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Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Titel: Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E L James
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während ihn ein Schauder überläuft.
    »Dann hat sie mich geküsst. Und danach noch einmal geschlagen.« Er blinzelt. Selbst nach all den Jahren scheint er immer noch nicht zu wissen, was er von all dem halten soll.
    »So hatte mich noch nie jemand geküsst. Und geschlagen genauso wenig.«
    Oh, sie hat also einen Halbwüchsigen geschlagen.
    »Willst du das wirklich hören?«, fragt Christian.
    Ja … Nein …
    »Nur wenn du es mir erzählen willst«, antworte ich kleinlaut, obwohl es eine glatte Lüge ist. Meine Gedanken überschlagen sich.
    »Ich versuche nur, dir ein paar Sachen zu erklären, damit du mich besser verstehst.«
    Ich nicke nur – ermutigend, wie ich hoffe, allerdings fürchte ich, dass ich eher wie eine Statue aussehe, starr vor Entsetzen.
    Er sieht mich einen Moment lang abschätzend an, dann rollt er sich auf den Rücken und starrt an die Zimmerdecke.
    »Na ja, natürlich war ich durcheinander und wütend. Und scharf wie der Teufel. Ich meine, eine heiße ältere Frau, die einen so anmacht …« Wieder schüttelt er den Kopf, als könnte er es auch jetzt noch nicht glauben.
    Heiß? Der Gedanke gefällt mir ganz und gar nicht.
    »Dann ist sie wieder ins Haus zurückgegangen und hat mich allein im Garten gelassen. Sie hat so getan, als wäre nichts passiert. Und ich war völlig durch den Wind. Also habe ich mich wieder an die Arbeit gemacht und den Abfall in die Tonne geräumt. Abends hat sie dann gemeint, ich solle am nächsten Tag wiederkommen. Immer noch hat sie das, was vorgefallen war, mit keiner Silbe erwähnt. Also bin ich am nächsten Tag wieder hingegangen. Ich konnte es kaum erwarten, sie zu sehen«, flüstert er, als vertraute er mir sein dunkelstes Geheimnis an … was er in gewisser Weise auch tut.
    »Sie hat mich geküsst, ohne mich dabei zu berühren«, murmelt er und wendet sich mir zu. »Dazu musst du wissen, dass mein Leben zu dieser Zeit die absolute Hölle war. Ich war fünfzehn, ziemlich groß für mein Alter und bin pausenlos mit einem Ständer durch die Gegend gelaufen, weil meine Hormone komplett verrücktgespielt haben. Die Mädels in der Schule …« Er hält inne, aber mir ist völlig klar, was er mir damit sagen will: ein verängstigter, einsamer, aber sehr attraktiver Junge, der nicht weiß, wie ihm geschieht. Mein Herz zieht sich vor Schmerz zusammen.
    »Ich war wütend, so scheißwütend. Auf alle. Auf mich, auf meine Familie, auf den Rest der Welt. Ich hatte keine Freunde, und der Therapeut, bei dem ich damals in Behandlung war, hat sich wie ein totales Arschloch benommen. Meine Eltern haben überhaupt nichts kapiert und mich an der kurzen Leine gehalten.« Wieder blickt er zur Zimmerdecke und fährt sich mit der Hand durchs Haar. Am liebsten würde ich dasselbe tun, beherrsche mich jedoch.
    »Ich konnte es nicht ertragen, dass mich jemand anfasst. Es ging einfach nicht. Ich konnte niemanden in meiner Nähe ertragen. Ich habe mich geprügelt – und wie. Ich war damals regelmäßig in fürchterliche Schlägereien verwickelt. Und ich bin mehrmals von der Schule geflogen. Aber das war zumindest eine Möglichkeit, um Dampf abzulassen. Und die einzige, wie ich überhaupt so etwas wie Körperkontakt zulassen konnte.« Abermals hält er inne. »Du verstehst, worauf ich hinauswill. Und als sie mich geküsst hat, gab es keinerlei Körperkontakt, außer dass sie die Hände um mein Gesicht gelegt hat.« Seine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern.
    Sie muss es schon damals gewusst haben. Vielleicht hatte Grace es ihr ja erzählt. Mein armer Christian . Ich muss die Hände unter meinem Kissen vergraben und meinen Kopf darauf legen, um mich daran zu hindern, ihn zu berühren.
    »Am nächsten Tag bin ich also wieder hingegangen, ohne zu wissen, was ich erwarten soll. Ich will dir die schillernden Details ersparen, nur so viel: Es ist mehr oder weniger dasselbe passiert wie am Tag zuvor. Und so fing alles an.«
    Junge, Junge, es tut so weh, das zu hören.
    Er dreht sich auf die Seite, um mir ins Gesicht sehen zu können.
    »Und weißt du was, Ana? Endlich habe ich klarer gesehen. Alles. Es war genau das, was ich gebraucht habe. Sie war wie eine frische Brise in meinem Leben. Sie hat sämtliche Entscheidungen getroffen, hat mir all diese Scheiße abgenommen, mit der ich nicht klargekommen bin, und hat mir die Luft zum Atmen gegeben, die ich so dringend gebraucht habe.«
    O Gott.
    »Und auch als es längst vorbei war, habe ich es geschafft, die Kurve zu kriegen. Ihretwegen. Und so

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