Shakran
euch nachher? Richte ihr bitte aus, dass es meiner Frau und mir gut geht ... Ja, ich habe es auch gesehen, deshalb rufe ich an ... Nein, es ist nicht so schlimm, wie es klingt ... Und bitte, sag Lauren Bescheid, ja? ... Nochmals vielen Dank, Danny.«
Tom legte auf und sah in die Runde. »Ich versuche es später noch mal auf ihrem Handy.«
»So leid es mir tut, Tom, aber lass es lieber sein. Mir fällt gerade ein, dass ihr Telefon möglicherweise abgehört wird«, sagte Mark.
Tom sah ihn fragend an, dann nickte er langsam.
Keiner sagte etwas.
Irgendwann räusperte sich Mark. »Ist euch eigentlich der Wortlaut der Fernsehmeldung aufgefallen? Mit keinem Wort wurde gesagt, dass einer von uns gesucht wird. Nur bei Samson sind sie deutlich geworden. Die eingeblendete Telefonnummer gehört wahrscheinlich zum Sender, und ich kann mir denken, wer da mithört.« Er schüttelte den Kopf.
Ann stand auf. »Ich ziehe mich jetzt an, dann mache ich mich auf den Weg.«
»Warte ...« Samson wandte sich an Tom. »In der Garage steht ein Ford Taurus. Wem gehört der?«
»Meinem Freund«, antwortete Tom. »Der hat bestimmt nichts dagegen, wenn du ihn nimmst. Die Schlüssel hängen an der Wand.«
68
N orman wohnte ganz nett, fand er. Er hatte seinen Wagen zwei Straßen weiter geparkt. Er stand im Schatten eines Hauseingangs und sah sich das andere Grundstück erst einmal genau an.
Das Haus, wohl um die vorletzte Jahrhundertwende gebaut, stand auf einem ziemlich großen Grundstück. Viel Rasen, keine Bäume. Keine Deckung. Eine Auffahrt führte zur Doppelgarage, ein Plattenweg zum Eingang. Es gab noch einen Hintereingang durch die Küche. Auch die Garage hatte eine Tür zur Küche, dort war auch die Treppe zum Keller.
Seinen Informationen nach würde heute Nacht eine FBI-Agentin in der Küche sein. Bis vor zwei Tagen war Norman nur leicht bewacht gewesen, seit gestern war die Sicherheit verstärkt worden. Ein zweiter FBI-Agent lief Streife um das Gebäude.
Im Keller befand sich ein gut ausgestatteter Raum, in dem Videorecorder alles aufzeichneten, was auf dem Gelände passierte. Die Alarmanlage war erstklassig, das gesamte Gelände mit Infrarot- und Nachtsichtkameras abgedeckt. Der einzige Fehler war, dass die Signale nur auf einem Monitor in der Küche landeten. Die Sequenz, mit der die Außenaufnahmen gezeigt wurden, war zufällig generiert, sodass er nicht wusste, wann welche Kamera ein Bild zeigte. Aber um die Kameras brauchte er sich keine Sorgen zu machen.
Im Erdgeschoss waren Küche, Esszimmer, Arbeitszimmer, Wohnzimmer, eine Gästetoilette und ein Abstellraum.
Im ersten Stock befanden sich das Bad und drei Schlafzimmer. Der Admiral schlief im größten Schlafzimmer mit Zugang zum Bad, Nasreen hatte das zweitgrößte, das Gästezimmer war heute Nacht leer.
Der Tresor war im Arbeitszimmer. Im Schreibtisch dort war die erste Waffe versteckt. Der Admiral war ein wenig altmodisch, er benutzte immer noch die Kaliber-45-Automatikpistolen von Colt. Eine Schrotflinte im Abstellraum. Eine weitere Pistole im Esszimmer unter dem Esstisch. Eine oben im Bad, im Schrank für die Handtücher. Eine unter dem Kopfkissen des Admirals. Der Mann litt an Paranoia.
Alarmknöpfe im Arbeitszimmer, in der Küche, neben seinem Bett, in Nasreens Zimmer. Beim letzten Test hatte die Polizei drei Minuten zwölf Sekunden gebraucht, um hier zu sein. Ach ja, die Polizei. Dank des Admirals war dieses Viertel ziemlich sicher. In unregelmäßigen Abständen fuhr ein Polizeiwagen vorbei. Der Abstand betrug zwischen acht und vierzehn Minuten.
Die Fenster waren schusssicher, die Rahmen verstärkt. Bewegungssensoren bildeten eine Wand um das Haus. Selbst die Wände waren verstärkt. Dafür, dass das Haus so unscheinbar aussah, war es eins der sichersten, das er bisher gesehen hatte. Es dauerte ein paar Minuten, bis er den Mann gefunden hatte, der draußen Wache hielt. Anhand der Nummernschilder des dunklen Regierungswagens, der keine zehn Meter entfernt am Straßenrand parkte, wusste er sogar, wer es war. Der Mann war ziemlich gut, verharrte ab und zu mehrere Minuten bewegungslos im Schatten, bevor er weiterging.
Er wartete, bis der Mann pünktlich um sieben nach drei sein Walkie-Talkie hob und hineinsprach. Gleich würde die Agentin im Haus Meldung machen, das alles okay war.
Er schlenderte den Gehweg entlang und bemühte sich dabei, nicht zu hinken. Sein Bein war fest bandagiert, so konnte er die Schmerzen ignorieren.
Die Wache sah ihn auf sich
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