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Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition)

Titel: Shades of Grey - Befreite Lust: Band 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E L James
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flüstere ich erschrocken. Junge, Junge, wie um alles in der Welt soll ich mit diesen ständigen Stimmungsschwankungen zurechtkommen? Worum ging es in seinem Albtraum? Ich will nicht, dass er noch mehr leidet, indem er es mir erzählt. »Ist schon gut«, murmle ich und wünschte, ich könnte irgendetwas tun, um die unbeschwerte Stimmung wieder heraufzubeschwören. »Ist schon gut.«
    »Lass uns ins Bett gehen«, sagt er nach einer Weile und löst sich von mir.
    Ich schlinge das Satinlaken um meinen Körper und bücke mich, um meine Sachen vom Boden aufzuheben.
    »Lass sie liegen«, meint er, und ehe ich michs versehe, hat er mich auf seine Arme gehoben. »Ich will nicht, dass du über das Laken stolperst und dir das Genick brichst«, erklärt er, während ich abermals nur staunen kann, wie schnell er sich wieder gefangen hat.
    Meine Augen sind offen. Etwas stimmt nicht. Christian liegt nicht im Bett, obwohl es draußen noch stockdunkel ist. Ich werfe einen Blick auf den Wecker. 03:20 Uhr. Wo ist er? Dann höre ich leise Klavierklänge herüberwehen.
    Ich stehe auf, schlüpfe in meinen Morgenmantel und eile den Korridor entlang ins Wohnzimmer. Ich erkenne die Melodie – ein todtrauriges Stück, das ich ihn schon einmal spielen gehört habe. Im Türrahmen bleibe ich stehen und sehe ihn im Lichtkegel der Wohnzimmerlampe sitzen, während die schmerzlich traurigen Klänge den Raum erfüllen. Er hält inne, dann beginnt er von vorn. Wieso spielt er etwas so Deprimierendes? Ich schlinge die Arme um mich und lausche wie gebannt. Doch mein Herz schmerzt. Warum so traurig, Christian? Meinetwegen? Bin ich schuld daran? Als er geendet hat und ein drittes Mal ansetzt, ertrage ich es nicht länger. Er sieht nicht auf, als ich näher trete. Ich lege den Kopf auf seine Schulter. Er küsst mein Haar, spielt jedoch weiter, bis das Stück zu Ende ist.
    »Habe ich dich geweckt?«
    »Nein. Ich bin nur aufgewacht, weil du nicht da warst. Was ist das für ein Stück?«
    »Es ist von Chopin. Eine seiner Préludes in E-Moll.«
    Ich nehme seine Hand. »Das Ganze geht dir ziemlich an die Nieren, hab ich Recht?«
    Er schnaubt. »Ein durchgeknalltes Arschloch bricht in meine Wohnung ein, um meine Frau zu entführen. Sie tut nicht, was man ihr sagt. Sie treibt mich in den Wahnsinn. Und dann benutzt sie auch noch das Safeword, weil sie Angst hat, dass ich nicht von allein aufhöre.« Er schließt für einen kurzen Moment die Augen, und als er sie wieder öffnet, liegt ein schroffer, fast brutaler Ausdruck darin. »Ja, du hast Recht. Das Ganze setzt mir ziemlich zu.«
    Ich drücke seine Hand. »Es tut mir leid.«
    Er lehnt seine Stirn an meine. »Ich habe geträumt, du wärst tot.«
    Wie bitte?
    »Ich habe gesehen, wie du auf dem Boden liegst, kalt und reglos, und nicht mehr aufwachen willst.«
    Großer Gott.
    »Christian, es war nur ein schlechter Traum.« Ich lege die Hände um sein Gesicht und zwinge ihn, mich anzusehen. Der Anblick der Qual in seinen Augen ist ernüchternd. »Ich bin hier, und mir ist kalt ohne dich. Komm wieder zurück ins Bett. Bitte.«
    Ich nehme seine Hand. Schließlich steht er auf. Er trägt seine Pyjamahose, die sich wie gewohnt sexy um seine Hüften schmiegt, und ich muss den Drang unterdrücken, meine Hand in den Bund zu schieben. Stattdessen führe ich ihn wortlos ins Schlafzimmer zurück.
    Als ich das nächste Mal aufwache, liegt er neben mir und schläft friedlich. Ich entspanne mich und genieße die Wärme seiner Haut an meiner.
    Mein Gott, was für eine Nacht. Ich fühle mich, als wäre ein Güterzug über mich hinweggerollt – in Gestalt meines Ehemanns. Kaum zu glauben, dass der Mann, der nun so friedlich schlummernd neben mir liegt, gestern Abend noch Höllenqualen gelitten hat. Und mich nach allen Regeln der Kunst gequält hat. Den Blick an die Zimmerdecke geheftet, wird mir bewusst, dass ich Christian stets als stark und dominant wahrgenommen habe, obwohl er in Wahrheit so zerbrechlich ist; ein kleiner verlorener Junge. Die Ironie dabei ist, dass er mich für zerbrechlich hält, was ich definitiv nicht bin. Im Vergleich zu ihm besitze ich wahre Bärenkräfte.
    Aber bin ich stark genug für uns beide? Stark genug, um zu tun, was man mir sagt, damit er seinen Seelenfrieden findet? Innerlich seufze ich. Eigentlich ist es ja nicht so viel verlangt. Ich lasse unser Gespräch von gestern Abend noch einmal Revue passieren. Die Quintessenz war, dass wir beide versuchen wollen, uns noch mehr anzustrengen, oder

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