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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Welt dem Tode nah war. Er konnte nachempfinden, wie sie sich darum bemühte zu verstehen, und er wusste, dass er die Antworten auf ihre Fragen hätte. Sein Drang, ihr gegenüber aufrichtig zu sein, und das neue heftige Bedürfnis, sie zu beschützen, kämpften miteinander.
    »Ich werde erklären, was ich kann … aber erst später. Jetzt müssen wir dich erst einmal in neue Sachen stecken und etwas Bequemes finden, wo du dich ausruhen kannst. Wenn du mir nicht sagen willst, wo du lebst, finden wir für die Zeit auch einen anderen Platz.«
    »Nein, ich … « Sie verstummte eine ganze Weile und schien tief in sich hineinzuhorchen. »Ich nehme an, es spielt keine Rolle. Ich bin im Plaza.«
    »Das Plaza?«, wiederholte er. Dann zuckte er lächelnd die Schultern.
    »Weiß du was, da wäre ich wahrscheinlich ebenfalls abgestiegen.«
    »Da gibt es große Fenster«, entgegnete sie leicht gereizt.
    »Ja. Ich würde die Sonnenaufgänge über Manhattan auch nicht missen wollen«, neckte er sie, während er sie an sich zog und geschmeidig aufstand. Er zögerte kurz, um einen Blick auf seine Waffen zu werfen. Er wollte ganz bestimmt nichts tun, was sie noch mehr beunruhigen würde, doch es war für keinen von ihnen so sicher, dass sie sich unbewaffnet im Schattenreich bewegen könnten. Allein würde sie keine Aufmerksamkeit erregen, doch durch seine Anwesenheit war sie in Gefahr. Man musste sie nur ansehen, um zu wissen, dass man ihr körperlich Schaden zufügen könnte.
    Trace zwang sich, die heimtückischen Einflüsterungen zu verdrängen, die ihm das Schlimmste ausmalten. Er sollte bedenken, dass das, was in der einen Dimension geschah, auch in den anderen Dimensionen geschah. Aber … bei allem, was er in der Welt gesehen und getan hatte, konnte Trace die Vorstellung einfach nicht ertragen, was ihrem schutzlosen Körper im Lichtreich jedes Mal widerfahren musste, wenn sie im Schattenreich litt.
    Er kniete sich hin und hob seine Schwerter auf.

6
    Magnus kam in Malayas Wohnzimmer geschlendert, ohne anzuklopfen, und die Wachen draußen wagten nicht, ihn daran zu hindern. Neben Guin war der Priester die einzige Person, die uneingeschränkten Zutritt zur Kanzlerin hatte. Nicht einmal Tristan konnte bei seiner Schwester einfach ein und aus gehen. Malaya hatte die Macht, ihn aus ihren Gemächern zu verbannen, wenn sie es wünschte. Sie hatten sich darauf geeinigt, als sie beschlossen hatten, vollkommen gleichberechtigt zu regieren. Sie würde nicht zulassen, dass er sie herumkommandierte oder ihr altmodische Regeln aufzwang, die ihr Ansehen in den Augen anderer untergraben würden. Doch sie hatten auch vereinbart, dass keiner von beiden ohne das Einverständnis des anderen die Leibwächter übergehen konnte.
    Dass Magnus freien Zutritt hatte, war allerdings außergewöhnlich. Tristan war bei Weitem nicht so religiös wie seine Schwester, doch er hatte Verständnis für ihren tiefen Glauben. Er schätzte den Priester sehr und zollte ihm Respekt als Kämpfer und als Gelehrtem. Weil er Trace’ Ziehvater so gut kannte, hatte er nicht lange darüber nachgedacht, als Malaya ihm so freien Zutritt gewährte. Im Gegenteil, er unterstützte es sogar. Mit ihrer Leibwache und Magnus war sie doppelt so sicher und geschützt.
    Magnus fand seine Schülerin schlafend auf ihrer Chaiselongue vor, ihre Arbeitspapiere ordentlich auf dem nebenstehenden Tisch gestapelt, den Stift noch immer in der Hand. Der Priester blickte hinüber zu Guin, der wachsam danebensaß. Wahrscheinlich hatten die Unterlagen noch in ihrem Schoß gelegen, als sie weggedämmert war, und Guin hatte sie fürsorglich weggeräumt für seine Gebieterin.
    »An den Stift könnt Ihr wohl unmöglich herankommen«, stellte Magnus fest.
    »Mmm. Selbst im Schlaf hält sie das Ding fest wie eine Trophäe. Ihn ihr gewaltsam wegzunehmen würde sie wecken und den Zweck zunichtemachen«, sagte der Leibwächter unwirsch.
    »Auch gut. Ich wünsche mit Euch zu sprechen.«
    Guin hob eine dunkle Braue und wies dann mit seiner schwieligen Hand auf den leeren Stuhl ihm gegenüber. Der Leibwächter war ganz in Dunkelgrau gekleidet, mit ein paar fast schwarzen Zwischentönen, was sich als wirkungsvoller erwies in seinen Schattierungen als ein reines Schwarz. Eine von Guins großen Begabungen lag darin, seine einsneunzig selbst für Schattenbewohner fast mit dem Hintergrund verschmelzen zu lassen. Er war bekannt und aus gutem Grund gefürchtet, und er genoss hohes Ansehen für seine bedingungslose

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