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Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Titel: Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E L James
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an.
    »Natürlich.«
    »Wohnen Sie in Portland?«
    José nickt.
    »Brauchen Sie einen Wagen, der Sie nach Hause bringt?«
    »Eigentlich wollte ich ein Taxi rufen«, meint José stirnrunzelnd.
    »Sawyer kann Sie nach Hause fahren.«
    »Das ist sehr nett, danke, Christian.«
    Ich stehe auf und umarme zuerst Mr. Rodriguez, dann José.
    »Bleib stark, Ana«, flüstert José mir ins Ohr. »Er ist kerngesund und kräftig. Das spricht für ihn.«
    »Ich hoffe es.« Ich drücke ihn ein letztes Mal fest, dann nehme ich seine Jacke von den Schultern.
    »Du kannst sie gern behalten, wenn dir kalt ist.«
    »Nein, nein, es geht schon«, erwidere ich mit einem nervösen Blick auf Christian, der uns mit ausdrucksloser Miene zusieht und meine Hand nimmt.
    »Falls sich in der Zwischenzeit etwas tun sollte, gebe ich euch sofort Bescheid«, verspreche ich, als José seinen Vater zur Tür schiebt, die Sawyer ihnen aufhält.
    Mr. Rodriguez hebt ein letztes Mal die Hand. »Ich bete für ihn, Ana«, sagt er mit zitternder Stimme. »Es war so schön, dass wir uns nach all den Jahren wiedergefunden haben. Er ist mir ein enger Freund geworden.«
    »Das weiß ich.«
    Sie verlassen den Raum. Christian und ich bleiben allein zurück. Er streicht mir über die Wange. »Du bist ganz blass. Komm her.« Er setzt sich in den Sessel, zieht mich auf seinen Schoß und legt die Arme um mich.
    »Wie lief es mit Charlie Tango?«, frage ich.
    »Er war wirklich tacky«, erklärt Christian voller Stolz. Zum ersten Mal seit Stunden muss ich lächeln.
    »Tacky?«
    »Das stammt aus Die Nacht vor der Hochzeit . Grace’ Lieblingsfilm.«
    »Nie gehört.«
    »Ich glaube, wir haben ihn auf Blu-ray zuhause. Wir könnten ihn ja mal ansehen und ein bisschen knutschen.« Er drückt mir einen Kuss aufs Haar. Wieder muss ich lächeln.
    »Kann ich dich dazu überreden, einen Happen zu essen?«
    Mein Lächeln verfliegt. »Nicht jetzt. Zuerst will ich Ray sehen.«
    Seine Schultern sacken herab, doch er drängt mich nicht weiter.
    »Wie ist es mit den Taiwanesen gelaufen?«
    »Sie waren ziemlich kooperativ.«
    »Inwiefern?«
    »Sie haben mir ihre Schiffswerft für die Hälfte des Preises verkauft, den ich zu zahlen bereit war.«
    Er hat eine Werft gekauft? »Und das ist gut?«
    »Ja. Das ist sogar sehr gut.«
    »Aber ich dachte, du hättest hier in den Staaten schon eine Werft.«
    »Das habe ich auch. Wir nutzen sie für die Endfertigung, wohingegen wir die Rümpfe in Fernost bauen lassen. Das ist wesentlich billiger.«
    Aha. »Und was passiert mit den Arbeitsplätzen der Werft hier?«
    »Oh, wir werden die Leute anderweitig beschäftigen. Die Entlassungen sollten sich auf ein Minimum beschränken lassen. Sollen wir zu Ray gehen?«
    Die Intensivstation im sechsten Stock ist nüchtern, steril und sehr funktional mit einer Fülle an piepsenden Apparaturen und Ärzten und Schwestern, die lediglich im Flüsterton miteinander sprechen. Im Moment werden vier Patienten auf der Station versorgt. Ray liegt im hintersten der Betten.
    Daddy.
    Er wirkt winzig in dem riesigen Hightech-Bett inmitten all der Apparaturen und Geräte. Es ist ein Schock, ihn so zu sehen, so verletzlich und fragil. In seinem Mund steckt ein Schlauch, und er ist an mehrere Infusionen angehängt, durch die irgendwelche Flüssigkeiten in seinen Körper tropfen. Sein Zeigefinger steckt in einer kleinen Klemme. Ich frage mich, wozu sie dient. Sein blau eingegipstes Bein liegt auf der Bettdecke. Auf einem Monitor wird sein Herzschlag überwacht. Piep, piep, piep, tönt es in stetem, kräftigem Rhythmus. Wenigstens etwas. Langsam nähere ich mich dem Bett. Ein breiter Verband verläuft über seine Brust und verschwindet zur Hälfte unter dem dünnen Laken, das seine Blöße bedeckt.
    Erst jetzt sehe ich, dass der Schlauch in seinem rechten Mundwinkel zu einem Beatmungsgerät führt, dessen rhythmisches Zischen sich mit dem Piepsen des Herzmonitors zu einem monotonen Takt vereint. Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen, im Gleichklang mit den Piepstönen. Im Sichtfeld des Monitors verlaufen vier horizontale Linien, deren gleichmäßige Ausschläge unmissverständlich zeigen, dass Ray noch unter uns weilt.
    O Daddy.
    Obwohl sein Mund von dem Atemschlauch verzerrt ist, wirkt er friedlich, so als würde er tief und fest schlafen.
    Eine zierliche Krankenschwester steht neben seinem Bett und überprüft den Monitor.
    »Darf ich ihn anfassen?«, frage ich und greife zögerlich nach seiner Hand.
    »Natürlich.« Sie lächelt

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