Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
Drogerie fahren, und wenn du die Tampons suchst, holst du mir –
hicks
– einen Schwangerschaftstest.«
»Jetzt versteh ich. Aber was, wenn er fragt … Moment mal, er wird mich nicht fragen, weil er denkt, ich kaufe Tampons. Und Männer können es nicht ausstehen, über Tampons zu sprechen.«
»Siehst du, ich wusste, du würdest es verstehen.« Holiday lächelte zufrieden.
»Das ist wirklich clever«, meinte Kylie.
»Man muss clever sein, um einen Vampir auszutricksen.«
Sie gingen los. »Aber, warte mal.« Kylie blieb stehen. »Was für einen Test soll ich denn kaufen?«
»Keine Ahnung, ich hab noch nie –
hicks
– einen gekauft. Nimm aber auf jeden Fall gleich zwei, und zwar von verschiedenen Marken. Irgendwas, das vertrauenswürdig aussieht. Ich werde Burnett ablenken und mit ihm etwas gegen meinen Schluckauf suchen gehen.«
Kylie war sich immer noch unsicher. »Wie sieht denn ein vertrauenswürdiger Schwangerschaftstest aus?«
»Weiß auch nicht, kauf einfach zwei verschiedene. Und nicht die billigsten.« Holiday seufzte, als sie aufs Büro zugingen.
»Hier.« Holiday drückte ihr ein paar Geldscheine in die Hand. Kylie stopfte sie in ihr kleines Portemonnaie. »Wo wir das geklärt haben, lass uns mal über die anderen Sachen reden.«
Ach ja, die anderen Sachen
. »Was meinst du denn?«, fragte Kylie plötzlich besorgt.
»Dein Dad hat angerufen, du sollst ihn zurückrufen.«
»Okay. Kann ich dein Telefon benutzen?«
»Klar.« Holiday fasste in ihre Jackentasche und reichte Kylie das Handy. »Und das Nächste …«
»Da ist noch mehr?«
»Ja. Du bekommst morgen Besuch. Wenn du das möchtest.«
»Besuch? Von wem?« Kylie steckte das Handy in ihre Hosentasche.
»Die Brightens, die Adoptiveltern deines Vaters. Sie sind aus Irland zurück und haben unsere Nachrichten erhalten. Sie wollen dich unbedingt kennenlernen.«
Kylie bekam auf einmal Gänsehaut. »Ich hatte nicht mehr dran geglaubt, dass das noch klappt.«
»Also, sie kommen morgen Mittag um zwei, wenn du dem Treffen zustimmst.«
Kylie schluckte. »Ja, klar will ich sie treffen.« Und sofort vermisste sie ihren Vater. Und darüber hinaus hätte sie schwören können, einen Hauch von Geisterkälte zu spüren. Die Kälte, die sie an ihren Vater erinnerte. Und ja, sie hätte einen Besuch von ihm jetzt wirklich gebrauchen können.
Als sie beim Büro ankamen, standen Hayden und Burnett gerade bei der Kaffeemaschine – ohne sich zu unterhalten. Das betretene Schweigen ließ Kylie darauf schließen, dass die beiden ihr Gespräch unterbrochen hatten, als sie Kylie und Holiday hatten kommen hören. Was wohl bedeutete, dass sie Geheimnisse vor ihr oder ihnen hatten.
Der Gedanke machte sie rasend, denn es ging doch höchstwahrscheinlich um sie, oder? Fast hätte sie die beiden darauf angesprochen, überlegte es sich dann aber anders, weil es ihren Ausflug in die Stadt verzögern würde. Und Holiday setzte auf sie. Also schluckte Kylie ihren Ärger hinunter und schwor sich, später wieder darauf zurückzukommen.
Holiday schielte zu Kylie rüber, als bemerkte sie deren Gefühlschaos. Nachdem sich alle zur Begrüßung zugenickt und noch kurz betreten beieinandergestanden hatten, warf Holiday Burnett einen auffordernden Blick zu. »Bist du soweit?«
Auf dem Weg in die Stadt hickste Holiday die ganze Zeit. Burnett meckerte über ihr Gehickse und schaute sich ständig nervös um, als befürchtete er, Mario könnte an der Straße auftauchen.
»Wir sollten einen Arzt anrufen«, meinte Burnett, als der Schluckauf einfach nicht aufhörte.
»Ich besorg mir was gegen Sodbrennen, das wird schon helfen«, erwiderte Holiday.
Als sie in den Drogeriemarkt kamen, steuerte Kylie sofort den Gang mit den Frauenprodukten an. Burnett trottete ihr zunächst hinterher, machte jedoch sofort kehrt, als er sah, dass sie auf das Tampon-Regal zuging.
Holiday zog ihn hinter sich her in einen anderen Gang.
Kylie atmete tief durch und machte sich dann auf die Suche nach den Schwangerschaftstests. Sie wurde schnell fündig, stand dann aber ratlos vor den vielen verschiedenen Packungen, die alle die besten Erfolge versprachen. Ihr ging auf, dass sie keine Zeit hatte, alles durchzulesen, also schnappte sie sich zwei Tests und dann vorsorglich noch einen – nur um sicherzugehen. Sie sah sich um, ob die Luft rein war, dann ging sie zügig zur Kasse, um die Tests zu bezahlen. Doch als sie den Verkäufer sah, dämmerte ihr, dass die Sache nicht so einfach werden
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