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Sexy, süß und namenlos

Sexy, süß und namenlos

Titel: Sexy, süß und namenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leto
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sich so gut gefühlt.
    Als der Fahrstuhl endlich anhielt, drängte er sich durch die noch nicht ganz offenen Türen in die Eingangshalle und zog den bewusstlosen Kriminellen am Kragen hinterher. Er legte ihn vor die Glastrennwand und klopfte, um den Wachmann auf sich aufmerksam zu machen.
    „Rufen Sie die Polizei an. Es gibt Ärger im dritten Stock.“
    Der freundliche Wachmann wurde blass. Er zögerte und nestelte an seinem Revolver herum. „Wer ist das?“
    Grant war schon wieder auf halbem Weg durch die Eingangshalle. „Er hat mich überfallen. Behalten Sie ihn hier, bis die Polizei kommt.“
    „Ich sollte nachsehen, was da los ist.“ Der Wachmann drückte mit Mühe die Tür seines Büros auf.
    „Nein! Passen Sie auf den Kerl da auf. Ich bin Cop.“
    Die Lüge kam ihm mit derselben Geschwindigkeit über die Lippen, mit der seine Füße ihn die Treppe hinauftrugen. Nachdem er den zweiten Stock passiert hatte, verlangsamte er seine Schritte, um keinen Lärm zu machen. Er hatte nichts außer dem Überraschungsmoment auf seiner Seite.
    Der Flur lag bedrohlich still vor ihm. Grant drückte sich an die Wand und schlich Stück für Stück den Gang entlang. Zweifellos hatten die Gangster Harley in Moanas Apartment geschleppt. Und höchstwahrscheinlich handelte es sich bei den Kerlen um die gleichen, die laut Joys Aussage nach Moana und ihrem Freund suchten. Sie mussten mit den Partygästen ins Gebäude gelangt sein. Dann hatten sie Harleys Nachricht auf dem Anrufbeantworter gehört und auf ihre Ankunft gewartet.
    Falls Grant Moanas Freund jemals finden sollte, würde er ihn umbringen. Doch zuerst musste er sich um einen Plan kümmern. Es wäre leichter, Harley zu befreien, wenn er die Gangster aus dem Apartment locken könnte. Noch besser wäre es, sie nach unten zu locken und so in die Arme der Polizei zu treiben oder wenigstens in die des bewaffneten Wachmannes.
    Vorsichtig lauschte er an der Tür zum Apartment 3-D und hörte gedämpfte Stimmen dahinter. Keine davon klang nach Harley. Plötzlich fiel ihm etwas ein. Diese miesen Typen wollten ja gar nicht Harley. Sie wollten Moanas Freund. Also musste er ihnen nur geben, was sie wollten.
    Harley hielt den Blick zu Boden gerichtet und hörte, wie ihr Kidnapper Schubladen und Schränke aufriss und leise mit jemandem sprach, den sie nicht sehen konnte. Der Kerl, der den Pfiff ausgestoßen hatte, hielt sich in der Nähe der Tür. Verstohlen schaute sich Harley um und prüfte, ob sie Moanas Apartment wieder erkannte. Doch alles war ihr so fremd wie der Mann, der sie hier hereingezerrt hatte.
    Harley überlegte fieberhaft. Wenn diese Kerle ihr Fragen stellten, dann sicher nicht über die letzten zwei Tage in Citrus Hill, sondern über Moana und ihren Freund – über den Teil von Harleys Leben, an den sie sich nicht erinnern konnte, den Grants Boss öffentlich zu machen drohte, wenn Grant nicht vorsichtig war.
    Eigentlich hatte sie das Gespräch auf der Hochzeit nicht belauschen wollen, doch als sie sah, wie Howell Phipps Grant beiseite nahm, war sie ihnen gefolgt. Wie sie befürchtet hatte, hatten ihre Anwesenheit und ihre spontane Tanzeinlage Grant unverdienten Ärger mit seinem Boss eingebracht. Und jetzt hatte sie ihn sogar in lebensbedrohliche Gefahr gebracht.
    Dann fiel ihr etwas anderes ein: Was war mit Moana? War sie etwa auch hier? War sie verletzt?
    Ein Paar hochhackige Stiefeletten traten in ihr Blickfeld. Moana?
    „Gib es auf, Tower. Hier ist nichts. Überprüf noch einmal den hinteren Schrank.“
    Die träge, gutturale Stimme der Frau weckte keine Erinnerungen.
    „Du kannst mich ruhig ansehen, Engelsgesicht. Wir wollen, dass du diesem hinterhältigen Mistkerl Buck ganz genau ausrichtest, wer nach ihm sucht.“
    Harley schaute auf und betrachtete die dünnen Beine der Frau, die in schwarzen Netzstrümpfen steckten. Außerdem trug sie knappe Jeans-Shorts und ein ausgeleiertes Trägerhemd. Ihr dick aufgetragenes Make-up bestand vor allem aus Schwarz – vom Eyeliner bis zum Lippenstift und den Wurzeln ihrer mattblonden Haare. Sie sah eher aus wie für Halloween oder eine Rockerbar gekleidet als für einen Einbruch, vor allem, wenn sie nicht auffallen wollte.
    „Ich kenne keinen Buck“, sagte Harley und hob trotzig ihr Kinn. Sie stemmte die Füße in den Teppich, bereit, bei der nächstbesten Gelegenheit einen Fluchtversuch zu unternehmen.
    Die Frau strich mit den Händen über ihre fast nicht vorhandenen Hüften und stellte einen Fuß auf den lackierten

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