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Shakran

Shakran

Titel: Shakran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Winter
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Rückspiegel an. »Moire wohnt ein Stück außerhalb. Ich schlage vor, dass ihr euch ein bisschen ausruht.«
    »Wir können da nicht einfach so reingehen. Wir brauchen einen Haftbefehl oder zumindest einen Durchsuchungsbefehl«, gab Mark zu bedenken.
    Ann ignorierte ihn. »Was wissen wir über ihn?«, fragte sie Samson.
    »Alain Moire, achtunddreißig, ledig. Ist seit sieben Jahren beim Secret Service. Quereinsteiger von der NSA, vorher CIA. Unser Freund hat sehr gute Beurteilungen bekommen und eine rasante Karriere hingelegt. Er hat einen Porsche und eine Harley in der Garage stehen, gut zwanzigtausend Dollar auf dem Konto, eine blütenweiße Weste. Keine Haustiere, noch nicht einmal einen Hamster oder Goldfisch. Er leistet sich eine Putzfrau, aber die kommt erst morgen wieder. Er lebt sehr zurückgezogen, ist höflich zu seinen Nachbarn, redet aber nicht viel. Von denen weiß keiner, was er beruflich macht. Wie Mark ja schon weiß, gehört Moire der Sonderkommission an, die die Morde in Malverns Haus aufklären soll. Er gilt als fleißig, sorgfältig und gewissenhaft. Vor drei Jahren gab es ein Problem. Er hatte wohl eine Affäre mit einer Sekretärin, die allerdings folgenlos blieb, sieht man davon ab, dass die Sekretärin entlassen wurde. Sein Haus ist mit einer Sicherheitsanlage von Zenith Securities ausgestattet, etwa vier Jahre alt, recht gut. Fünf Handfeuerwaffen sind auf ihn zugelassen, dazu ein gutes Dutzend Langwaffen. Unser Freund hat vom Secret Service eine Scharfschützenausbildung bekommen, aber er war nie wirklich gut. Neunter von zehn. Mit der Pistole ist er allerdings erstklassig. Ich glaube, das ist eine Voraussetzung für den Secret Service.«
    Ann sah Samson erstaunt an. »Wie hast du das alles herausgefunden?«
    Samson zuckte mit den Schultern. »Ich habe es erst mal mit meinem Zugang versucht. Aber die Zentrale hat wohl mitbekommen, dass ich nicht mehr für sie arbeite. Ich bin nicht durchgekommen. Aber ein paar alte Freunde haben mir geholfen.«
    »Unsere alten Freunde?«, fragte Ann.
    Samson nickte. »Richtig. Rollo, Linda und die anderen ...«
    Mark sah ihn ungläubig an. »Und woher wollen die das alles wissen? Diese Daten dürften nicht so einfach zugänglich sein ...«
    »Waren sie auch nicht. Rollo arbeitet daran, seit ich ihm gesteckt habe, wer uns damals verraten hat.« Samson drehte sich kurz zu Mark um. »Wir haben alle unsere Freunde. Ein paar von denen sind keine Zivilisten ...« Er sah wieder nach vorne, überholte einen Lastwagen. »Zurück zu Moire. Linda hat sich mit der Sekretärin unterhalten, von der er sich damals getrennt hat, und die war geradezu begierig, ihr etwas über unseren Freund zu erzählen. Von ihr wissen wir ein paar Einzelheiten über sein Haus. Heute hat er übrigens um acht Uhr Dienstschluss. Normalerweise bleibt er noch ein bis zwei Stunden länger. Isst etwas in einem Restaurant, das auch von anderen Secret-Service-Leuten frequentiert wird, und macht sich dann auf den Heimweg. Wir haben also Zeit.«
    »Wer ist Linda?«, fragte Mark.
    »Sie war der Sicherheitsexperte unseres Teams. Jetzt baut sie Alarmanlagen. Wie es der Zufall will, kennt sie sich mit der Alarmanlage aus, die Moire verwendet.«
    Mark lehnte sich zurück und gähnte.
    Samson warf einen Blick in den Rückspiegel. »Ihr solltet wirklich versuchen, ein bisschen zu schlafen. Bei dem Verkehr dauert es bestimmt eine Stunde, bis wir da sind.«
    Mark sah auf die Uhr. Kurz vor sechs. »Ihr wollt das wirklich machen?«
    Ann sah ihn mit ernstem Gesicht an. »Wir werden seine Grundrechte ein kleines bisschen verletzen. Aber er wird eine Verhandlung bekommen. Ich bin sicher, dass wir genügend Beweise finden. Dann kann er sich schon mal auf den Stuhl vorbereiten.«
    »Ich kann euch wahrscheinlich nicht davon abhalten, oder?«
    »Warum solltest du? Aber du brauchst nicht mitzumachen.«
    Mark atmete tief durch. »Ich bleibe bei euch«
    Ann legte ihre Hand auf seinen Arm. »Danke.«
    Dann wurde es ruhig im Wagen. Ann legte den Kopf an Marks Schulter und schlief sofort ein.

79
 
    E s dauerte länger als erwartet, bis Samson anhielt. »Da wären wir«, meinte er und schaltete den Motor aus.
    Ann und Mark sahen durch die abgedunkelten Scheiben nach draußen. Sie waren in irgendeinem Vorort, in irgendeiner Straße, gesäumt von irgendwelchen Einfamilienhäusern.
    »Nummer 18 ist das Haus von Moire«, sagte Samson und stieg aus, um Ann die Tür zu öffnen. Anschließend ging er zum Kofferraum und holte einen

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