Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)
zieht die Beine an und rollt sich unter der Decke zusammen. Ich sehe zu, wie er tastend die Hand ausstreckt, als suchte er nach etwas, ehe er leise brummend die Stirn runzelt und mit ausgestrecktem Arm wieder in Tiefschlaf fällt.
O Christian, was mache ich nur mit dir? Und was zum Teufel mache ich mit diesem elenden Miststück? Ich muss wissen, was genau vorgefallen ist.
Ich lese die demütigende SMS noch einmal, dann schicke ich sie weiter auf meinen eigenen BlackBerry. Schritt eins erledigt. Ich überprüfe das Handy auf weitere kürzlich eingegangene Nachrichten, finde jedoch nur einige SMS von Elliot, Andrea, Taylor, Ros und mir. Keine von Elena. Gut. Erleichtert lege ich das Telefon beiseite und spüre, wie mir das Herz beinahe aus der Kehle springt. O Gott. Auf seinem Bildschirmhintergrund reiht sich ein Foto von mir ans andere: zahllose Miniaturaufnahmen von Anastasia in unterschiedlichsten Posen – auf der Hochzeitsreise, bei unserem Segeltörn letztes Wochenende und auch einige von Josés Aufnahmen. Wann hat er die denn auf sein Handy geladen? Es kann noch nicht lange her sein.
Mein Blick fällt auf sein Mail-Icon, und wieder kommt mir eine Idee. Ich sollte seine Mails lesen. Und herausfinden, ob er mit ihr in Kontakt stand. Darf ich das? Meine innere Göttin, in jadegrüne Seide gehüllt, nickt mit grimmiger Miene. Eilig öffne ich seinen Mail-Account, bevor ich es mir anders überlegen kann.
Es gibt Hunderte und Aberhunderte Mails. Ich scrolle sie durch. Allesamt todlangweilig. Die meisten stammen von Ros, Andrea und mir und von diversen Führungskräften seiner Firma. Keine einzige von Mrs. Miststück. Und wo ich gerade dabei bin … auch von Leila scheint keine Mail eingegangen zu sein.
Dann bleibt mein Blick an einer Mail hängen. Sie stammt von Barney Sullivan, Christians IT -Spezialisten. »Jack Hyde« steht in der Betreffzeile. Schuldbewusst werfe ich einen Blick auf Christian, der immer noch leise schnarchend schlummert. Ich habe ihn noch nie schnarchen gehört. Ich öffne die Mail.
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Von: Barney Sullivan
Betreff: Jack Hyde
Datum: 13. September 2011, 14:09 Uhr
An: Christian Grey
Das Überwachungskamerasystem ortet den weißen Transporter ab der South Irving Street. Davor finde ich keine Hinweise darauf, also muss Hyde irgendwo in dieser Gegend ansässig gewesen sein.
Welch hat Ihnen ja bereits gesagt, dass der verdächtige Wagen von einer unbekannten Frau mit einem gefälschten Führerschein gemietet wurde, allerdings lässt sich keinerlei Verbindung zur Gegend um die South Irving Street herstellen.
Im Anhang schicke ich Ihnen die Infos über Mitarbeiter von GEH und SIP, die in der Gegend wohnen. Welch hat ebenfalls eine Kopie vorliegen.
Auf Hydes Computer war nichts über seine ehemaligen Assistentinnen zu finden.
Hier noch einmal die Liste, die ich auf Hydes SIP-Computer sichergestellt habe.
Wohnadressen der Greys:
Fünf Immobilien in Seattle
Zwei Immobilien in Detroit
Detaillierte Lebensläufe von:
Carrick Grey
Elliot Grey
Christian Grey
Dr. Grace Trevelyan-Grey
Anastasia Steele
Mia Grey
Zeitungs- und Onlineartikel über:
Dr. Grace Trevelyan-Grey
Carrick Grey
Christian Grey
Elliot Grey
Fotos:
Carrick Grey
Dr. Grace Trevelyan-Grey
Christian Grey
Elliot Grey
Mia Grey
Ich setze die Ermittlungen fort. Mal sehen, was ich sonst noch so finde.
B. Sullivan
Leitung IT, Grey Enterprises Holdings, Inc.
Diese Mail lenkt mich für einen kurzen Moment von meinem Kummer ab. Ich klicke das Attachment an, um die Namen auf der Liste durchzugehen, aber offenbar ist das Dokument zu groß, um es auf dem BlackBerry zu öffnen.
Und jetzt? Es ist schon spät. Hinter mir liegt ein langer, anstrengender Tag. Auf Christians BlackBerry finden sich weder Mails von Mrs. Miststück noch von Leila Williams, was mir zumindest ein kleiner Trost ist. Ich werfe einen Blick auf den Wecker. Es ist kurz nach zwei Uhr morgens. Was für ein Tag – ich habe erfahren, dass ich Mutter werde und dass sich mein Ehemann mit meiner Erzfeindin verbündet. Tja, dafür werde ich ihn erst einmal schmoren lassen. Ich werde auf keinen Fall hier neben ihm schlafen. Er wird morgen Früh allein aufwachen. Ich lege seinen BlackBerry auf das Nachttischchen, schnappe meine Handtasche und verlasse mit einem letzten Blick auf meinen engelsgleich schlafenden Judas das Schlafzimmer.
Der Schlüssel zum Spielzimmer liegt an seinem gewohnten Platz im Schränkchen im Hauswirtschaftsraum. Ich nehme ihn und gehe nach
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