Sexy, süß und namenlos
einer wunderschönen Frau, die nebenbei bemerkt, meinen ganzen Respekt genießt.“
Phipps wich einen Schritt zurück und strich sich die Hemdbrust glatt. „Sollte sie diesen Respekt nicht wert sein, habe ich alles, was ich brauche. Vielleicht ist Ihnen egal, was mit Ihnen geschieht. Aber was ist mit ihr? Meinen Sie, es wird ihr Spaß machen, wenn sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf sie richtet? Darüber sollten Sie mal nachdenken.“
Mit diesen Worten wandte Howell Phipps sich brüsk ab. Grant fluchte leise. Phipps sprach keine leeren Drohungen aus. Gleich Montagmorgen würde er einen Privatdetektiv engagieren, um Harleys Vergangenheit zu durchleuchten. Abgesehen von der Gefahr für Grants Karriere, könnte es für Harley äußerst erniedrigend werden. Sie hatte es nicht verdient, dass sich die Öffentlichkeit über sie lustig machte wie über die Prostituierte oder die Sekretärin der vorangegangenen Skandale bei First Investment. Er durfte nicht zulassen, dass Phipps oder sonst wer Harley wehtat.
„Ich werde mitkommen“, beharrte Harley und stieß die Beifahrertür auf, obwohl Grant verlangte, dass sie im Wagen blieb.
„Wir wissen nicht, was uns erwartet. Du solltest hier bleiben, bis ich die Lage überprüft habe.“
Harley sah ihn wütend an. „Hier geht es um mein Leben. Du warst bis jetzt wirklich wundervoll, also fang jetzt nicht an, den Tyrannen zu spielen.“
Er hielt ihre Hand fest, bevor sie ganz vom Ledersitz rutschen und auf den hell erleuchteten Parkplatz gelangen konnte. „Ich will nur nicht, dass dir etwas zustößt.“
Sie presste die Lippen zusammen. „Ich auch nicht. Aber jetzt sind wir so nah dran. Ich will nicht umkehren oder mich verstecken.“ Sie warf einen letzten Blick auf die Adresse, die Joy ihnen aufgeschrieben hatte. „3-D. Komm schon. Soweit ich weiß, hat Moana meine Nachricht nicht erhalten und ist noch nicht einmal zurück in der Stadt.“
Grant ließ sie los, stieg aus dem Mercedes und stellte die Alarmanlage ein. Nicht, dass das in diesem Apartmentkomplex nötig gewesen wäre. Mac hatte zwar den Verdacht geäußert, hier könnten kriminelle Aktivitäten stattfinden, aber die sorgsam angeordneten Palmen und geschnittenen Azaleenbüsche ließen das Ganze eher wie eine Ferienanlage wirken. Pinkfarbene Lampen, antiken Leuchtern nachempfunden, erhellten den weitläufigen Parkplatz. Kleinere, im dichten Rasen eingelassene Lampen tauchten den Gehsteig in dunkles bernsteinfarbenes Licht. Die elektrischen Glasschiebetüren des Eingangs und der Mann vom Sicherheitsdienst überzeugten Grant, dass seine Vorsicht ein wenig übertrieben war.
Er zog Harley beiseite, als eine größere Gruppe von Leuten hinter ihnen auftauchte, ein bunt zusammengewürfelter Haufen, dem Alter und der Kleidung nach zu urteilen. Grant und Harley mussten mehrere Einladungen zu einer Party im achten Stock ausschlagen.
„Wieso sprichst du nicht mit dem Mann vom Sicherheitsdienst?“, schlug Grant vor. „Möglicherweise erkennt er dich.“
Harley wirkte skeptisch.
„Man kann nie wissen“, drängte Grant.
Sie zuckte die Schultern, setzte ein Lächeln auf und klopfte leicht an die Scheibe, hinter der der Mann saß.
„Ms Roberts! Ich habe Sie ja seit Tagen nicht mehr gesehen. Ich dachte, Sie und Ihre Cousine sind nach Miami gefahren.“
Harley sah nervös zu Grant, lächelte jedoch tapfer weiter. „Ich war ein paar Tage in Citrus Hill. Ist Moa… ist meine Cousine zu Hause? Ich habe sie angerufen und ihr gesagt, dass ich heute Abend vorbeikommen würde.“
Der Mann verzog nachdenklich sein rundes Gesicht. „Ich habe sie seit Dienstag nicht gesehen. Aber sie hat einen Schlüssel für Sie da gelassen.“ Er griff unter den Tresen und brachte einen silbernen Schlüssel zum Vorschein, der an einem herzförmigen Anhänger hing. Er schob ihn durch die Öffnung zwischen Tresen und Glasscheibe.
Harley betrachtete den Schlüssel und schloss die Hand darum. „Sie ist noch nicht zurück?“ Sie konnte ihre Enttäuschung kaum verbergen.
„Sie könnte gekommen sein, bevor ich meinen Dienst angetreten habe. Ich bin noch nicht lange hier, und die ganze Zeit tauchen Leute auf, die zur Party in 8-A wollen. Warten Sie, ich rufe in ihrem Apartment an.“
Während er wählte, formte Harley das Wort „Cousine“ mit den Lippen und sah Grant mit einem hoffnungsvollen Lächeln an. Er tätschelte ihr sanft die Schulter.
„Ja, Ma’am, ich lasse sie herein.“ Der Mann vom Sicherheitsdienst drückte
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