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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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ergehen ließen. Auch ihre Waffen wurden überprüft.
    Dann wurde bei Mark das rechte Auge abgetastet, danach wurden seine Fingerabdrücke genommen. Wie erwartet, reagierte das Gerät mit einem roten Blinken. Ein anderer Agent gab Mark einen Ausweis und fügte hinzu, er solle ihn immer offen am Revers seines Anzugs tragen. Das Foto war gerade erst gemacht worden, der Ausweis war noch warm.
    Dann war sie an der Reihe. Das Gerät blinkte zweimal gelb. Sie registrierte Edwards' überraschtes Gesicht. Aber nicht nur er war überrascht, auch Ann. Der Agent mit der Kamera runzelte die Stirn, als er auf den Monitor vor sich sah.
    »Jacqueline Marchaut, Major, USMC?«
    Ann nickte. Der Agent öffnete eine Schublade, holte eine Stahlkassette heraus und öffnete sie. Er nahm einen Ausweis heraus, sah von dem Ausweis zu ihr und wieder zurück, dann nickte er.
    »Bitte Ihre Hände, Major.«
    Auch sie legte ihre Hände auf das graue Feld auf dem Tisch des Agenten. Ein rotes Licht leuchtete auf. Der Agent sah zu ihr hoch, die anderen Agenten reagierten mit erhöhter Wachsamkeit. Plötzlich lag eine knisternde Spannung in der Luft.
    »Was gibt es für ein Problem?«, fragte Edwards, der hoffte, dass er vielleicht irgendwann einmal erfuhr, was hier gespielt wurde.
    »Der kleine Finger der linken Hand«, sagte der Agent am Kontrolltisch und berührte den Monitor vor ihm. Zwei Bilder tauchten nebeneinander auf, auf dem einen war deutlich eine Narbe zu erkennen.
    »Wie alt ist das Set, Carstairs?«, fragte Edwards.
    »Etwas über neun Jahre.« Carstairs berührte den Bildschirm ein zweites Mal. »Mehr kann ich nicht sagen, der Datenanhang ist gesperrt.«
    »Darf ich Ihre Hand sehen, Major?«, fragte Edwards.
    Ann hielt ihm wortlos ihre linke Hand hin. Edwards entdeckte ein halbes Dutzend feiner weißer Linien. Er rieb mit dem Daumen über die Narben. Die Haut fühlte sich kühl an.
    »Ein Unfall«, sagte Ann.
    Edwards nickte, ließ ihre Hand los und nickte Carstairs zu. Der Agent gab Ann den Ausweis. Sie warf einen Blick darauf und befestigte ihn am Revers ihrer Kostümjacke.
    Langsam öffnete sich die massive Tür vor ihnen.
    »Nach Ihnen, Major.«
    »Wie fühlt es sich an, wenn man wieder man selbst ist?«, fragte Mark, während sie weitergingen.
    »Seltsam«, antwortete Ann. »Sehr seltsam.«
    Der Gang endete in einem gepanzerten Raum im Keller des Weißen Hauses, wo noch einmal eine Kontrolle stattfand.
    Als sie das Erdgeschoss erreicht hatten, sah Mark sich um. Er war vor über dreißig Jahren mal hier gewesen, mit der ganzen Schulklasse. Nichts hatte sich verändert.
    Doch als sie in der ersten Etage durch eine Tür gingen, stockte er. Der Raum, der sich vor ihm öffnete, war weiß, ganz in Chrom und Stahl eingerichtet, hell, fast grell erleuchtet. Die alten Gemälde, die er in Erinnerung hatte, waren nicht mehr da. An ihrer Stelle hingen farbenfrohe moderne Gemälde.
    Edwards bemerkte seine Reaktion und lächelte. »Das sind die Privaträume. Der Präsident mag es ein bisschen moderner.«
    Ann nickte. Es gefiel ihr. »Es wirkt heller und offener. Was sagt die Presse dazu?«
    Zum ersten Mal, seit sie ihn gesehen hatte, grinste Edwards. »Nichts. Sie weiß nichts davon.«
    Er klopfte an eine andere Tür, sie hörten ein leises »Herein«.
    Edwards öffnete die Tür und trat in den angrenzenden Raum. »Mr President. Major Marchaut und Agent Bridges, Sir.«
    »Danke.«
    Edwards kam wieder heraus und gab ihnen ein Zeichen. Als sie den Raum betreten hatten, zog Edwards die Tür hinter ihnen zu, dann herrschte Stille.
    Der Präsident musterte Ann ungewöhnlich lange, dann trat er auf sie zu und schüttelte ihr die Hand.
    »Jacqueline. Es tut mir so leid ...«
    »Er wird uns beiden fehlen.« Ihre Stimme war ganz leise.
    »Ich habe ihn gestern noch gesehen«, sagte Stanton. »Er hat mir berichtet, was Ihnen passiert ist.« Er musterte sie immer noch. »Die Augen sind noch dieselben.«
    »Ich habe mich daran gewöhnt«, antwortete Ann. Ihr Ton war zurückhaltend. Stanton schien es zu bemerken. Er sah zu Mark hinüber, schüttelte auch ihm die Hand und wies auf die Sitzecke. Nachdem sich alle gesetzt hatten, sprach Stanton weiter. »Der Admiral war mein Freund. Als ich wissen wollte, was da genau passiert ist, hat man mir zu viele ausweichende Antworten gegeben. Also habe ich Detective Goldkind gebeten, vorbeizukommen. Sie ist eine gute Polizistin. Sie kennen sie?«
    Ann und Mark nickten.
    »Ich habe sie mit der Order nach Hause geschickt,

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