschnitt
bis etwa zum Nabel herabreichte und das von zwei hauchdünnen Trägern über ihren
tiefbraunen Schultern gehalten wurde. Wenn sie ging, wurde es offensichtlich,
daß ihr Kleid völlig durchsichtig war.
    »Wenn sie darunter noch etwas
anhat«, flüsterte Jackie giftig, »dann ist es jedenfalls nur mit einer Lupe zu
entdecken .«
    »Und das alles für den lieben
Harry«, sagte ich und konnte nicht verhindern, daß im Garten meiner Seele ein
Unkraut namens Eifersucht zu keimen begann.
    Sie schritten zur Mitte der
Terrasse, dann klatschte die Contessa vernehmlich in die Hände. Das Geplauder
verstummte, und alles blickte sie an.
    » Ladies and Gentlemen «,
sagte sie und lächelte andeutungsweise, »wie Sie alle wissen, ist die heutige
Party ausschließlich Harrys Angelegenheit. Er hat die Kostüme besorgt, die wir
tragen, hat die Speisen ausgewählt, die wir zum Dinner genießen werden, dazu
natürlich auch die Weine. Ich nehme an, wir essen — der römischen Art
entsprechend — im Hof. Bitte fühlen Sie sich in keiner Weise gehemmt, wir haben
das gesamte Personal heute abend nach Hause geschickt, wir sind also ganz unter uns. Und nun...« Sie wandte sich
an Seine Hoheit und legte ihm die Hand auf den Arm, als sei er ihr Eigentum.
»Nun überlasse ich alles Weitere dir, Harry .«
    »Besten Dank, Carla.« Er
blickte mit strahlendem Lächeln in die Runde.

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