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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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größter Verärgerung.
    »Ich will damit sagen, dass ich nicht zu gefühlsgesteuerten Launen neige! Ich jage nicht irgendwelchen Geistern nach und mache mich zum Affen, weil ich es besser weiß! Ich erschaffe mir meine eigene Welt. Ich gestalte mein Leben und das Leben sehr vieler anderer nach meinen Vorstellungen!«
    »Bitte«, kiekste sie, als er sich unvermittelt noch tiefer über sie beugte. Instinktiv drückte sie die Hände gegen seine Brust und versuchte mit ihren dünnen Armen den Berg Muskeln wegzustoßen.
    »Sag mir, warum du dich nicht selbst heilst!«
    »Weil ich nicht kann!«, rief sie als Antwort auf sein forderndes Knurren. »Ich habe mich völlig verausgabt, als ich Sie geheilt habe, und ich werde mich erst in ein paar Tagen wieder erholt haben! Ich bin erschöpft. Schwach. Schwächer, meine ich. Ich war schon immer schwach. Schon immer! Zu zart und zerbrechlich, um einem blöden Riesenkerl wie Ihnen ein blaues Auge zu verpassen, ohne mir dabei das Handgelenk zu brechen! Und das hier! Probieren Sie das doch einmal an!«
    Sie griff nach den Knöpfen, die ihr Kleid schlossen, und ohne zu zögern, riss sie heftig an den antiken silbernen Schalenknöpfen, sodass sie sich überall verstreuten. Augenblicklich kam das Unterkleid zum Vorschein und das Beben ihrer Brüste unter dem Seidenstoff. Sie packte es am Saum und riss es nach oben. Trace sah zu, wie sie den mitternachtsblauen Stoff zwischen ihre Brüste zog, um den Anstand zu wahren, obwohl sie ihren Oberkörper vom Brustbein bis zum Rand ihres Slips entblößte, der direkt über ihrem Schambein endete.
    Auch wenn dieses verführerische Aufblitzen weiblicher Dekadenz augenblicklich seine volle Aufmerksamkeit hatte, wurde diese sogleich wieder gestört, als etwas in seinen Augenwinkeln nach Wahrnehmung schrie.
    Trace war so reglos wie eine Statue, während er seinen Blick über den erstaunlich blassen flachen Bauch gleiten ließ und stürmische Gefühle ihn aufwühlten, als er plötzlich eine klaffende Wunde unter dem zerrissenen zarten Stoff bemerkte. Und da war noch eine und noch eine; hässliche klaffende Schnitte kreuz und quer, als wären sie völlig willkürlich.
    Und doch …
    Trace kannte das Muster nur zu gut.
    Im Nu packte er sie und zog sie auf seine Knie. Er hörte, wie sie die Luft einsog, und dann das Knirschen ihrer Zähne, als sie die Kiefer aufeinanderbiss. Sie hielt still, als er ihr an den Rücken fasste und ihr das Kleid herunterzog, die Augen fest geschlossen und die Wange an seinem Bizeps, wo, vor ihr verborgen, zwei Metallreifen sich in seine gespannten Muskeln bohrten, mit denen er sie hielt. Ashla ließ ihn gewähren, weil sie wusste, wonach er Ausschau hielt.
    Sie wussten beide, was er entdecken würde.
    So sicher wie das Sonnenlicht war da die gleiche Dolchwunde, die zuvor in Trace’ Fleisch gewesen war.

5
    »Aiya« , flüsterte Trace nur vor Schreck und in der Hoffnung, dass seine Augen und seine Gedanken ihn trogen. War das alles wirklich wahr? Die erste instinktive Reaktion seiner Psyche war, die Erkenntnis von sich zu weisen. Sie war nicht real, also konnten die Verletzungen auch nicht echt sein, und darum brauchte er sich auch nicht schuldig zu fühlen, weil kein tatsächlicher Schmerz damit verbunden war.
    Die Logik hätte ein Trost sein sollen, doch das war es nicht.
    Nicht solange er die weiche, bloße Wärme ihres Rückens unter seinen Fingerspitzen und auf seiner Handfläche spürte. Nicht solange ihre Tränen den Stoff seines Mantels benetzten. Und diese Logik hatte keinen Bestand, als ihr süßer Duft, geschwängert vom Geruch nach Frühlingsflieder, sich so tief in sein sinnliches Gedächtnis einbrannte, dass er ihn nie wieder würde vergessen können.
    »Warum?«, fragte er heiser. »Du hast gewusst, dass das passieren würde! Warum solltest du so etwas Idiotisches tun? Warum solltest du … « Trace’ Stimme erstarb und damit der letzte Rest von Tapferkeit und Selbstbeherrschung. Er setzte sich hart auf das Pflaster, seine Beine glitten unter sie, während er sie fester an sich zog. Er drückte sie viel zu heftig an sich, doch er konnte das Bedürfnis oder den Impuls anscheinend nicht unterdrücken. Sein Herz klopfte so schnell, dass sein Blut zischte wie Dampf, der durch ein Metallrohr gepresst wird. Das Geräusch brauste in seinen Ohren.
    »Die Wunde war tödlich. Du hättest sterben können«, brachte er schließlich schwer und stoßweise atmend hervor. »Und du bist so klein … so … «
    »Schwach«,

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