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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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behandelte und sie mit einem brutalen Ruck an sich zog, sie mit einer Hand hinten in der Taille festhielt und ihre Hand zu seinem Gesicht hochzog. Sie hätte schwören können, dass irgendeine Gefühlswallung ihn erschauern ließ, doch sein Ausdruck war grimmig und überschattet von der Dunkelheit. Sie spürte seinen erhitzten Atem auf ihrer Hand, als er über die leichteren Schnittwunden und die tieferen Risse glitt.
    Seine tiefschwarzen Augen glänzten, als er sie ansah, und sie hatte das untrügliche Gefühl, dass er wegen irgendetwas wütend war auf sie. Sie fand das irgendwie belustigend, wenn sie bedachte, dass er doch einiges erklären musste, nachdem er zugegeben hatte, dass er ihr gegenüber am liebsten nicht aufrichtig gewesen wäre. Doch in Wahrheit hatte Ashla genug von Lügen und von Lügnern. Sie hatte genug davon, beurteilt und für unzulänglich befunden zu werden. Und sie hatte vor allem genug davon, immer das Gefühl zu haben, dass sie die Einzige auf der Welt war, die nicht die geringste Ahnung hatte, was eigentlich vor sich ging. Und wenn sie bedachte, dass die Welt, wie sie sie gekannt hatte, nur noch aus ihr und einem Mann mit lauter Geheimnissen bestand, konnte sie damit nicht ganz falschliegen.
    Ein plötzliches Schwindelgefühl erfasste sie, und sie spürte auf einmal, wie er mit einer Hand gegen ihr Brustbein drückte und sie aus dem Gleichgewicht brachte. Als Nächstes spürte sie starke männliche Muskeln, während er sie gleichzeitig stupste und sich auf die Knie sinken ließ. So, wie er sich bewegte, stellte sie auf einmal fest, mit solcher Leichtigkeit und Kraft, war es, als wäre er nie verletzt gewesen. Sein Zustand konnte sich unmöglich in den wenigen Stunden, die vergangen waren, derart gebessert haben. Nicht einmal durch ihre Heilkräfte war das möglich. Sie hatte ihn zwar so weit gebracht, bevor sie davongerannt war, doch sobald sie ihn nicht mehr berührte, hätte auch die Heilwirkung aufhören müssen. Unter den gegebenen Umständen brauchte sie so viel Haut- und Körperkontakt wie möglich, um eine umfassende Heilung zu erzielen.
    Sie fasste seinen Mantel an den Schultern, während er sie zu Boden zog und die Kälte des Betons an ihrem Hintern durch den Rock drang. Doch das Kältegefühl war gleich wieder vorbei, als sie bemerkte, dass er ihr Kleid am Saum nahm und es ihr über die Knie hochschob. Protestierend schrie sie auf, packte den Stoff und versuchte ihn wieder hinunterzuziehen, doch sie konnte nur seine feste Hand spüren, als er sie mitten in der Bewegung aufhielt. Noch auffälliger war das leise, unwillige Knurren, das den verärgerten Blick begleitete. Sie hatte noch nie bei einem Mann so ein Geräusch gehört. Diesmal verselbstständigte sich das Frösteln, und sie wurde ganz starr vor Kälte. Sie war wie versteinert und begann zu zittern, als er ihren Rock abermals hochschob.
    Mit weit aufgerissenen Augen sah sie zu, wie sein Blick an ihren bloßen Beinen hinaufglitt. Es war, als hätte der Mann mehr als zwei Hände, als er sie berührte und sie von einem Schrecken in den nächsten fiel; erst an ihrem Oberschenkel, dann in ihren Kniekehlen, als er ihre Beine spreizte, und dann an ihrem Fußgelenk, als er ihren Unterschenkel anhob, um ihn genauer in Augenschein zu nehmen. Als seine Finger dann über ihren Spann glitten, bekam sie kaum noch Luft, und sie musste sich selbst eindringlich sagen, dass das von der Angst kam, während er sie weiterhin begutachtete.
    Ashla war sich allerdings nicht mehr so sicher, als er sich wie ein Tiger über seine Beute beugte, sie jedoch nur wieder mit den Fingern berührte, diesmal durch das Haar hindurch an der Schläfe. Sein Ausdruck veränderte sich nicht, dieses dunkle, furchterregende Glitzern in seinen Augen, doch seine Berührungen machten ihr keine Angst mehr.
    »Das Glas aus dem Geschäft«, knurrte er kehlig, und der Tonfall erinnerte sie an den Urlaut, den er erst kurz zuvor ausgestoßen hatte. »Deine Hände, Schienbeine und Knie und deine Füße sind ganz zerschnitten. Warum läufst du so herum? Drenna , das muss höllisch wehtun, Ashla. Warum bist du so dumm … ?« Er schüttelte heftig den Kopf. »Kannst du dich nicht selbst gesund machen, kleine Heilerin?«
    Ashla wusste erst nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte jede einzelne seiner Handlungen vom ersten Moment an, als sie ihn erblickt hatte, argwöhnisch verfolgt, und sie war nicht gefasst gewesen darauf, dass er sich so große Sorgen machte. Ausgerechnet um

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