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SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

Titel: SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Griffmulden, in die
ihre Finger faßten. Die Maskierte mußte schon kräftig ziehen, um die schwere
gläserne Trennwand gering zu verschieben.
    Morna Ulbrandson nahm ihre ganze Kraft zusammen, packte die
kleinen sich lockernden Finger um ihren Hals und riß sie nach hinten.
    Mit einem wilden Aufschrei sprang MacCarthy halb in die Höhe.
    Sofort rollte Morna herum, kam taumelnd auf die Beine und warf
sich dem schreienden und sich wild gebärdenden Irren mit dem Insektenkopf
entgegen, um ihn an einem neuen Angriff zu hindern.
    Sie unterlief seine Arme, die er wie ein Blindwütiger nach vorn
riß. Er wollte die Frau zu Boden werfen.
    All die Dinge, die Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C während ihres
abenteuerlichen Dienstes in der PSA gelernt hatte, kamen nun zur Geltung. Die
einzelnen Abläufe geschahen mechanisch.
    Für die Maskierte war das Aufspringen des bereits als sicher
gewähnten neuen Versuchsopfers eine große Überraschung. Die ersten Wespen
zeigten sich an dem schmalen Spalt, der zwischen Wand und Trennwand entstanden
war.
    Die neugierigen, wie halb irrsinnig vor Hunger erscheinenden
Insekten streckten ihre Köpfe, ihre gelb-schwarz gestreiften Leiber durch die
Öffnung und schwirrten über die Frau hinweg, die sie auf einer für menschliche
Ohren unhörbaren Ebene zu rufen schien.
    Keine einzige Wespe setzte sich auf ihren Körper.
    Brian MacCarthy war geballte Kraft. Aber den Muskeln fehlte der
koordinierende Geist, der diese Kräfte wirksam und vor allem mit Überlegung
eingesetzt hätte.
    Der Trickreichtum der Aikido- und Taekwon-do-Technik kam der
angeschlagenen Morna auch jetzt noch zugute.
    Ehe der Insektenkopfmensch sich versah, unterlief die Schwedin
nicht nur seine Arme, sondern auch ihn selbst. Sie warf ihn sich mit einer
leichten Linksdrehung über die Schultern und schleuderte ihn auf die Trennwand,
die die Maskierte gerade mit rascher, zitternder Bewegung wieder schließen
wollte. Etwa zehn Wespen hatten sich wie auf ein stilles Kommando hin in dem
fahl beleuchteten Operationssaal verteilt. Sie umschwirrten den sich benommen
aufrichtenden Richard Hoggart, setzten sich auf den umgekippten
Operationstisch, krochen über das Laken und flogen auch in Mornas Nähe.
    Die Schwedin konnte ihren Gegner nicht so kraftvoll
davonschleudern, wie sie es gern getan hätte. Sie schaufelte ihn einfach
beiseite und warf sich nach vorn auf die Tür zum Nebenraum, aus der vorhin die
maskierte Frau getreten war.
    Sie fühlte, daß sich etwas auf ihr Auge setzte.
    Ein eisiger Schreck durchzuckte sie.
    Eine Wespe!
    Mit der rechten Hand fuhr sie über ihr Gesicht und schob das Tier
herunter, das vor ihren Füßen zu Boden fiel. Sie trat einfach drauf und eilte
weiter wie in Trance.
    Brian MacCarthy tobte im wahrsten Sinn des Wortes wie ein Irrer.
Im nächsten Moment war er wieder auf den Beinen, warf sich wie ein Gorilla auf
den Operationstisch und riß ihn empor. Durch sein Auftauchen wurde Richard
Hoggart wie ein welkes Blatt zur Seite gefegt. MacCarthy lief grölend durch die
Kellerräume der Fliehenden nach. Morna ahnte die Gefahr mehr, als daß sie sie
sah. Die PSA-Agentin blieb stehen, warf sich herum - und da war Brian MacCarthy
schon heran!
    Er schwang den Tisch über dem Schädel. Das Objekt mit der massiven
Holzplatte und dem eisernen Gestell war schwer. Doch für MacCarthy schien es
kein Gewicht zu besitzen. MacCarthy tobte, drehte sich wie ein Karussell im
Kreis, hielt den Tisch mit ausgestreckten Armen und fegte alles weg wie ein
Dreschflegel, dem etwas in die Nähe kam. Glasgefäße kippten auf schmalen,
hochbeinigen Tischen um. Glasröhren zersprangen, und eine weißliche, fast
farblose Flüssigkeit tropfte aus den zerstörten Verbindungsröhren.
    MacCarthy, blindwütig und voller Zorn, geriet vollkommen außer
Kontrolle. Obwohl die Maskierte ihm mehrere Male scharfe Befehle zurief,
reagierte der Irre überhaupt nicht darauf.
    Offensichtlich ging die Rechnung der maskierten Fremden nicht auf.
Wahrscheinlich war die Dosis zu schwach oder zu stark gewesen, so daß die
äußere Veränderung nicht mit der inneren übereinstimmte. So wie er sich jetzt
verhielt, hatte er sich immer verhalten wenn er nicht unter erregungsdämpfenden
Mitteln stand. MacCarthy war dann eine Bedrohung für sich und andere.
    Er schlug um sich und zertrümmerte was ihm in den Weg kam. Er
schien plötzlich überall zu sein, als würden seine Facettenaugen nicht richtig
funktionieren, die blonde Frau zu sehen, die er bisher nicht

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