Sexy, süß und namenlos

Titel: Sexy, süß und namenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leto

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Stück Papier aus ihrer Handtasche. „Hier.“
    Grant las die Firmenadresse von „Sunshine Taxi“ aus Tampa. „Was ist das?“
    „Unser erster Hinweis. Ich habe den Mann von der Taxizentrale überredet, mir zu verraten, dass mich ein Fahrer namens Hank gestern bei dir abgesetzt hat.“
    „Dann hast du heute nicht nur mein Geld für dieses Outfit verprasst?“
    „Keineswegs.“ Sie griff erneut in die Handtasche und warf ihm zweihunderfünfzig Dollar in Scheinen und ein paar Münzen auf den Schreibtisch.
    „Du hast dieses Kostüm für unter zweihundert Dollar bekommen?“ Ihre Kleidung war sexy, aber sie sah nicht billig aus.
    „Wenn ich dort eingekauft hätte, wohin du mich geschickt hast, wäre mir das nicht gelungen. Aber Mrs Langley erzählte mir von diesem Kaufhaus an der Grove Street. Ich habe dieses Kostüm gekauft, eine Jeans, Shorts und Tops, drei Paar Schuhe, etwas Make-up und ein schickes Minikleid. Ich dachte, das müsste für ein paar Tage reichen, aber mit einer Einladung zu einer Hochzeit habe ich natürlich nicht gerechnet …“
    „Wer hat dich zu dieser Boutique geschickt?“, fragte Grant benommen. Hatte er sie nicht vor Wilhelmina Langley gewarnt? Hatte er nicht in fetten Druckbuchstaben SPRICH UNTER KEINEN UMSTÄNDEN MIT DEM UNGEHEUER VON GEGENÜBER auf den Zettel geschrieben?
    „Mrs Langley. Die reizende Frau, die bei dir gegenüber wohnt.“
    Offenbar hatte er die Warnung vergessen „Gütiger Himmel!“ Er ließ sich in seinen Sessel sinken.
    „Grant? Du siehst so blass aus. Möchtest du ein Glas Wasser?“
    „Nur wenn ein Fünftel Scotch drin ist.“
    „Bitte?“
    „Wilhelmina Langley weiß, dass du bei mir wohnst?“
    „Natürlich. Deswegen war sie doch auch so bemüht, mir zu helfen. Sobald sie erfuhr, dass ich bei dir wohne, lud sie mich zu einer Limonade ein, und wir plauderten ein wenig.“
    Sein Magen krampfte sich zusammen. „Ihr habt geplaudert?“
    „Was regt dich daran so auf? Ich habe ihr die Cousinen-Geschichte erzählt, und sie hat sie mir abgekauft. Von ihr habe ich den Namen des Taxiunternehmens erfahren. Sie hat das Taxi gestern Abend vor deinem Tor halten sehen.“
    „Und sie hat auch gesehen, wie du in deinem Trenchcoat ausgestiegen bist, obwohl draußen fast dreißig Grad waren?“
    „Wenn es so war, hat sie es jedenfalls nicht erwähnt.“
    Selbstverständlich nicht, dachte Grant. Dieses Detail benutzt sie für ihre nächste Kolumne. Laut sagte er: „Ich bin so gut wie gefeuert.“
    Harley stand auf. „Wovon sprichst du? Mrs Langley hat nur Gutes über dich gesagt. Und sie war so hilfsbereit. Ich habe ihr erzählt, ich hätte eine Tasche im Taxi vergessen, aber ich könnte mich nicht mehr an den Namen des Unternehmens erinnern. Sie gab mir den Namen und beschrieb mir den Weg zu einem preiswerten Kaufhaus. Hätte sie das alles getan, wenn sie dir schaden wollte?“
    „Das war nur Mittel zum Zweck.“
    Harley verdrehte die Augen. „Du leidest an Verfolgungswahn. Mrs Langley wollte mir wirklich nur helfen.“
    „Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ihre Kolumne erscheint erst am Sonntag in der Zeitung. Das verschafft uns zwei Tage Zeit, um deine Identität zu klären und für mich einen neuen Job zu suchen.“
    „Dann würde ich vorschlagen, wir versuchen es mit Detektivarbeit.“
    „Detektivarbeit?“
    „Du kannst von mir lernen. Bis jetzt bin ich ziemlich gut.“ Sie riss ihm den Zettel mit der Adresse des Taxiunternehmens aus der Hand. „Ich habe mit Hank, dem Fahrer, gesprochen, nachdem ich Mrs Langleys Haus verlassen hatte. Deswegen war ich ja so aufgeregt, dass ich direkt hierher kam. Nach dem Einkaufen natürlich.“
    „Natürlich. Und Hank erinnert sich an dich?“
    „Anscheinend bin ich unvergesslich.“
    Das konnte Grant nicht bestreiten.
    „Er hat mich in einem Restaurant namens ‚Village Inn‘ am Dale Mabry Highway abgeholt. Er meinte, dort gäbe es mehrere Striplokale. Das ist zwar nicht viel, aber es ist wenigstens ein Anfang. Ich könnte mir die Klubs mal ansehen, während du bei deinem Probedinner bist.“
    Normalerweise hätte Grant nicht einmal im Traum daran gedacht, einen solchen Klub zu betreten. Wenn ein Klient oder ein Vorstandsmitglied davon Wind bekam, war er erledigt. Aber dank Harleys unschuldigem Plausch mit Mrs Langley war das wahrscheinlich ohnehin der Fall. Er hatte also nichts zu verlieren. Außerdem hatte die Vorstellung, mit Harley als Führerin in die verbotene Welt von Sex und Sünde einzutauchen, etwas