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Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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zusammen.
    Sie drehte sich im Stuhl herum und sah sich Lucas, Großmutter, Mrs Parker, gegenüber. Dass Lucas’ Großmutter ihren Namen kannte, überraschte sie.
    »Oh. Tut mir leid, ich hab Sie nicht gesehen. Sie haben mich erschreckt.« Kylie hielt sich immer noch die Hand ans Dekolleté. »Das muss in der Familie liegen.« Sie lächelte. »Lucas schleicht sich auch immer an mich heran.«
    »Das haben Werwölfe so an sich.« Sie deutete auf den zweiten Stuhl. »Darf ich mich zu Ihnen setzen?«
    »Natürlich, gern.« Kylie lehnte sich zurück und versuchte, entspannt zu wirken. Aber sie hatte irgendwie das Gefühl, dass ihr Zusammentreffen kein Zufall war. Was konnte Lucas’ Großmutter nur von ihr wollen?
    Die Frau überquerte die Veranda, und Kylie fiel auf, dass sie sich für jemanden in ihrem Alter auffällig elegant und vor allem sehr lautlos bewegte. Die alte Frau setzte sich in den Schaukelstuhl, und nicht einmal das Holz knarrte. Sie faltete die Hände im Schoß und sah aus wie der Inbegriff der Anständigkeit. Eine Weile schaute sie schweigend ins Weite – ob in den Himmel oder in den Wald, konnte Kylie nicht ausmachen.
    Kylie wurde das Schweigen allmählich unangenehm, aber sie hatte Angst, unhöflich zu sein. Sie starrte einen Moment lang auf die Hände der Frau und dachte an die Hände der älteren Frau, die sich für ihre Großmutter ausgegeben hatte.
    Mrs Parker schaute Kylie an. »Mein Enkel ist von Ihnen sehr angetan.«
    Angetan? Kylie fragte sich, wie viele Leute das Wort noch gebrauchten. Aber da die Frau bestimmt über hundert Jahre alt war, passte das wohl in ihr Vokabular.
    »Äh, ich … mag Lucas auch.«
    Sie nickte und lehnte sich etwas nach vorn. »Er hat gesagt, er kannte Sie schon, als Sie beide noch klein waren.«
    »Das stimmt.« Der besorgte Gesichtsausdruck der Frau brachte Kylie darauf, worum es ihr wirklich ging. Die meisten Übernatürlichen glaubten, dass jemand, der bei Abtrünnigen aufgewachsen ist, nicht zu retten war – einmal ein Verbrecher, immer ein Verbrecher. Aus diesem Grund log Lucas und behauptete, bei seiner Großmutter aufgewachsen zu sein. »Aber ich würde nie jemandem erzählen, dass er nicht nur bei Ihnen, sondern auch bei seinen Eltern aufgewachsen ist.«
    »Das ist gut«, sagte die alte Frau erleichtert. »Lucas hat große Pläne. Er will etwas aus seinem Leben machen. Er könnte es weit bringen und ein Rudelführer werden – vielleicht sogar irgendwann im Werwolf-Rat sitzen. Wenn das mit seinen Eltern rauskommt, würde es seinem Ruf schaden.« Sie zuckte mit den Augenbrauen, um Kylies Gehirnmuster zu lesen, und runzelte dann misstrauisch die Stirn.
    »Tut mir leid.« Kylie nahm an, dass die Frau deshalb so schaute, weil sie ihr Muster nicht richtig erkennen konnte. »Ich will nicht unhöflich sein. Ich kann mich immer noch nicht richtig öffnen. Ich nehme an, Lucas hat Ihnen meine Situation erklärt. Dass ich nicht weiß, was ich bin.«
    »Ja. Lucas hat mich darüber in Kenntnis gesetzt.« Sie musterte Kylie weiter. »Sagen Sie, Miss Galen. Meinen Sie, Sie könnten ein Werwolf sein?«
    Die Frage hing schwer zwischen ihnen, und Kylie fiel ein, dass Lucas sie fast dasselbe gefragt hatte. Kylie wurde flau, als ihr dämmerte, worum das Gespräch wirklich ging. Offensichtlich waren die Leute aus Lucas’ Rudel nicht die Einzigen, die wollten, dass er sich von ihr fernhielt. »Ich weiß es nicht.«
    Mrs Parker lächelte. »Ich hoffe es für Sie und für meinen Enkel.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Kylie, auch wenn sie es sich denken konnte.
    Lucas’ Großmutter lehnte sich zu ihr und berührte Kylie an der Schulter. Die Berührung war so warm wie die von Lucas, und obwohl Kylie das Bedürfnis hatte, sich ihrer Hand zu entziehen, sah sie in den Augen der älteren Frau keine Feindseligkeit, sondern nur Sorge um ihren Enkelsohn. »Die Blutlinie von Lucas’ Familie ist rein. Seine Lebenspartnerin sollte von seiner Art sein.«
    »Und wenn sie es nicht ist?«, fragte Kylie.
    »Wenn sie Halb-Werwolf ist und sich den Werwölfen gegenüber loyal zeigt, könnte es gutgehen. Aber wenn sie gar kein Werwolfblut in sich hat, müsste Lucas von seinem Rang zurücktreten, und das Rudel würde ihn verstoßen. Ein Werwolf darf niemals ein anderes Wesen, das nicht von unserer Art ist, dem Rudel vorziehen.«
    »Das klingt nach Rassismus«, stellte Kylie fest.
    Die Frau zuckte mit den Schultern. »Ich kann nicht sagen, was richtig oder falsch ist, ich kann nur sagen, wie

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