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Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Titel: Shadowdwellers: Magnus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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sollten, wenn es passiert. Ich denke, wir müssen überlegen, wie wir dich schützen können. Und zwar schnell. Wir sind die höchste Macht, Laya. Wir können sie zwingen, aber sie können uns nicht zwingen, weißt du noch? Ich will, dass du dich dagegen wehrst. Beruf dich auf deine Rechte als freie, moderne Herrscherin und Frau. Niemand wird dir das zum Vorwurf machen.«
    »Das ist nicht wahr, und das weißt du auch«, fauchte sie. »Wir sind eine traditionsbewusste Gesellschaft. Ich kann das nicht missachten, und du auch nicht. Vor allem in einem politischen Klima, in dem Intrigen gegen uns geschmiedet werden! Und ich werde nicht mit dir darüber sprechen. Du hattest monatelang Zeit, darüber nachzudenken, und ich hatte kaum fünfzehn Minuten! Verschwinde, Tristan! Such dir irgendeine Frau, mit der du dich vergnügen kannst, ich muss nachdenken.«
    Malaya wandte ihrem Bruder den Rücken zu und ging in ihr Schlafzimmer. Noch bevor Guin vielsagend die Tür hinter ihnen zuschlug, wusste sie, dass sie ihrem Zwillingsbruder absichtlich wehtat, doch sie war wütend, und sie hatte das Recht dazu. Ungehalten ging sie auf und ab, während sie hörte, wie ihr Bruder ihre Gemächer verließ, und kaute in ihrem Aufruhr an einem Fingernagel.
    »Bituth amec« , hörte sie Guin unterdrückt ausstoßen.
    Sie blieb stehen und blickte ihn an. Der Riese lehnte an der Tür und hatte die kräftigen Arme vor der Brust verschränkt. Seine angespannten Muskeln und der dunkle, bedrohliche Ausdruck in seinen granitfarbenen Augen verrieten ihr, wie aufgebracht er war. Worüber beim Licht war er nur so wütend, fragte sie sich gereizt. Nicht er hatte einen Dummkopf zum Bruder, der Mist gebaut hatte!
    Sie war wütend genug, um es auszusprechen. Mit einer gewissen Faszination beobachtete Malaya, wie er die Fäuste ballte, und sie hörte, wie er heftig mit den Zähnen knirschte.
    »Macht Euch um mich keine Sorgen«, presste er zwischen den Zähnen hervor. »Versucht einfach herauszufinden, wie ihr um dieses Edikt herumkommt, falls es erlassen wird.«
    »Weißt du, ich wüsste wirklich gern, wann ich den Männern in meinem Leben den Eindruck vermittelt habe, dass sie mir sagen sollen, was ich zu tun und zu lassen habe«, spie sie aus. »Wie kommst du darauf, dass ich darum herumkommen will?«
    Das schien ihm für einen Augenblick den Wind aus den Segeln zu nehmen, und Malaya hätte schwören können, dass sie Panik in seinen Augen aufflackern sah.
    Panik?
    Guin?
    Und obwohl dieser Ausdruck verschwand, konnte sie ihn noch immer schwer atmen hören, und in seinem mächtigen Körper herrschte eine so große Anspannung, dass es sie nicht überrascht hätte, wenn er vor ihren Augen in Flammen aufgegangen wäre.
    »Ihr würdet Euch wegen einer archaischen Regel für unverheiratete Frauen vor einem schwachen Senat zur Hure machen?«, fragte er, und ein Muskel in seinem Kiefer zuckte wütend.
    »Ich mache mich für niemanden zur Hure«, fauchte sie. »Was ich tue, tue ich zum Wohl meines Volkes!«
    »Euer Volk kommt bestens damit klar, dass Ihr nicht verheiratet seid!«, bellte er.
    »Ja, aber wie lange noch? Wie lange wird es dauern, bis meine Missachtung der Tradition sich auf die Handlungen aller unserer Frauen und Männer auswirkt? Was, wenn die Schüler sich nicht mehr an ihre Erziehung halten? Hmm? Wenn die Kanzlerin sich der Tradition widersetzt, können sie das schließlich auch! Was ist mit all den potenziellen Sündern, die sich nur deswegen an das Gesetz halten, weil sie wissen, dass sie nicht ungestraft davonkommen, wenn sie sich gegen die Tradition stellen? Soll ich sie im Schattenreich oder Traumreich freilassen? Oder vielleicht denken alle Dienerinnen, dass sie ihren Priester töten können, weil sie auf eine traditionelle Rolle beschränkt sind und nicht akzeptieren wollen, dass er das Recht hat, Nein zu einer ehelichen Beziehungen zu sagen, so wie es auch ihr Recht ist!«
    »Bei Drenna , das ist etwas ganz anderes, und das wisst Ihr auch!«, brüllte er, während er sich von der Tür abstieß und auf sie zuging.
    »Glaubst du?«, fragte sie und trat ihm furchtlos entgegen, trotz des erheblichen Größenunterschieds. »Korruption wird durch eine einzige Handlung ermöglicht, Ajai Guin.« Sie hob einen Finger. »Ein einziger Wassertropfen kann Wellen über Meilen hinweg auslösen! Glaubst du, dass ich mit Mördern in den Fluren von Senat und Sanktuarium tatsächlich die Freiheit habe, den Anforderungen, die an mich gestellt werden, eine

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