Shadowangels (German Edition)
sein
Brot zur Hälfte aufgegessen, als er plötzlich aufsprang.
„ Was ist
los?“, fragte Timothy.
„ Was hast
du?“, fragte Lady Helen.
Beide sahen Lance
angstvoll an.
Doch dann sahen sie,
wie ein Lächeln der Erleichterung über Lance‘ Gesicht
glitt und die Angst wich aus ihrem Gesicht.
„ Er hat sie …
Vater hat mo
luaidh gerettet!“
46)
C assie spürte Thalons Anwesenheit,
noch ehe sie ihn hören konnte.
Ich bin gleich
bei dir!
So ruhig wie möglich
bemühte sie sich, keine verräterischen Geräusche zu
machen, gleichmäßig ein- und auszuatmen … sofern
dies mit einem Klebestreifen vor dem Mund möglich war.
Doch solche Gedanken
hätte sie sich nicht machen müssen.
Burt und Eleonora
hatten zwar inzwischen die Türe zu dem Raum geöffnet, in
dem Cassie noch immer verschnürt wir ein Päckchen auf dem
Bett lag, nahmen aber seltsamerweise keinerlei Notiz von ihr.
Cassie hatte
feststellen können, dass es ein Schlafzimmer war, in dem man sie
abgelegt hatte, allem Anschein nach Burts Schlafzimmer.
Burt war auch
derjenige, der nachgesehen hatte, ob es ihr einigermaßen
gutging.
Sofort hatte
Eleonora dem jedoch einen Riegel vorgeschoben.
„ Was hat es
dich zu interessieren, ob ihr die Fesseln in ihr zartes Fleisch
schneiden könnten?“, schrie sie Burt empört an, „ ihn hat es auch nicht im
Geringsten interessiert, was mit mir geschah, als er mich davonjagte,
wie einen räudigen Hund.“
Es war nicht allzu
schwer zu erraten, wer gemeint war.
„ Ell“,
Burts Stimme nahm einen drängenden, aber dennoch sanften Klang
an, „mach‘ es nicht noch schlimmer. Du wirst niemals
damit durchkommen. Sir Lance sitzt am längeren Hebel.“
Das leichte Seufzen,
das er seinen Worten folgen ließ, könnte aber auch auf
einen leicht genervten Zustand hindeuten.
„ Zuerst einmal
muss er herausfinden, wo sein kleines Frauchen ist“, fiel ihm
Eleonora keifend ins Wort.
„ Oh, das hat
er bereits!“
Die kraftvolle
Stimme Thalons ließ die beiden Streithähne auseinander
fahren.
Mit nur einem
einzigen Blick hatte Thalon sich von der körperlichen
Unversehrtheit Cassandras überzeugt und widmete sich nun deren
Entführern.
„ Wer bist du?“
Beinahe hätte
Thalon über Eleonoras Frage gelacht. Sie war wirklich dümmer,
als die Polizei erlaubte.
Jeder einigermaßen
vernünftige Mensch hätte versucht, davon zu laufen oder
sich zu verteidigen - Irgendetwas zu tun, um die Ausweglosigkeit
seiner Situation irgendwie beherrschen zu können.
Und was tat diese
dumme Person?
Sie verschlang
Thalon mit ihren Augen, zupfte an ihrer Bluse, um seinen Blick auf
ihr üppiges Dekolleté zu lenken und leckte sich
verführerisch über ihre mit Botox aufgefüllten Lippen.
Thalon wandte sich
angeekelt ab und Burt suchte mit den Augen nach einem geeigneten
Gefäß, um sich zu erbrechen.
Wie um alles in der
Welt hatte er jemals auf sie hereinfallen können?
Thalon hatte keine
Lust auf Spielchen.
Mit einem einzigen
Blick aus seinen veilchenblauen Augen brachte er Burt und Eleonora
zum Erstarren. Vollkommen reglos standen die beiden da, während
Thalon rasch neben dem Bett auftauchte, auf dem Cassie, verschnürt
wie ein Paket, lag.
Mit ihren Augen bat
sie Thalon, vorsichtig zu sein, wenn er ihr das Klebeband vom Mund
reißen würde. Thalon lächelte. „Keine Sorge,
Cassandra, du wirst es nicht einmal spüren!“
Und genau so war es
auch.
Nur
Sekundenbruchteile später war das Klebeband von ihrem Mund
ebenso verschwunden, wie die Fesseln an ihren Hand- und Fußgelenken.
Cassie war viel zu
erleichtert, als dass sie nachgehakt hätte, wie Thalon dieses
Zauberkunststück bewirkt hatte. Vermutlich war dies sowieso eine
seiner leichtesten Übungen.
„ Thalon“,
krächzte sie mit trockener Kehle und im selben Augenblick hielt
Thalon ihr ein Glas Wasser an die geschwollenen Lippen.
Dankbar trank Cassie
einige Schlucke.
„ Wie geht es
Lance?“
Thalon konnte das
Lächeln, das sich auf seinem Gesicht ausbreitete, nicht
verhindern. Dann lachte er herzlich auf. „Warum nur wusste ich,
dass deine größte Sorge nicht deiner eigenen Sicherheit
gilt?“
Cassies Wangen
färbten sich rosa, doch bevor sie ihre Frage erneut stellen
konnte, antwortete Thalon ihr.
„ Lance geht es
gut … jetzt geht es ihm wieder
gut. Du musst dir keine Sorgen machen, Cassandra. Ich werde dich
sofort zu ihm bringen. Er wartet bereits voller Ungeduld.“
Vorsichtig hob er
Cassie vom Bett.
„ Was geschieht
mit ihnen?“, fragte
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