Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)
können.«
Kylie fiel etwas ein. »Auf Omas Beerdigung hatte ich schreckliche Kopfschmerzen.«
»Das waren bestimmt die Geister, die versucht haben, zu dir durchzudringen. Und das war noch, bevor du sie sehen konntest. Manchmal kommen sie alle gleichzeitig auf einen zu, und das kann … schwierig werden.«
»Aber wenn das die einzige Spur ist, die ich habe, werde ich ihr nachgehen.«
»Du musst das nicht tun«, widersprach Holiday. »Am Anfang hätte ich mich nie geweigert, einem Geist zu helfen. Aber ich habe gelernt, dass man für sein eigenes Seelenheil manchmal auch nein sagen muss.«
»Aber sie kommen einfach immer wieder.«
Holiday legte den Kopf etwas schief. »Erinnerst du dich nicht daran, wie wir mal darüber geredet haben, wie man sie ausschließt?«
»Ich weiß es noch, aber ich habe es nie so gut hinbekommen.«
»Wir könnten es noch mal üben, aber …« Holiday warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Ich habe einen Termin …«
»Ich will ihr aber helfen. Sie hat etwas Besonderes an sich.« Kylie hatte vielleicht keinen Gedächtnisverlust, aber trotzdem gab es auch in ihrem Leben viele Dinge, die sie unbedingt wissen wollte.
Holiday nickte. »Das verstehe ich. Und ich werde dich unterstützen. Tu einfach, was sich richtig anfühlt. Aber sag mir auf jeden Fall Bescheid, ehe du gehst, und … wie Burnett gesagt hat, du solltest nirgends hingehen ohne einen Begleiter.«
»Ich bin von der Sache mit den Schatten nicht gerade begeistert.«
»Es ist doch nur so lange, bis sich die Sache geklärt hat.«
Kylie biss sich auf die Lippe, als ihr einfiel, was sie noch alles mit Holiday besprechen musste. Die ganze Sache mit dem Heilen und Protector sein. Und nicht zu vergessen, die Fragen, die sie zu ihrem überflutenden Einfluss auf Dereks Gefühle hatte.
Außerdem … Sie würde die Begleitung wohl nie loswerden, wenn sie Holiday von den anderen Vorkommnissen erzählte. Aber sie nicht zu erwähnen, wäre dumm. Und Kylie war nicht dumm. »Sind die Sicherheitskameras ausgerichtet auf … Gestaltwandler?«
Holiday lehnte sich etwas nach vorn. »Da bin ich mir ziemlich sicher. Warum?«
»Wahrscheinlich ist es nichts, aber es sind ein paar komische Dinge passiert. Sie könnten unbedeutend sein, aber sie haben sich nicht so angefühlt.«
Holiday spielte wieder mit dem Bleistift. »Was denn für komische Dinge?«
»Als ich zur Hütte zurückgehen wollte, bin ich einer Klapperschlange begegnet, aber ich hab sie erst gesehen, als ein Adler vom Himmel geschossen kam und sie sich geschnappt hat. Es war total abgefahren.«
»Hat sie dich angegriffen?«
»Nein, dazu ist sie nicht gekommen. Aber die ganze Sache war so seltsam.«
»Wie seltsam?«
»Der Adler ist so plötzlich aufgetaucht.« Kylie fühlte sich plötzlich so, als würde sie überreagieren.
»Klapperschlangen sind zu dieser Jahreszeit recht häufig zu sehen, und ich gebe zu, einen Adler so herabstürzen zu sehen, kann schon …«
Kylie wartete den Rest des Satzes nicht ab. »Und dann, als ich im Wald war, um … zu laufen, ist mir ein Hirsch – ein riesiges Vieh – in den Weg gesprungen. Ich bin stehen geblieben, und einen Sekundenbruchteil später ist hinter dem Hirsch der Blitz eingeschlagen. Wenn der Hirsch mich nicht aufgehalten hätte, wäre ich vielleicht getroffen worden.«
Holiday runzelte die Stirn. »Das klingt aber nicht gut.«
»Und der Hirsch und der Adler … die haben mich irgendwie so komisch angesehen, als wollten sie mir etwas sagen.«
Holiday runzelte die Stirn. »Du glaubst, du kannst mit Tieren kommunizieren?«
»Nein, das meine ich nicht. Sie sahen irgendwie böse aus.«
Holiday neigte den Kopf zur Seite. »Der Hirsch und der Adler sahen böse aus?« Als Kylie nickte, war die Verwunderung in Holidays Gesicht noch größer. »Also, wenn zwei so seltsame Sachen passieren, glaube ich nicht, dass es Zufälle waren. Trotzdem, wenn ich dich richtig verstehe, haben dich sowohl der Hirsch als auch der Adler vor etwas gerettet. Wie können sie dann böse sein? Sie scheinen dich doch beschützt zu haben.«
Kylie angelte sich eine ihrer Haarsträhnen und zupfte daran herum. »Ich weiß, es ergibt keinen Sinn, aber es hat sich eben so angefühlt.«
Holiday legte den Bleistift auf den Schreibtisch und nahm das Telefon. »Wir sollten Burnett … Ach, nein.« Sie legte das Telefon wieder ab. »Burnett ist zu einem Treffen mit der FRU gefahren. Da will ich ihn jetzt nicht stören, aber ich werde es ihm erzählen,
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