Sexy Blicke - brandgefährlich!
etwa zwei Jahren bin ich in die Mandeville-Klinik gegangen …“
Ihm schien urplötzlich etwas klar zu werden. Wieder schaute er zu Mia, aber diesmal sah er das Baby nicht verärgert oder misstrauisch an. Vielmehr lag etwas wie Fassungslosigkeit in seinem Blick.
„Die Samenbank“, murmelte er.
„Ja.“ Casey fühlte sich immer noch höchst unbehaglich. Das waren Dinge, über die sie normalerweise mit niemandem sprach. Und sie nun mit dem Menschen zu besprechen, der die Geburt ihrer Tochter erst ermöglicht hatte …
Jackson schüttelte ungläubig den Kopf, fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und murmelte: „Das ist doch nicht möglich.“
„Offenbar doch“, gab sie zurück.
„Nein, du verstehst nicht ganz.“ Er sah sie unsicher an. „Ich muss zugeben, als ich noch auf dem College war, bin ich mit einem Freund in diese Klinik gegangen. Wir hatten eine Wette verloren und …“
„Eine Wette?“, fragte sie ungläubig.
„Wie auch immer“, sagte er verärgert. „Ich war damals eben noch jung und unreif. Also, auf jeden Fall bin ich hingegangen und habe eine Samenspende abgegeben. Ich hatte die Sache schon halb vergessen, bis mir vor fünf Jahren plötzlich dämmerte, worauf ich mich eigentlich eingelassen hatte. Mir wurde klar, dass ich das nicht wollte – ein Kind, das irgendwo an einem mir unbekannten Ort aufwächst, ohne dass ich von ihm etwas weiß. Deswegen habe ich denen mitgeteilt, sie sollten die Samenspende vernichten.“
Es durchrieselte sie kalt. Voller Liebe sah sie ihre kleine Tochter an und versuchte sich ein Leben ohne sie vorzustellen. Es gelang ihr nicht. Durch irgendein Versehen der Verwaltung war Jacksons Forderung offenbar nicht erfüllt worden; vielleicht hatte jemand vergessen, die Anweisung weiterzugeben. Casey war dankbar dafür. Ohne dieses Missgeschick hätte es die kleine Mia nicht gegeben. Vielleicht hätte sie dennoch ein Kind bekommen, aber es wäre ein Kind mit anderen Genen, anderen Erbanlagen gewesen, ein anderes Kind, nicht die kleine Mia, die sie so vergötterte. Sie war so froh, dass sie sie hatte.
Casey lächelte. „Also, ich bin auf jeden Fall froh darüber, dass sie deiner Aufforderung nicht Folge geleistet haben, aus welchen Gründen auch immer.“
„Das sieht man dir an.“
Seine Gefühle in diesem Moment waren nicht schwer zu durchschauen. Er war sichtlich bemüht, nicht einmal in Mias Richtung zu blicken. Casey war das nur recht so. Sie wollte gar nicht, dass er Interesse an seiner Tochter zeigte. Mia gehörte ihr, ihr allein, war ihre kleine Familie. Sie selbst war nur aus einem schwer zu beschreibenden Pflichtgefühl hier. Ihrer Ansicht nach hatte Jackson das Recht zu erfahren, dass er ein Kind hatte.
„Ich dachte immer, Samenbanken arbeiten völlig anonym“, bemerkte er nach einigem Nachdenken. „Die Mütter erfahren den Namen des Spenders nie.“
„So ist es eigentlich Vorschrift.“ Als sie in die Mandeville-Klinik gegangen war, hatte sie deshalb extra noch einmal nachgefragt. Sie wollte auf keinen Fall wissen, wer der Vater war. Schließlich suchte sie keine Beziehung. Sie brauchte keinen Partner, um ihr Kind großzuziehen. Sie wollte nur ein Baby, das sie lieben konnte. Ihre kleine Familie.
Zu ihrer Erleichterung hatte man ihr in der Klinik versichert, dass die Identität des Samenspenders für immer geheim bleiben würde. Das hatte sie beruhigt – bis vor einem Monat.
„Vor etwa vier Wochen bekam ich eine E-Mail von der Mandeville-Klinik“, erzählte sie leise. „Dort stand mein Name, die Spendernummer, die ich ausgewählt hatte – und das Schreiben gab dich als den Mann an, von dem die Probe stammte.“
Er zuckte zusammen.
„Ich war natürlich fuchsteufelswild“, fuhr sie fort. „Es sollte doch alles streng vertraulich und anonym sein! Also habe ich sofort bei der Klinik angerufen, um mich zu beschweren. Und die Leute waren genauso aus dem Häuschen wie ich. Offenbar hatte irgendein Hacker sich in ihr Computersystem eingeschlichen und dann Dutzende von E-Mails an Mütter geschickt, jeweils mit den Daten und Namen der betreffenden Samenspender. So etwas hätte natürlich nie passieren dürfen, aber man konnte es ja nicht rückgängig machen.“
„Ich verstehe.“
Es waren nur zwei Worte, aber er hatte sichtlich Mühe, sie hervorzubringen. So weit, so gut. Casey war klar, dass diese Nachricht völlig überraschend für ihn kam. Aber er sollte auch wissen, dass sie von der Situation ebenfalls nicht begeistert war.
„Ich
Weitere Kostenlose Bücher