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Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Titel: Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E L James
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drückt mich auf einen der vinylbezogenen Sessel.
    »Was ist denn passiert? Weiß man schon, wie es ihm geht? Was machen sie?«
    José hebt die Hand, um meinem Redefluss Einhalt zu gebieten, und setzt sich neben mich. »Wir wissen auch noch nichts Neues. Ray, Dad und ich waren bei einem Angelausflug in Astoria. Und plötzlich kommt ein beschissener betrunkener Schwachkopf daher und rammt uns.«
    Mr. Rodriguez versucht, seinen Sohn zu unterbrechen, und stammelt eine weitere Entschuldigung.
    » Cálmate , Papa!«, fällt José ihm unwirsch ins Wort. »Bis auf ein paar geprellte Rippen und einen leichten Schlag auf den Kopf ist mir nichts passiert. Dad … na ja, er hat sich das Handgelenk und den Knöchel gebrochen. Aber der Wagen ist in die Beifahrerseite geprallt und hat Ray voll erwischt.«
    O nein, nein, nein … Abermals steigt eine Woge der Panik in mir auf. Nein, nein, nein. Ein Schauder überläuft mich, als ich mir ausmale, was gerade mit Ray im OP geschieht.
    »Er wird noch operiert. Uns haben sie ins Städtische Krankenhaus von Astoria gebracht, aber Ray musste mit dem Hubschrauber hierhergeflogen werden. Wir wissen nicht, was sie mit ihm machen, sondern warten selbst noch auf Neuigkeiten.«
    Ich fange am ganzen Leib zu zittern an.
    »Ist dir kalt, Ana?«
    Ich nicke. Meine weiße ärmellose Sommerbluse und die schwarze Jacke spenden keinerlei Wärme. Vorsichtig zieht José seine Lederjacke aus und legt sie mir um die Schultern.
    »Soll ich Ihnen vielleicht einen Tee holen, Ma’am?«, erkundigt sich Sawyer.
    Ich nicke dankbar, woraufhin er sich auf den Weg macht.
    »Wieso wart ihr denn in Astoria beim Fischen?«, frage ich.
    José zuckt mit den Achseln. »Früher war es ein tolles Angelgebiet. Wir haben einen Ausflug gemacht, nur wir Jungs. Ich wollte ein bisschen Zeit mit meinem alten Herrn verbringen, bevor der Lernstress für mein letztes Studienjahr anfängt.« Ich sehe die Angst und den Kummer in Josés dunklen, weit aufgerissenen Augen.
    »Dir hätte genauso gut etwas passieren können. Und Mr. Rodriguez … Es hätte alles noch viel schlimmer kommen können.« Allein bei der Vorstellung wird mir ganz anders. Wieder erschaudere ich. José nimmt meine Hand.
    »Ana, deine Hand ist ja eiskalt.«
    Mr. Rodriguez rollt ein paar Zentimeter vor und legt die Finger um meine andere Hand.
    »Ana, es tut mir so leid.«
    »Ich bitte Sie, Mr. Rodriguez. Es war ein Unfall …« Meine Stimme verebbt zu einem Flüstern.
    »Sag doch José zu mir, bitte«, sagt er.
    Ich schenke ihm ein winziges Lächeln. Zu mehr bin ich nicht in der Lage. Wieder überläuft mich ein Schauder.
    »Die Polizei hat dieses Arschloch in Gewahrsam genommen. Sieben Uhr morgens, und der Typ war voll wie eine Haubitze«, zischt José angewidert.
    Sawyer betritt mit einem Pappbecher voll heißem Wasser und einem separaten Teebeutel den Raum. Der Mann weiß sogar, wie ich meinen Tee haben will! Die beiden Rodriguez-Männer lassen meine Hände los, so dass ich den Becher entgegennehmen kann.
    »Möchte jemand von Ihnen auch etwas?«, fragt Sawyer, woraufhin beide den Kopf schütteln und er sich wieder auf seinen Platz in der Ecke setzt.
    Ich tauche den Teebeutel ins Wasser und warte kurz, bevor ich mit zittrigen Knien aufstehe und ihn in den Mülleimer werfe.
    »Wieso dauert das bloß so lange?«, murmle ich und nippe an meinem Tee.
    Daddy … Bitte, lieber Gott, mach, dass es ihm gut geht. Bitte mach, dass es ihm gut geht.
    »Bestimmt kommen sie bald und geben uns Bescheid, Ana«, sagt José leise.
    Ich nicke und nehme noch einen Schluck, dann setze ich mich wieder neben ihn. Wir warten … und warten. Mr. Rodriguez hat die Augen geschlossen. Ich glaube, er betet. José hält erneut meine Hand und drückt sie von Zeit zu Zeit, während ich langsam meinen Tee trinke. Es ist kein Twinings, sondern irgendeine widerwärtig schmeckende Billigmarke.
    Ich erinnere mich noch ganz genau daran, als ich das letzte Mal auf Neuigkeiten gewartet habe. Damals, als ich dachte, es sei alles verloren; als Charlie Tango als verschollen galt. Ich schließe die Augen und sende ein stummes Stoßgebet gen Himmel, dass mein Ehemann unversehrt hier ankommt. Ich sehe auf die Uhr. 14:15 Uhr. Eigentlich sollte er bald hier sein. Mein Tee ist inzwischen kalt. Igitt!
    Ich stehe auf, laufe im Raum auf und ab, dann setze ich mich wieder. Wieso sind die Ärzte noch nicht aufgetaucht? Ich nehme Josés Hand. Er drückt beruhigend meine Finger. Bitte mach, dass es ihm gut geht. Bitte

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