Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)
nicht gut mit Veränderungen klarkam.
Perrys Augen strahlten in einem hellen Blau. Er grinste sie an. »Hey.« Dann sah er zur Tür, und Kylie kannte den Grund.
»Miranda ist schon weg«, sagte Kylie.
»Warum das denn?«
Weil sie dich nicht sehen wollte, aus Angst, dir erzählen zu müssen, dass sie am Freitag eine Verabredung mit einem heißen Hexer hat.
»Keine Ahnung.« Und ich bin echt froh, dass du kein Vampir bist und nicht sofort weißt, wann ich lüge.
Seine Augenfarbe wechselte schlagartig von Blau in ein trübes Braun. »Ich dachte … Ich hatte gehofft …«
»Ich weiß«, sagte Kylie und stieß ihn freundschaftlich mit der Schulter an. »Ich kann dir nur so viel sagen: Die Hoffnung stirbt zuletzt.«
»Also hab ich noch eine Chance?«
»Eine kleine«, relativierte sie, weil sie ihm keine falschen Hoffnungen machen wollte.
Sie gingen zusammen den Pfad entlang. »Ich will mal sehen, ob Holiday und Burnett im Büro sind. Ich muss mit ihnen noch vor dem Frühstück reden.«
»Sag einfach, wo’s langgeht.« Perry deutete eine Verbeugung an. »Ihr persönlicher Schatten – stets zu Ihren Diensten.«
Kylie grinste. Als sie so mit Perry zum Büro ging, fragte sie sich, ob sie jemals mit Derek so abhängen könnte, ohne dass es sich komisch anfühlte. Einfach rein platonisch, ohne das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Sie hoffte es inständig. Auch wenn ihr Herz ihr sagte, dass er eine gute Partie gewesen wäre. Doch »nur« als Freund konnte sie ihn sich auch gut vorstellen.
Holiday und Burnett waren nicht im Büro, so dass ihnen Kylie noch nicht von Dereks Theorie mit den zwei Körpern in Berta Littlemons Grab erzählen konnte.
Und sie konnte Burnett nicht fragen, was in aller Welt er sich dabei gedacht hatte, Sara eine Besuchserlaubnis zu erteilen.
Zum Frühstück setzte sich Lucas zu Perry und ihr an den Tisch. Kylie sah Miranda am Tisch mit den anderen Hexen sitzen, und Della hatte sowieso ein Vampirtreffen an diesem Morgen. Also blieb Kylie mit Lucas und Perry allein, und zu ihrer Überraschung benahmen sich die beiden heute. Na ja, zumindest Perry.
Lucas berührte sie unter dem Tisch mit der Hand am Oberschenkel. Dann beugte er sich zu ihr und flüsterte: »Hast du Lust, heute Nacht mit mir im Mondlicht zu tanzen?«
Sie war sich nicht sicher, aber sie hätte schwören können, dass die Berührung seiner Lippen an ihrer Schläfe fast ein Kuss gewesen war. Sie knuffte ihn mit dem Ellenbogen in die Rippen und flüsterte dann zwischen zwei Gabeln Rührei: »Pass auf, sonst wissen bald wirklich alle, dass du auf mich stehst.«
»Gut so. Vielleicht sollten wir es offiziell machen.«
Ihr blieb der Bissen im Hals stecken, und sie ließ die Gabel fallen.
Sie wandte sich ihm zu und sah in seine blauen Augen. »Fragst du mich etwa gerade, ob ich mit dir zusammen sein will?«
»Sagst du ja?« Hoffnung tanzte in seinen Augen.
»Aber was ist mit deinem Rudel?«
»Ich hab dir doch gesagt, es ist mir egal, was die sagen.«
Sie schmolz dahin. »Na ja, ich glaube, ich sollte erst die Frage hören.«
»Okay … Willst du, Kylie Galen, mit mir zusammen sein?«
Ja. Ja. Ja. Das Wort lag ihr auf der Zunge und wartete nur darauf, ausgesprochen zu werden. Sie lächelte, bereit es zu sagen, und …
»Kann ich Lucas mal kurz entführen?« Burnetts dunkle Stimme zerschmetterte ihren magischen Moment. Er ragte mit seinen zwei Metern Körpergröße hinter ihnen auf.
Lucas sah zu Burnett hoch. »Stimmt was nicht?«
»Wir müssen uns mal unterhalten.«
Lucas stand auf und ging mit Burnett. Kylie sah ihnen hinterher. Sie war noch so geschockt von Lucas’ Frage, dass sie total vergessen hatte, Burnett wegen Sara und der Besuchserlaubnis die Meinung zu geigen.
Ein wenig später stand Kylie neben Perry, während Chris die Namen für die Kennenlernstunde vorlas. Lucas war immer noch nicht zurück von seinem Gespräch mit Burnett, was sie langsam doch etwas beunruhigte.
Kylie schaute Perry fragend an. »Wie machen wir das denn jetzt?«
Perry war mal wieder damit beschäftigt, Miranda anzustarren. »Ich hab einfach meinen Namen schon vorher rausgenommen.«
»Also, müssen wir nicht bleiben?«
»Ich hab meinen Namen rausgenommen, nicht deinen. Ich werde dich bei deiner Stunde einfach als Schatten begleiten.«
»Ist das nicht gegen die Regeln?«
»Ich glaub nicht, dass Burnett etwas dagegen hat.«
»Apropos Burnett«, meinte Kylie. »Ich wusste gar nicht, dass ihr beide euch schon vorher
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