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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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Weil es eine Schwäche ist.« Obgleich Cavanaugh lächelte, sah er ihn dabei vollkommen reglos an.
    Brogan stützte sich mit seinen Ellenbogen auf den Tisch und starrte Diego böse an, als hätte er tatsächlich irgendeinen Anteil an dem freundlichen Gespräch. Als sein Handy nochmals klingelte, sah der selbstgefällige Schweinehund nach der Nummer auf dem Display, entschuldigte sich bei den beiden anderen und nahm das Gespräch im Nebenzimmer an.
    Äußerlich war Diego ruhig wie ein stiller See in der Morgendämmerung, hinter der Fassade aber juckte es ihn zu erfahren, was Brogan draußen trieb. Am schlimmsten war, dass Cavanaugh so tat, als bemerke er die Nervosität seines Untergebenen nicht oder als wäre sie ihm vollkommen egal.
    Diego hatte das untrügliche Gefühl, dass ihm die Art der Unterhaltung nicht gefallen würde, die von Cavanaugh im Anschluss an das Abendessen vorgesehen war.
    »Ich warte immer noch darauf, etwas von dem Vorschlag zu hören, den Sie mir unterbreiten wollen«, stellte er deshalb ein wenig ungeduldig fest.
    »Alles zu seiner Zeit, Diego. Alles zu seiner Zeit.«
    Becca umrundete den alten senffarbenen Fiesta mit rostzerfressenen Felgen, der mit qualmendem Auspuff ganz hinten auf dem Parkplatz des Kinos stand, und sah sich die Person hinter dem Steuer erst einmal genauer an. Dann drehte sie ihr Fenster auf und hielt in Gegenrichtung neben der Fahrerseite an. Sonja hatte ihren Arm aus dem Fenster der Klapperkiste gestreckt und schnipste die Asche ihrer Kippe achtlos auf den Asphalt. Infolge der Abgase des Autos und der Zigaretten musste ihre Lunge eine tickende Zeitbombe sein.
    »Eigentlich wollte ich schon wieder wegfahren.« Sie kaute an ihrem Mundwinkel herum und sah sich mit Hilfe ihres Rückspiegels suchend auf dem leeren Parkplatz um. Sie wirkte unglaublich nervös. »Warum haben Sie …« Sie brach ab und warf ihren Zigarettenstummel fort. »Ich habe Schiss gekriegt.«
    »Tut mir leid.« Becca hatte nicht die Absicht, Sonja zu erzählen, was geschehen war. Die Frau war auch so schon panisch genug. »Jetzt bin ich ja hier. Sie haben gesagt, es gäbe etwas, was Sie mir persönlich sagen wollen. Ich bin ganz Ohr.«
    Die temporeiche Jagd hatte auch sie selbst nervös gemacht. Deshalb stellte sie den Fuß auf die Bremse ihres Wagens und ließ während des Gesprächs den Motor an, um jederzeit davonbrausen zu können. Außerdem griff sie nach ihrer Glock. Sie hatte die Waffe aus dem Halfter gezogen und in ihren Schoß gelegt. Sonjas Bitte um ein Treffen hatte sie von Anfang an misstrauisch gemacht. Unter anderen Umständen hätte sie ihren Informanten bei einem ersten Treffen aufgefordert, seine Hände so zu halten, dass sie sie beständig sah. Doch wenn sie Sonja darum bäte, verspielte sie dadurch vielleicht die einmalige Chance, dass sie sich ihr öffnete und wirklich mit ihr sprach. Sie musste etwas wagen, damit sie sie dazu bekam.
    »Als Sie … bei mir in der Wohnung waren …«, setzte Sonja mit erstickter Stimme an, ohne Becca anzusehen. »… da habe ich Ihnen nicht alles gesagt. Vielleicht habe ich auch ein bisschen gelogen.«
    Ein geschickter erster Schachzug, dachte Becca. Denn jetzt hörte sie der jungen Frau tatsächlich zu.
    »Vielleicht ein bisschen gelogen? Das klingt so, als wenn Sie sagen würden, dass Sie vielleicht ein bisschen schwanger sind. In welcher Beziehung haben Sie gelogen?« In der Hoffnung, dass sie Sonja dadurch nicht alarmierte, sah sie sich verstohlen nach dem dunkelroten Lexus oder irgendeiner ungewöhnlichen Bewegung auf dem Parkplatz um.
    »Sie müssen das verstehen. Ich hatte eine Heidenangst. Als ich plötzlich nach all der Zeit über Isabel geredet habe, waren auch die schlimmen Träume wieder da. Seit Sie bei mir waren, habe ich kaum noch ein Auge zugemacht.« Aufgeregt umklammerte Sonja das Lenkrad ihres Wagens, blickte durch die Windschutzscheibe und sah sich abermals über den Rückspiegel auch hinter dem Fiesta um. »Verdammt, ich glaube, ich kann das nicht«, murmelte sie, während sie ihren Kopf gegen die Lehne fallen und die Schultern sinken ließ.
    »Oh nein. Sie haben mich hierherbestellt, Sonja.« Becca schüttelte den Kopf und versuchte es mit einem lahmen Scherz, damit die junge Frau ihre Nervosität verlor. »Sie müssen wissen, dass ich die Vororte hasse. Zu viele Einkaufszentren und Minivans. Also lassen Sie mich jetzt gefälligst nicht im Stich.«
    Sonja starrte sie mit großen Augen an und setzte ein schwaches Lächeln auf, das

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