Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
grinsend, schüttelt er den Kopf.
Was ist daran so lustig? Und wieso grinse ich wie eine Idiotin zurück?
»Ich kann dir keine genaue Zahl nennen, weil ich keine Kerben in den Bettpfosten geritzt habe oder so was.«
»Aber wovon reden wir hier? Mehrere Dutzend, hunderte … tausende?« Meine Augen weiten sich mit jedem Wort.
»Du liebe Güte, auf jeden Fall unter hundert.«
»Und sie waren alle devot?«
»Ja.«
»Hör endlich mit dem Gegrinse auf«, tadle ich milde und versuche vergeblich, ernst zu bleiben.
»Ich kann nicht. Du bist so komisch.«
»Komisch im Sinne von seltsam oder komisch-witzig?«
»Ein bisschen von beidem, würde ich sagen.«
Etwas in dieser Art habe ich schon einmal zu ihm gesagt.
»Ziemlich dreist, dass ausgerechnet du so etwas sagst.«
Er beugt sich vor und küsst mich auf die Nasenspitze. »Ich werde dir jetzt etwas sagen, was dich schockieren wird. Bist du bereit?«
Ich nicke, noch immer mit weit aufgerissenen Augen und diesem idiotischen Grinsen auf dem Gesicht.
»Sie waren allesamt Subs in der Ausbildung, als ich meine Ausbildung erhalten habe. In Seattle gibt es eine ganze Reihe an
Etablissements, wo man zum Üben hingehen kann. Und lernen kann, was ich gelernt habe.«
Wie bitte?
»Ja, ich habe für Sex bezahlt, Anastasia.«
»Nichts, worauf man stolz sein könnte«, stoße ich aufgebracht hervor. »Und du hast völlig Recht – ich bin schockiert darüber. Und wütend, weil es nichts gibt, womit ich dich schockieren kann.«
»Du hast meine Unterwäsche getragen.«
»Hat dich das schockiert?«
»Ja.«
Meine innere Göttin nimmt den Stab und schwingt sich über die 4,50-Meter-Hürde.
»Und du bist ohne Höschen zum Abendessen bei meinen Eltern erschienen.«
»Hat dich das auch schockiert?«
»Ja.«
Prima. Die Stange liegt bei 4 Metern 80.
»Sieht ganz so aus, als könnte ich dich nur mit irgendwelchen Unterwäscheabenteuern schockieren.«
»Du hast mir erzählt, du seist noch Jungfrau. Das war der größte Schock meines Lebens.«
»Ja, dein Gesichtsausdruck war wirklich sehenswert«, kichere ich.
»Du hast mir erlaubt, dich mit einer Reitgerte zu züchtigen.«
»Hat dich das auch schockiert?«
»Ja.«
Ich grinse. »Ich glaube, dazu könnte ich mich noch einmal überreden lassen.«
»Oh, das hoffe ich doch, Miss Steele. Am Wochenende vielleicht?«
»Okay«, sage ich verschämt.
»Okay?«
»Ja. Ich gehe mit dir in die Kammer der Qualen.«
»Und du sprichst mich mit meinem Namen an.«
»Das schockiert dich etwa auch?«
»Eher die Tatsache, dass es mir gefällt.«
»Christian.«
Wieder grinst er. »Ich habe für morgen etwas vor.« Seine Augen funkeln vor Aufregung.
»Was denn?«
»Eine Überraschung. Für dich.« Seine Stimme ist butterweich.
Interessiert hebe ich eine Braue und muss ein Gähnen unterdrücken.
»Langweile ich Sie etwa, Miss Steele?«, fragt er süffisant.
»Niemals.«
Er beugt sich vor und küsst mich zärtlich auf den Mund.
»Schlaf jetzt«, befiehlt er und macht das Licht aus.
Ich liege in der dunklen Stille, völlig erschöpft und befriedigt, und schließe die Augen. Für einen Moment ist es, als befände ich mich mitten im Auge eines Hurrikans. Trotz allem, was er gesagt und nicht gesagt hat, bin ich so glücklich wie noch nie zuvor in meinem Leben.
VIERUNDZWANZIG
C hristian steht vor einem Stahlkäfig. Er trägt seine zerschlissenen Jeans, sein Oberkörper und seine Füße sind nackt, und er starrt mich an. Bewundernd lasse ich den Blick über seinen Körper wandern. Dieses typisch amüsierte Grinsen spielt um seinen wunderschönen Mund, seine Augen schimmern wie flüssiger Stahl. In der Hand hält er eine Schale Erdbeeren. Anmutig schlendert er vor den Käfig und sieht mich eindringlich an, dann nimmt er eine dicke, reife Erdbeere und streckt die Hand durch die Gitterstäbe.
»Iss«, sagt er. Das Wort fließt mit sinnlicher Langsamkeit über seine Zunge, seine Lippen.
Ich versuche, die Erdbeere zu erreichen, doch ich kann mich nicht bewegen. Meine Hände sind mit irgendetwas gefesselt, das mich daran hindert, zu Christian zu gelangen. Loslassen!
»Komm, iss«, lockt er. Dieses verführerische Lächeln spielt um seine Mundwinkel.
Ich ziehe und zerre … loslassen ! Am liebsten würde ich schreien, doch kein Laut dringt aus meiner Kehle. Ich bin stumm. Er beugt sich etwas weiter vor, so dass die Erdbeere meine Lippen berührt.
»Iss, Anastasia.« Seine Lippen liebkosen genüsslich jede einzelne Silbe meines
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