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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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achten. Heute Abend hätte es ein Galadinner gegeben ... deshalb habe ich heute kaum etwas gegessen.«
    Terry musste lächeln. Fast gegen ihren Willen reagierte sie auf Stantons Charme. Als sie es merkte, wurde sie sofort wieder ernst. Deswegen war sie nicht hier. »Haben Sie mich wegen dem Fall Malvern oder dem Fall Norman kommen lassen?«
    Stanton ging zu ihr und setzte sich ihr gegenüber. »Man hat mich gewarnt, dass Sie jemand sind, der sofort zur Sache kommt.« Er sah sie prüfend an. »Könnte es sein, dass Sie keine Politiker mögen?«
    »Ich bin Polizist in Washington.«
    »Was heißt das?«
    »Ich mag keine Politiker, die ihr Amt missbrauchen, Sir ... Mr President.«
    »Und Sie halten die Tatsache, dass Sie jetzt hier sind und ich Sie hindere, die beiden Fälle zu bearbeiten, für Amtsmissbrauch?« Stantons Stimme klang ungewollt scharf.
    Es klopfte an der Tür, ein weiß gekleideter Steward schob einen kleinen Servierwagen herein, machte eine knappe Verbeugung und zog die Tür wieder hinter sich zu. Stanton stand auf und schenkte Terry und sich Kaffee ein. »Milch?«
    »Schwarz, danke.« Terry versuchte, sich zusammenzureißen. Sie war müde, und Stanton verdiente es nicht, ihren Frust abzubekommen.
    »Tut mir leid, Sir«, sagte sie leise.
    Stanton nahm seine Tasse, lehnte sich an seinen Schreibtisch und musterte die Polizistin.
    »Sie sind wegen dem Fall Norman hier«, sagte er nach einer Pause. »Er war mein Freund. Er ist auch der Grund, warum ich heute dieses Amt bekleide. Sein gewaltsamer Tod war kein gewöhnliches Verbrechen, genauso wenig wie der Mord an Malvern.«
    Terry nickte. »Das ist mir klar, seit ich ungefähr zwanzig Besuche von Anzug tragenden Personen hatte, die so wichtig sind, dass mindestens die Hälfte von denen ihren Namen als Geheimsache gehandelt hat. CIA, FBI, NSA, der ganze Buchstabensalat. Alle haben mich an meine patriotische Pflicht dem Vaterland gegenüber erinnert, alle waren der Meinung, es wäre hilfreich, wenn ich jeden Schritt meiner Ermittlungen mit ihnen abstimmen würde ...« Sie hatte Mühe, ihre Wut im Zaum zu halten. »Das ist es, was mich wahnsinnig macht und was meine Ermittlungsarbeit behindert.«
    Stanton nickte. »Ich verstehe. Wie gesagt, der Admiral war mein Freund. Außerdem hatte er eine leitende Position innerhalb der NSA. Und wenn ich Ihnen nun sage, dass Sie nach unserem Gespräch mit dem Buchstabensalat, wie Sie es nennen, keine Probleme mehr haben werden? Dass man Sie nicht länger stören oder aufhalten wird?«
    »Das wäre eine Premiere, Sir.« Sie seufzte, dann nickte sie. »Ich glaube Ihnen.«
    »Gut. Dann lesen Sie sich das hier mal durch.«
    Er nahm eine dünne Mappe von seinem Schreibtisch und gab sie Terry.
    Sie öffnete sie und fing an zu lesen. Irgendwann pfiff sie leise durch die Zähne. »Hier steht im Prinzip, dass ich mich selbst zu erschießen habe, wenn ich ein falsches Wort sage.«
    Stanton nickte. »Oder jemand anders erledigt das für Sie.« Er tippte auf den Umschlag des Dokumentes. »Nachdem Sie das hier unterzeichnet haben, sind Sie Geheimnisträger. Damit kann man Sie nicht mehr blockieren, indem man Ihnen sagt, dass Sie nicht befugt sind, etwas zu erfahren.«
    Terry sah zuerst ihn an, dann das Dokument. Dabei kaute sie auf der Unterlippe herum. Schließlich hob sie den Blick wieder. »Okay.«
    Bevor Stanton ihr seinen Füllfederhalter reichen konnte, hatte sie schon einen Kugelschreiber aus ihrer Jacke geholt und unterschrieben. Sie hielt ihm die Dokumentenmappe hin.
    »Danke«, sagte Stanton und nahm sie wieder an sich. »Und jetzt berichten Sie mir bitte kurz über den Stand der Ermittlungen. Mit Ihren eigenen Worten. Und halten Sie sich bitte nicht zurück mit eigenen Gedanken.«
    »Sir, das könnte länger dauern.«
    Stanton trank einen Schluck Kaffee. »Sehe ich aus wie jemand, der keine Zeit hat?«
    Genau in diesem Moment klingelte das Telefon.
    »Verdammt!«, sagte Stanton. »Einen Moment, bitte.« Er legte die Mappe auf den Schreibtisch und hob ab. »Was ist?« Er drehte Terry den Rücken zu und senkte die Stimme. »Nasreen ... Ich hätte dich morgen angerufen ... Es tut mir leid wegen deinem Großvater. Du weißt ... Was!? ... Jacqueline!? ... Natürlich kann ich mich an sie erinnern! Ich ...« Er hörte länger zu.
    Terry beobachtete amüsiert, dass irgendwer es wagte, den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika nicht zu Wort kommen zu lassen.
    »Ich werde sie abholen lassen ... Ja ... bis dann.« Er legte

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