Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)
unerwartet. Ich unterziehe meinen Körper einer kurzen Überprüfung. Magen? Gut. Kopf? Erstaunlicherweise ebenfalls gut, wenn auch leicht schwummerig. Handfläche? Noch gerötet. Du meine Güte. Einen Moment lang frage ich mich, wie Christians Handflächen ausgesehen haben mögen, nachdem er mich übers Knie gelegt hat. Vorsichtig verlagere ich das Gewicht. Prompt regt sich Christian neben mir.
»Was ist denn?« Schläfrige graue Augen richten sich auf mich.
»Gar nichts. Guten Morgen.« Ich fahre mit meiner unversehrten Hand durch sein dichtes Haar.
»Sie sehen reizend aus heute Morgen, Mrs. Grey.« Er küsst mich auf die Wange.
»Danke, dass du dich gestern Abend so lieb um mich gekümmert hast.«
»Ich kümmere mich gern um dich. Das ist meine Lieblingsbeschäftigung«, sagt er leise, doch der Triumph, der in seinen Augen aufblitzt, verrät ihn.
O Christian.
»Du gibst mir das Gefühl, geliebt zu werden.«
»Weil du geliebt wirst «, sagt er leise.
Mein Herz zieht sich vor Rührung zusammen.
Er nimmt meine Hand. Ich zucke zurück. Augenblicklich lässt er sie los. »Der Hieb?«, fragt er. Seine Augen sind eisig, als er meine Handfläche inspiziert, und plötzlich höre ich blanke Wut in seiner Stimme mitschwingen.
»Das war bloß eine Ohrfeige, kein Hieb.«
»Dieser elende Scheißkerl.«
Ich dachte, dieses Thema hätten wir gestern Abend bereits abgehakt.
»Ich ertrage die Vorstellung nicht, dass er dich angefasst hat.«
»Er hat mir doch nichts getan, sondern sich nur einen Ausrutscher geleistet, Christian. Mir geht’s gut. Meine Hand ist ein bisschen rot, das ist alles. Gerade du solltest dieses Gefühl doch kennen, oder?«
»O ja, Mrs. Grey, dieses Gefühl ist mir bestens bekannt.« Seine Lippen zucken vor Belustigung. »Gegebenenfalls könnte ich mich sogar in dieser Sekunde wieder damit anfreunden, falls dir der Sinn danach steht.«
»Lassen Sie Ihre juckende Handfläche lieber, wo sie ist, Mr. Grey.«
Ich streiche mit meiner verletzten Hand über seine Koteletten. Er nimmt meine Hand und drückt einen Kuss in die Handfläche. Wundersamerweise verjagt seine Zärtlichkeit den Schmerz.
»Wieso hast du mir nicht schon gestern Abend erzählt, dass du dir wehgetan hast?«
»Na ja, gestern Abend habe ich es noch nicht so sehr gespürt. Aber jetzt ist es wieder gut.«
Sein Blick wird weich. »Wie geht es dir sonst?«
»Besser, als ich es verdiene.«
»Sie haben eine ziemlich kräftige Rechte, Mrs. Grey.«
»Diese Tatsache sollten Sie sich lieber merken, Mr. Grey.«
»Ach ja?« Unvermittelt rollt er sich auf mich, so dass ich in die Matratze gedrückt werde, und hält meine Arme über meinem Kopf fest.
»Mit Ihnen würde ich es jederzeit aufnehmen, Mrs. Grey. Ehrlich gesagt, habe ich mir sogar mehr als einmal ausgemalt, Sie im Bett zu unterwerfen.« Er küsst meinen Hals.
Wie bitte?
»Ich dachte, genau das tust du schon die ganze Zeit«, stoße ich erstickt hervor, während er an meinem Ohrläppchen knabbert.
»Hm … aber ein wenig Widerstand wäre trotzdem schön«, murmelt er und streift mit seiner Nase an meinem Kiefer entlang.
Widerstand? Ich erstarre. Er hält inne, lässt meine Hände los und stützt sich auf die Ellbogen.
»Du willst, dass ich mich wehre? Hier?« Ich bemühe mich, meine Verblüffung zu verhehlen, genauer gesagt, meine Schockiertheit.
Er nickt und sieht mich vorsichtig an.
»Jetzt gleich?«
Er zuckt mit den Achseln.
Ich sehe den Gedanken förmlich hinter seiner Stirn Gestalt annehmen. Ein langsames, scheues Lächeln breitet sich auf seinen Zügen aus.
O Mann … Gespannt wie eine Feder liegt er auf mir. Ich spüre seine wachsende Erektion, die sich aufreizend gegen mein weiches, williges Fleisch presst. Worum geht es hier eigentlich? Will er seine Kräfte mit mir messen? Eine heimliche Phantasie ausleben? Wird er mir wehtun? Meine innere Göttin schüttelt den Kopf: Nein, auf keinen Fall.
»Hast du das damit gemeint, als du sagtest, du würdest nicht ins Bett kommen, solange du wütend bist?«
Er nickt, noch immer argwöhnisch.
Aha. Christian will also einen Kampf haben.
»Hör auf, dir auf die Lippe zu beißen«, warnt er.
Gehorsam lasse ich meine Unterlippe los. »Ich fürchte fast, ich bin Ihnen gegenüber im Nachteil, Mr. Grey.« Ich winde mich provozierend unter ihm.
»Im Nachteil?«
»Sie haben mich doch schon genau da, wo Sie mich haben wollen, oder etwa nicht?«
Er grinst und presst sich noch ein wenig fester gegen mich.
»Da könnten Sie
Weitere Kostenlose Bücher